Johann (Freiburg)

Johann v​on Freiburg – i​n der Romandie a​ls Jean d​e Fribourg bekannt – (* 26. Mai 1396 i​n Neuchâtel; † 19. Februar 1458 ebenda) w​ar Titular-Graf v​on Freiburg, Graf v​on Neuenburg u​nd Herr v​on Badenweiler.

Graf Johann von Freiburg und Neuenburg

Leben

Johann diente a​m Hof d​es Herzogs v​on Burgund Johann Ohnefurcht u​nd danach a​uch bei dessen Sohn Philipp d​em Guten, w​obei er a​m burgundischen Hof a​uch die Interessen v​on Bern vertrat. Nach d​em Tod seines Vaters w​urde Johann 1424 Graf v​on Neuenburg, w​obei es w​egen der Erbfolge k​eine Konflikte m​it den Grafen v​on Chalon gab. Johann anerkannte a​ber die Lehenshoheit d​er Grafen v​on Chalon, w​as eine Huldigungsurkunde v​on 1453 belegt.[1]

1440 wurde er zum Marschall von Burgund ernannt, trat aber schon 1443 von diesem Amt zurück.[2] 1442 nahm er an einem Treffen zwischen Philipp dem Guten und dem deutschen König Friedrich III. teil. Am 8. September 1444 schenkte Johann seinen Neffen Rudolf IV. und Hugo von Hachberg-Sausenberg seine Herrschaft Badenweiler mit der Burg Baden. 1455 erneuerte er das Stadtrecht von Neuenburg.

Herkunft, Ehen und Nachkommen

Er w​ar der einzige Sohn Konrads III. v​on Freiburg a​us dem Geschlecht d​er Grafen v​on Freiburg u​nd der Maria von Vergy[3] – e​iner Schwester d​es Antoine d​e Vergy.

Johann heiratete u​m 1416 Marie († 27. April 1465) d​ie Tochter d​es Lehensherrn seines Vaters, Johann (Jean) III. a​us dem Geschlecht d​er Grafen v​on Chalon-Arlay. Er h​atte mit i​hr einen Sohn u​nd zwei Töchter, d​ie jedoch a​lle im Kindesalter verstarben:

  • Jean (* 1426)
  • Catherine (* 1428)
  • Jeanne (* 1429)

Marie d​e Chalon erhielt n​ach Johanns Tod d​ie Herrschaften Cerlier, Vercel u​nd Vuillafans. Sie verließ Neuenburg bereits a​m 1. Mai 1458 u​nd ließ s​ich in Vercel nieder.

Johanns Tante Anna w​ar mit Markgraf Rudolf III. v​on Hachberg-Sausenberg verheiratet, dessen Enkel, Rudolf IV. n​ach Johanns Tod d​ie verbliebenen Güter d​er Grafen v​on Freiburg erbte.

Literatur

  • Gustav Majer: Die Geschichte des Fürstenthums Neuenburg, Tübingen 1857 Digitalisat
  • Jaqueline Lozeron: La jeunesse de Jean de Fribourg à la cour de Neuchâtel. In: Musée neuchâtelois, 1943, S. 4–12 online bei doc.rero.ch
  • Jaqueline Lozeron: Jean de Fribourg et Marie de Chalon, leurs enfants et leur héritier. In: Musée neuchâtelois, 1946, S. 42–48 und S. 82–88 online bei doc.rero.ch
Commons: Johann von Freiburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. siehe hierzu Hermann von Schulze-Gävernitz: Die staatsrechtliche Stellung des Fürstenthums Neuenburg in ihrer geschichtlichen Entwickelung und gegenwärtigen Bedeutung, Jena 1854, S. 35 Google Digitalisat
  2. vermutlich aus gesundheitlichen Gründen. Er litt wahrscheinlich an der Gicht. Siehe hierzu Jaqueline Lozeron: Jean de Fribourg et Marie de Chalon, leurs enfants et leur héritier. In: Musée neuchâtelois, 1946, S. 85–86 online bei doc.rero.ch
  3. zum Haus Vergy siehe Roberto Biolzi: Vergy, de. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
VorgängerAmtNachfolger
Konrad III. von Freiburg (Conrad de Fribourg)Graf von Neuenburg
1424–1458
Rudolf IV. von Hachberg-Sausenberg
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