Johann Baptist Pischek
Johann Baptist Pischek, auch Johann Baptist Pišek (* 14. Oktober 1814 in Mscheno; † 16. Februar 1873 in Sigmaringen) war ein aus Böhmen stammender Opernsänger am Württembergischen Hoftheater.
Leben
Johann Pischek war der Sohn des Bürgermeisters von Mscheno. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Prag, ehe er zur Bühne wechselte. Sein erster Auftritt war ein Misserfolg, so dass er sich danach als Klavierlehrer mit ärmlichen Einkünften durchbringen musste. Von seinem Vater bekam er keine Unterstützung, da dieser den künstlerischen Beruf ablehnte. Trotzdem übte Pischek mit großem Eifer Gesang und betrieb auch allgemeine musikalische Studien. Ab dem Jahre 1838 wirkte er am Stadttheater in Brünn, seit 1839 am Theater an der Wien sowie in Pressburg mit stets wachsendem Erfolg. 1840 kam die Berufung zum ersten Baritonisten an das Stadttheater in Frankfurt. Vier Jahre später erhielt er eine unbefristete Anstellung als königlicher Kammersänger am Hoftheater in Stuttgart. Während der Dauer seines Wirkens erlebte die Stuttgarter Oper eine Glanzzeit. Vertragsmäßig hatte Pischek jedes Jahr vier Monate Urlaub, so dass er diese Zeit für Tourneen nutzen konnte. So trat er wiederholt in Wien oder auch in London als Opern- und Liedsänger auf und konnte dabei große Erfolge erzielen. Im Jahre 1864 trat er in den Ruhestand und starb 1873 auf Besuch bei seiner Tochter in Sigmaringen. Er wurde in Stuttgart auf dem Fangelsbachfriedhof beigesetzt.[1]
Sein Sohn Johann von Pischek war von 1893 bis 1912 Innenminister des Königreichs Württemberg.
Schüler (Auswahl)
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Pischek, Johann Baptist. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 22. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 345–348 (Digitalisat).
- Paul Friedrich von Stälin: Pischek, Johann Baptist. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 26, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 181 f.
- Christa Harten: Pischek (Pišek) Johann. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 97.
Einzelnachweise
- Hermann Ziegler: Fangelsbach-Friedhof (= Friedhöfe in Stuttgart, Band 5), Stuttgart 1994, S. 144.