Johann Christian Ruprecht
Johann Christian Ruprecht (auch Johann Christian Rupert oder Kristian Ruprecht; * um 1600 in Mühlhausen/Thüringen; † um 1666[1]) war ein deutscher Maler.
Er kam spätestens 1633 als Malergeselle nach Nürnberg.[2] 1634 wurde er Meister, 1635 wurde er Nürnberger Bürger. Er heiratete 1633 Susanna Jonabach und arbeitete nach deren Tod 1641 einige Zeit in Wien, wo er zum Hofmaler Kaiser Ferdinands III. ernannt wurde. 1644 war er zurück in Nürnberg, wo Georg Pretting sein Lehrling wurde. 1645 heiratete er Helena Brandmayer.[3] 1651/52 arbeitete er erneut in Wien. Im August 1652 kam er nach Nürnberg zurück, wo Daniel Preißler sein Geselle wurde.[4] Im Juni 1658 war er an der Ausstattung für eine Theateraufführung des Nürnberger Egidiengymnasiums beteiligt.[5]
Er kopierte mehrere in Wien befindliche Werke von Albrecht Dürer, so 1653 die Marter der zehntausend Christen[6] und 1654 das Allerheiligenbild,[7] beide heute im Kunsthistorischen Museums Wien, sowie die Maria mit der Birnenschnitte, heute im Museum der bildenden Künste Leipzig. Für die Lorenzkirche in Nürnberg malte er ein Tafelbild der Auferweckung des Lazarus.
Sein genaues Todesdatum und sein Todesort sind nicht bekannt, ehemals war er im Familiengrab Nr. 365 auf dem Johannisfriedhof in Nürnberg begraben, sein Epitaph ist nicht erhalten.
Literatur
- Georg Kaspar Nagler: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Band 14, E. A. Fleischmann, München 1845, S. 69 (Digitalisat).
- Georg Kaspar Nagler: Die Monogrammisten. Band 2, Franz, München 1860, S. 99–100 (Digitalisat).
- Ruprecht (Rupert), Christian (Johann Chr.). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 29: Rosa–Scheffauer. E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 215.
- Andreas Tacke (Hrsg.): „Der Mahler Ordnung und Gebräuch in Nürmberg“. Die Nürnberger Maler(zunft)bücher ergänzt durch weitere Quellen, Genealogien und Viten des 16., 17. und 18. Jahrhunderts. Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 2001, ISBN 3-422-06343-9, S. 287. 556. Stammtafel 15.
- Manfred H. Grieb (Hrsg.): Nürnberger Künstlerlexikon. Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Band 3. K. G. Saur, München 2007, ISBN 978-3-11-091296-8, S. 1289 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
Anmerkungen
- Die in der älteren Literatur zu findende Angabe, er sei 1654 in Wien gestorben, ist falsch.
- Andreas Tacke, Ursula Timann: Echte Nürnberger? Zugewanderte Künstler als Malerlehrlinge, Gesellen beziehungsweise Meister. In: Von nah und fern. Zuwanderer in die Reichsstadt Nürnberg. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus vom 29. März bis 10. August 2014. Imhoff, Petersberg 2014, ISBN 978-3-86568-998-6, S. 53.
- Johann Klaj: Hochzeitsgedicht für Johann Christian Ruprecht und Helena Brandmayer. Endter, Nürnberg 1645.
- Friedrich von Hagen, Andreas Tacke : Preis(s)ler, Nürnberger Maler- und Verlegerfamilie. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-00201-6, S. 689 (Digitalisat).
- Markus Paul: Reichsstadt und Schauspiel. Theatrale Kunst im Nürnberg des 17. Jahrhunderts. Niemeyer, Tübingen 2002, ISBN 3-484-36569-2, S. 234.
- Marter der zehntausen Christen von Ruprecht nach Dürer auf der Webseite des Kunsthistorischen Museums Wien; Signatur Ad imitationem düreri fecit Joan: / Kristian Ruprecht Civis Norimb:(ergus) Ano / 1653.
- Allerheiligenbild von Ruprecht nach Dürer auf der Webseite des Kunsthistorischen Museums Wien; Signatur AD.IMITAT.E.IOH.CHRIST. / IAN.RUPERT.CIV.NORIB. / AN.DN.MDCLIV.