Joe (Sänger)

Joseph Lewis Thomas (* 5. Juli 1973 in Columbus, Georgia), bekannt als Joe, ist ein US-amerikanischer R&B-Sänger.

Biografie

Joe Thomas wurde in Georgia geboren und wuchs in der Kleinstadt Opelika in Alabama auf. Er stammt aus einer Predigerfamilie und beteiligte sich an der Kirchenmusik als Chorsänger, Solist und auch als Chorleiter. Neben Gospel interessierte er sich aber auch für Soul und R&B. Nach der High School übernahm er Gelegenheitsjobs und trat nebenher auf. Um seine Musikkarriere voranzubringen, ging er nach New Jersey, wo er in einem Plattenladen arbeitete und wieder in der Kirche sang. Er lernte den Produzenten Vincent Herbert kennen und bewarb sich mit einem Demotape um einen Plattenvertrag. Er unterschrieb bei Polygram und veröffentlichte 1993 sein Debütalbum Everything. Es kam zwar auf Anhieb in die US-Albumcharts, verpasste aber die Top 100. Erfolgreicher war er in Großbritannien, wo er drei Singles in die Charts brachte, sein erster Hit I’m in Luv kam auf Platz 22.

In den folgenden Jahren wechselte er zu Jive Records und beteiligte sich an Soundtrack-Aufnahmen. Sein erster großer Erfolg war All the Things (Your Man Won’t Do) aus dem Film Hip Hop Hood, das sich eine halbe Million Mal verkaufte und 1996 die Top 10 knapp verpasste. Die nächste Gold-Single Don’t Wanna Be a Player, ebenfalls ein Filmsong (Booty Call), folgte im Sommer des Folgejahres und kündigte sein zweites Album All That I Am im Herbst an. Es erreichte Platz 13 und verkaufte sich über eine Million Mal.

Danach begann Joe auch für andere und mit anderen Musikern zu arbeiten. Er schrieb und produzierte für Newcomer, machte einen Remix für Tina Turner und Barry White von In Your Wildest Dreams und machte Aufnahmen mit Case und Mariah Carey. Mit ersterem hatte er den Top-10-Hit Faded Pictures, Thank God I Found You von Mariah wurde Anfang 2000 ein Nummer-eins-Hit in den USA. Dies wirkte auch positiv auf sein nächstes eigenes Album My Name Is Joe, das kurz darauf erschien. Es erreichte Platz 1 der R&B-Charts und verpasste knapp die Spitze der offiziellen Charts, mit mehr als 3 Millionen Verkäufen war es sein mit Abstand erfolgreichstes Album. Dazu trug auch der Song Stutter bei, der ihn zum zweiten Mal auf Platz 1 der Singlecharts brachte und seine dritte Goldsingle wurde. Es war auch sein international erfolgreichstes Lied und kam unter anderem in England in die Top 10 und in der Schweiz und Deutschland in die Top 20. Das Album und drei Songs, darunter allerdings nicht Stutter, brachten ihm außerdem vier Nominierungen bei den Grammy Awards 2000.[1]

Damit hatte sich Joe als beliebter R&B-Interpreten etabliert. Die beiden folgenden Alben Better Days und And Then … landeten zwar nicht ganz vorne in den Charts, bekamen aber beide eine Goldauszeichnung und brachten noch einige Singlehits. Für Better Days bekam er auch noch drei weitere Grammy-Nominierungen.[1] Beginnend mit Ain’t Nothin’ Like Me im Jahr 2007, seinem zweiten Nummer-eins-R&B-Album, folgte bis 2013 eine Serie von fünf Top-10-Alben. Gleichzeitig ließ aber der Erfolg in den Singlecharts nach und If I Was Your Man war 2007 mit Platz 84 sein letzter Singlehit in den US-Hot-100. Umgekehrt verhielt es sich in Großbritannien, wo die Alben nicht mehr in die Charts kamen, sich bis 2011 aber noch zahlreiche Songs platzieren konnten. 2014 und 2016 veröffentlichte er die Alben Bridges und My Name Is Joe Thomas, die auch nach einer mehr als 20-jährigen Karriere noch ein großes Publikum fanden und Top-20-Platzierungen erreichten.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK  US  R&B
1993 Everything UK53
(2 Wo.)UK
US105
(11 Wo.)US
R&B16
(44 Wo.)R&B
1997 All That I Am UK26
(6 Wo.)UK
US13
Platin

(46 Wo.)US
R&B4
(58 Wo.)R&B
2000 My Name Is Joe DE58
(7 Wo.)DE
UK46
(7 Wo.)UK
US2
×3
Dreifachplatin

(60 Wo.)US
R&B1
(61 Wo.)R&B
2001 Better Days UK87
(5 Wo.)UK
US32
Gold

(26 Wo.)US
R&B3
(33 Wo.)R&B
2004 An Then … DE90
(1 Wo.)DE
UK73
(5 Wo.)UK
US26
Gold

(19 Wo.)US
R&B4
(31 Wo.)R&B
2007 Ain’t Nothing Like Me UK25
(4 Wo.)UK
US2
(12 Wo.)US
R&B1
(46 Wo.)R&B
2008 Joe Thomas, New Man UK90
(1 Wo.)UK
US8
(9 Wo.)US
R&B3
(39 Wo.)R&B
Greatest Hits UK
Silber
UK
US125
(1 Wo.)US
R&B12
(13 Wo.)R&B
2009 Signature US7
(10 Wo.)US
R&B2
(56 Wo.)R&B
2010 Make Sure You’re Home for Christmas US52
(2 Wo.)US
R&B16
(8 Wo.)R&B
iTunes Live from SoHo R&B48
(1 Wo.)R&B
Live-EP
2011 The Good, the Bad, the Sexy US8
(5 Wo.)US
R&B2
(19 Wo.)R&B
2013 S.O.U.L.: Joe R&B52
(18 Wo.)R&B
Doubleback: Evolution of R&B US6
(9 Wo.)US
R&B4
(20 Wo.)R&B
2014 Bridges US17
(5 Wo.)US
R&B3
(15 Wo.)R&B
2016 #MyNameIsJoeThomas US17
(3 Wo.)US
R&B2
(10 Wo.)R&B

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen []: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[]: in beiden Charts platziert
 DE  AT  CH  UK  US  R&B
1993 I’m in Luv UK22
(4 Wo.)UK
US64
(13 Wo.)US
R&B10
(21 Wo.)R&B
1994 The One for Me UK34
(3 Wo.)UK
R&B39
(16 Wo.)R&B
All or Nothing UK56
(2 Wo.)UK
R&B33
(19 Wo.)R&B
1996 All the Things (Your Man Won’t Do) UK34
(3 Wo.)UK
US11
Gold

(20 Wo.)US
R&B2
(36 Wo.)R&B
1997 Don’t Wanna Be a Player UK16
(3 Wo.)UK
US21
Gold

(20 Wo.)US
R&B5
(20 Wo.)R&B
Film: Booty Call
The Love Scene UK22
(2 Wo.)UK
1998 Good Girls UK29
(3 Wo.)UK
No One Else Comes Close UK41
(2 Wo.)UK
All That I Am UK52
(2 Wo.)UK
1999 Faded Pictures R&B3
(30 Wo.)R&B
mit Case
Film: Rush Hour
I Wanna Know UK37
(2 Wo.)UK
US4
(44 Wo.)US
R&B2
(57 Wo.)R&B
Film: The Wood
2000 Treat Her Like a Lady UK60
(2 Wo.)UK
US63
(17 Wo.)US
R&B15
(32 Wo.)R&B
2001 Stutter DE12
(10 Wo.)DE
AT62
(6 Wo.)AT
CH14
(11 Wo.)CH
UK7
(8 Wo.)UK
US1
Gold

(26 Wo.)US
R&B1
(29 Wo.)R&B
featuring Mystikal
Film: Double Take
Let’s Stay Home Tonight UK29
(2 Wo.)UK
US68
(12 Wo.)US
R&B18
(20 Wo.)R&B
2002 What If a Woman UK53
(2 Wo.)UK
US63
(16 Wo.)US
R&B21
(27 Wo.)R&B
More Than a Woman R&B63
(20 Wo.)R&B
I Want a Girl Like You R&B96
(4 Wo.)R&B
featuring Jadakiss
2003 That Girl R&B71
(11 Wo.)R&B
featuring Mr. Cheeks
More & More DE62
(4 Wo.)DE
UK12
(7 Wo.)UK
US48
(20 Wo.)US
R&B15
(29 Wo.)R&B
2004 Ride wit U[DE: ] [UK: ] US56
(14 Wo.)US
R&B22
(20 Wo.)R&B
featuring G-Unit
Priceless R&B72
(14 Wo.)R&B
2006 Where You At R&B79
(13 Wo.)R&B
featuring Papoose
2007 If I Was Your Man US84
(2 Wo.)US
R&B19
(36 Wo.)R&B
My Love R&B35
(29 Wo.)R&B
2008 E.R. (Emergency Room) R&B32
(20 Wo.)R&B
We Need to Roll R&B55
(16 Wo.)R&B
2009 Why Just Be Friends R&B85
(4 Wo.)R&B
Majic R&B57
(16 Wo.)R&B
Can’t Get over You R&B61
(8 Wo.)R&B
2010 Worst Case Scenario R&B52
(17 Wo.)R&B
2011 Closer R&B50
(20 Wo.)R&B
Dear Joe R&B71
(6 Wo.)R&B

Weitere Singles

  • Losing (2011)
  • I’d Rather Have a Love (2013)
  • Love & Sex (featuring Fantasia, 2013)
  • Love & Sex, Pt. 2 (featuring Kelly Rowland, 2014)
  • If You Lose Her (2015)
  • So I Can Have You Back (2016)
  • Happy Hour (featuring Gucci Mane, 2017)
  • Lean into It (2017)
  • Don’t Lock Me Out (2018)
  • Lay You Down (2019)

Gastbeiträge

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US  R&B
1998 Still Not a Player
Big Pun featuring Joe
UK86
(2 Wo.)UK
US24
(23 Wo.)US
R&B6
(29 Wo.)R&B
in UK mit Horse & Carriage von Cam’ron auf einer Single
1999 Thank God I Found You
Mariah Carey featuring Joe & 98 Degrees
DE28
(9 Wo.)DE
CH17
(13 Wo.)CH
UK10
(12 Wo.)UK
US1
Gold

(20 Wo.)US
R&B1
(23 Wo.)R&B
2000 Listen to Your Man
Chico DeBarge featuring Joe
R&B41
(20 Wo.)R&B
Coming Back Home
BeBe featuring Brian McKnight & Joe
R&B61
(18 Wo.)R&B
2004 Wanna Get to Know You
G-Unit featuring Joe
CH20
(10 Wo.)CH
UK27
(5 Wo.)UK
R&B10
(26 Wo.)R&B
Not Your Average Joe
Joe Budden featuring DJ Kayslay, Fat Joe & Joe
R&B63
(18 Wo.)R&B
2005 Curious
Tony Yayo featuring Joe
R&B85
(5 Wo.)R&B
2010 Test Drive
Keith Sweat featuring Joe
R&B58
(20 Wo.)R&B

Quellen

  1. Joe in der Grammy-Award-Datenbank der Recording Academy
  2. Chartquellen: DE AT CH UK US
  3. Gold-/Platindatenbank der RIAA (USA)
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