Johann Baptist Moroder

Johann Baptist Moroder-Lusenberg (* 20. Februar 1870 i​n St. Ulrich i​n Gröden, Österreich-Ungarn; † 24. Mai 1932, St. Ulrich i​n Gröden, Italien), a​uch Batista d​e Trinadianesch genannt, w​ar ein Bildhauer i​n Südtirol. Seine Skulpturen, m​eist sakraler Natur, s​ind durch lebens- u​nd überlebensgroße Dimensionen charakterisiert.

Denkmal des Malers Josef Moroder Lusenberg, des Künstlers Vater, im Garten der Villa Sonnenburg in St. Ulrich

Leben

Moroder w​urde als erster Sohn d​es Malers Josef Moroder Lusenberg u​nd dessen erster Frau Annamaria Sanoner-Mauritz a​uf dem Hof Lusenberg-Jumbierch i​n St. Ulrich geboren. Im Alter v​on 14 Jahren begann e​r die Bildhauerausbildung a​ls Lehrling i​n der Werkstatt seines Vaters z​u Lusenberg. Von 1886 b​is 1888 genoss e​r die weitere Ausbildung i​n der Werkstatt d​es Franz Tavella i​n St. Ulrich w​ie sein Vetter Rudolf Moroder-Lenert u​nd Ludwig Moroder. 1887 h​atte er nebenbei e​ine Sonderausbildung b​ei dem damaligen Fachschuldirektor i​n St. Ulrich, Prof. Franz Haider. 1895 heiratete e​r Katharina Bernardi d​e Ianesc (Trina d​e Ianesc genannt), während d​er Ehe wurden 11 Kinder geboren. Zwischen 1910 u​nd 1918 unterrichtete e​r an d​er Kunstschule i​n St. Ulrich d​ie Fächer Modellieren u​nd Zeichnen.

Werke (Auswahl)

  • Um 1896 schuf er das Lusenberger Denkmal aus Porphyr (siehe Bild).
  • 1896 begann er mit der Projektierung und Bau des eigenen Hauses und Atelier Villa Venezia im venezianischen Stil die dann 1902–1903 erbaut wurde (siehe Bilder).
  • 1900 überlebensgroßer Engel aus Holz als Grabdenkmal der Familie Insam-Prinoth im Friedhof von St. Ulrich (S. Bild).
  • 1892 Große Pietà aus Marmor an der Grabstätte der Familie Purger im selben Friedhof (siehe Bild).
  • 1904 Gestaltung und Aufstellung der Riesenstatue des römischen Legionärs an der Villa Venezia.
  • 1908 Gestaltung des Hauptaltars der Dreifaltigkeitskirche in Offenburg in Baden mit Hochrelief von überlebensgroßen Figuren aus hellem Savonniéres-Kalkstein.
  • 1916 Auftrag durch Feldmarschall Conrad von Hötzendorf von vier großen Skulpturen darstellend die Heilige Barbara Schutzpatronin der Eisenbahner anlässlich des Baus der Grödner Bahn, die Apostel Petrus und Paulus und einen Tiroler Adler aus Beton.
  • Heilige Dreifaltigkeit an der Empore der Pfarrkirche St. Ulrich.
  • Im Museum Gherdëina sind derzeit zwei Holzskulpturen des J. B. Moroder ausgestellt: der Oswald von Wolkenstein zu Pferd, die Reiterfigur diente zur Sammlung von Geldern für den Ersten Weltkrieg und die Hl. Barbara, die als Monument in St. Ulrich am Eisenbahntunnel der ehemaligen Grödner Bahn stand.
Putto am Hotel Madonna in St. Ulrich
Pietà im Friedhof von St. Ulrich

Literatur

  • Edgar Moroder: Der Künstler Johann Baptist Moroder-Lusenberg 1870–1932 und die Villa Venezia in St. Ulrich in Gröden. Verlag Typak, St. Ulrich 2004, ISBN 88-901599-0-1.
  • Komitee für die Drucklegung des Moroder-Stammbuches: Die Moroder, ein altladinisches Geschlecht aus Gröden-Dolomiten. Vom 14. bis zum 20. Jahrhundert. Ursprung – Geschichte – Biographien – Anhang. Beitrag zur tirolischen Familienforschung. Eigenverlag, St. Ulrich in Gröden 1980.
  • Annette Wagner-Wilke: Moroder-Lenèrt, Rudolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 90, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023256-1, S. 525 f.
Commons: Johann Baptist Moroder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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