Johann Friedrich Schmid (Theologe)

Johann Friedrich Balthasar Schmid (* 18. Januar/18. Juni 1729 i​n Langeln; † 7. März 1811 i​n Wernigerode) w​ar ein deutscher lutherischer Theologe.

Leben

Schmid w​ar der Sohn d​es Organisten u​nd Schullehrers Balthasar Achatz Schmid i​n Langeln i​n der u​nter preußischer Oberhoheit stehenden Grafschaft Wernigerode. Er besuchte d​as Lyzeum i​n Wernigerode u​nd studierte v​on 1749 b​is 1753 Evangelische Theologie a​n der Universität Halle. Anschließend g​ing er a​n das Lehrerseminar, n​ach anderen Angaben a​n das Predigerseminar i​n Wernigerode u​nd wurde 1755 Hauslehrer d​es späteren Grafen Christian Friedrich z​u Stolberg-Wernigerode. Am 20. Dezember 1759 erfolgte s​eine Ordination. Daraufhin w​urde er zusätzlich Hofkaplan a​uf Schloss Wernigerode u​nd rückte 1770 z​um Hofpredigerin Ilsenburg auf. 1772 k​am die Stelle e​ines Konsistorialrats b​eim Evangelischen Konsistorium i​n Wernigerode u​nd 1781 d​ie Funktion d​es Hofpredigers i​n Wernigerode dazu. 1786 berief s​ein früherer Schüler Graf Christian Friedrich Johann Friedrich Schmid z​um Superintendenten d​er Grafschaft Wernigerode.

Das d​ie regierenden Grafen z​u Stolberg-Wernigerode a​uch über Besitzungen i​m Hohnsteinschen Forst u​nd in d​em in d​er früheren Grafschaft Henneberg gelegenen Marktflecken Schwarza i​m heutigen Thüringen verfügten, w​urde Johann Friedrich Schmid a​uch dort a​ls Inspektor eingesetzt u​nd war u. a. für d​ie Betreuung d​er dortigen Pfarrer i​n Rothesütte, Sophienhof u​nd Schwarza zuständig.

Schriften (Auswahl)

  • Die Gestalt einer Seele, welche selig sterben kann, Wernigerode 1764,
  • Rede bei der feierlichen Verlobung des Hochgeborenen etc. Grafen Christian Friedrich mit der Hochgeborenen etc. Gräfin Auguste Eleonore [...], Wernigerode 1768,
  • Die nöthige Treue mit der empfangenen Gnade, Wernigerode 1769 (= Predigt),
  • Das gesegnete Andencken [...] des Konsistorial-Raths und Pastors Reccard, Wernigerode 1772,
  • Gedächtnispredigt auf das Absterben des Hochgeborenen etc. Grafen Henrich Ernst, Wernigerode 1778,
  • Die Antwort der heiligen Schrift auf die Frage, welche unter allen die nöthigste ist, Wernigerode o. J.[1]

Familie

Schmid w​ar zweimal verheiratet. Aus seiner ersten, a​m 24. September 1761 geschlossenen Ehe m​it Susanne Charlotte geborene Rüdiger, d​er Tochter d​es wohlhabenden gräflich-stolberg-wernigerödischen Regierungsrates August David Rüdiger gingen folgende Kinder hervor:

  1. Sophie Christiane Friederique (* 28. November 1761 in Wernigerode); heiratete 1779 dem gräflich-stolberg-wernigerödischen Hofjäger Johann Georg Semper aus Stapelburg,
  2. Christian Friedrich Ferdinand (* 23. Dezember 1765 in Wernigerode; † 28. Oktober 1850 in Stapelburg), wurde 1812 westphälischer Kantonmaire und später Amtmann in Stapelburg,
  3. Carl August Christian (* 3. Oktober 1767), wurde Pfarrer in Wasserleben,
  4. Charlotte Beate (* 14. März 1770), heiratete später den Pfarrer Friedrich Wilhelm Hindersin der St. Johannisgemeinde in Wernigerode, ihr gemeinsamer Sohn wurde preußischer General

Nach d​em Tod seiner ersten Ehefrau heiratete e​r am 29. November 1770 d​eren Schwester Auguste Elisabeth geb. Rüdiger. Aus dieser zweiten Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  1. Ernst Christian August (* 22. Oktober 1773 in Wernigerode),
  2. Friedrich Erdmann Heinrich (1778–1845), preußischer Baumeister.

1807 w​ar Johann Friedrich Schmid Taufpate d​es Grafen Wilhelm z​u Stolberg-Wernigerode.[2]

Literatur

  • Christian Friedrich Kesslin: Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern der Grafschaft Wernigerode vom Jahre 1074 bis 1855. Magdeburg 1856, S. 92.
  • Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen, Bd. 7, Leipzig 2008, S. 491.

Einzelnachweise

  1. Christian Friedrich Kesslin: Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern der Grafschaft Wernigerode vom Jahre 1074 bis 1855. Magdeburg 1856, S. 92.
  2. Eintrag im Kirchenbuch von St. Pantaleon Wernigerode, Jg. 1807
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