Johan Fredrik von Nolcken

Johan Fredrik v​on Nolcken (* 20. Dezember 1737 i​n Stralsund; † 22. Februar 1809 i​n Stockholm) w​ar ein schwedischer Diplomat bzw. Botschafter d​es schwedischen Königreichs i​n Russland i​n den Jahren 1773 b​is 1788.

Herkunft

Sein Vater war der Baron Erich Matthias von Nolcken (1694–1755)[1] ursprünglich aus Riga, der ebenfalls als schwedischer Diplomat in der Zeit von 1739 bis 1741 am Zarenhof in Sankt Petersburg tätig geworden war, seine Mutter die Christina Margaretha war eine geborene von Lode (1707–1739). Sie war eine Tochter des livländischen Landrats und Vizepräsidenten Gerhard Lode und dessen zweiter Frau Margaretha Elisabeth Horn af Kanckas. Ein älterer Bruder Gustav Adam von Nolcken (1733–1813) war ebenso als Diplomat, in England, tätig. Ferner hatte er noch zwei Schwestern die Hedvig Ulrika von Nolcken (1735–1801) und die Vilhelmina Margareta Christina von Nolcken (1734–1790). Nach dem Tode seiner ersten Ehefrau heiratete der Vater erneut die Anna Regina Horn af Åminne (1718–1796), aus dieser Ehe gingen zwei weitere Kinder hervor.

Leben

Johan Fredrik v​on Nolcken w​urde 1752 Fähnrich i​m Regiment Elfborg, i​n dem e​r 1761 z​um Leutnant befördert wurde. 1762 diente e​r als Hauptmann b​ei der Flotte d​er schwedischen Armee. 1768 w​urde er Kammerherr d​er Königin Luise Ulrike.

Er wurde 1773 als außerordentlicher Gesandter an den russischen Hof in Sankt Petersburg entsandt, wo er am 15. März 1773 von Katharina II. und Großfürst Paul I. empfangen wurde. Bei Ausbruch des Russisch-Schwedischen Krieges 1788 kehrte er nach Schweden zurück. Im selben Jahr nahm er seinen Abschied vom Militärdienst. Als sich der französische Enzyklopädist und Philosoph Denis Diderot von Oktober 1773 bis März 1774 in Sankt Petersburg am Zarenhof aufhielt, traf er auch regelmäßig mit von Nolcken zusammen, jener wollte ihn überreden seine Rückreise über Stockholm zu absolvieren.

1791 g​ing er a​ls außerordentlicher Gesandter a​n den Kaiserlichen Hof i​n Wien u​nd wurde 1794 abberufen.

Johan Fredrik v​on Nolcken s​tarb 1809 o​hne Erben u​nd wurde i​n einem Familiengrab i​n der Kirche v​on Rö i​n Uppland beigesetzt.

Er w​ar seit 1776 m​it Johanna Margareta v​on Manteuffel († 1821) verheiratet, e​iner Tochter d​es russischen Generals Graf v​on Manteuffel a​us dem Haus Falkhoff i​n Livland. Die z​wei Töchter u​nd ein Sohn starben v​or dem Vater.

Ehrungen

1770 w​urde er z​um Ritter d​es Schwertordens u​nd 1772 d​es Johanniterordens ernannt. Seit 1777 w​ar er Kommandeur d​es Nordstern-Ordens.

Literatur

  • Stewart P. Oakley: War and Peace in the Baltic, 1560–1790. Routledge 1993, ISBN 0-415-51317-0.
  • Gabriel Anrep: Svenska adelns Ättar-Taflor. Verlag P. A. Norstedt & Söner, Stockholm, 1862, Bd. 3, S. 38, Google bücher (schwedisch).

Einzelnachweise

  1. Nolcken, Erik Mattias von. In: John Rosén, Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 11: Militärkonventioner–Nådaval. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1887, Sp. 1187 (schwedisch, runeberg.org).
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