Joh. Friedrich Behrens
Die Joh. Friedrich Behrens AG mit Sitz in Ahrensburg ist ein börsennotierter Hersteller von Druckluftnaglern, die vor allem in der Möbel-, Verpackungs- und Bauindustrie genutzt werden. Außerdem produziert sie entsprechende Verbrauchsmaterialien, d. h. Nägel und Heftklammern, und handelt mit weiterem Zubehör. Das Unternehmen tritt am Markt unter dem Kürzel und Markenname BeA auf. Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete es mit 415 Mitarbeitern einen Umsatz von 106 Mio. €, wovon etwa 13 % auf Druckluftnagler und 68 % auf Verbrauchsmaterialien entfielen.[1]
Joh. Friedrich Behrens AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0005198907 |
Gründung | 1910 |
Sitz | Ahrensburg, Deutschland |
Leitung | Tobias Fischer-Zernin, Alleinvorstand |
Mitarbeiterzahl | 415 (2015)[1] |
Umsatz | 106 Mio. Euro (2015)[1] |
Branche | Gerätebau, Metallverarbeitung |
Website | behrens.ag |
Geschichte
1910 gründete Johann Friedrich Behrens in Hamburg ein Im- und Exportunternehmen, das auch selbst Heftklammern herstellte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kauften die beiden Unternehmer Carl Backhaus und Hans Rodmann die Überreste des Betriebs und errichteten in Ahrensburg eine Fabrik für Heftmaschinen und -klammern. Dabei führten sie ein neuartiges Mitarbeiter-Beteiligungsmodell ein, das den Arbeitnehmern umfassende Mitbestimmungsrechte einräumte; es wurde später als Ahrensburger Modell bekannt.[2][3]
Nach dem Vorbild eines in den USA hergestellten Geräts entwickelte und vermarktete BeA in den 1950er Jahren den ersten eigenen Druckluftnagler. Die Zahl der Mitarbeiter stieg in diesem Jahrzehnt von 30 auf 167, in den 1970ern weiter auf über 500. 1975 entstand die Joh. Friedrich Behrens Aktiengesellschaft, die zwei Jahre später an die Börse ging.[2][4]
2010 waren am Hauptsitz in Ahrensburg rund 400 Personen beschäftigt. Daneben verfügte der Konzern über Vertriebs- und Servicegesellschaften in sechzehn weiteren Ländern.[2]
Bedingt durch die COVID-19-Pandemie sowie Schwierigkeiten bei der Rückzahlung einer fälligen Mittelstandsanleihe beantragte das Unternehmen am 11. November 2020 die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung.[5][6] Ein chinesischer Konzern übernimmt das Unternehmen und die Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben.[7]
Geschäftsdaten
Jahr | Umsatz (Mio. €) | Mitarbeiter ø |
---|---|---|
1990 | 72 | 846 |
1995 | 65 | 600 |
2000 | 106 | 672 |
2005 | 99 | 647 |
2010 | 81 | 390 |
2015 | 106 | 415 |
(Quelle: Hoppenstedt Aktienführer)
Einzelnachweise
- Geschäftsbericht 2015 (Memento des Originals vom 18. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. der Joh. Friedrich Behrens AG, abgerufen am 18. Juli 2016
- 100 Jahre BaE (Memento des Originals vom 6. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf behrens.ag, abgerufen am 18. Juli 2015.
- Kallis großer Coup, Zeit online, 18. März 1998, abgerufen am 18. Juli 2016
- Hoppenstedt Aktienführer 1994, S. 111
- Martin Barwitzki: Behrens droht kurzfristige Insolvenz. In: Finance. 10. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
- DGAP-Adhoc: Joh. Friedrich Behrens AG: Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. In: Handelsblatt. 11. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
- Chinesischer Konzern übernimmt Ahrensburger Unternehmen