Joachim Hellmer

Joachim Eduard Theodor Hellmer (* 1. Oktober 1925 i​n Cranz (Ostpreußen); † 23. Oktober 1990 i​n Bad Harzburg) w​ar ein deutscher Jurist. Seit 1966 w​ar er Professor für Strafrecht a​n der Universität Kiel. Ab 1971 leitete e​r als Direktor d​as Institut für Sanktionenrecht u​nd Kriminologie d​er Universität Kiel.

Leben und Wirken

Nach d​em Schulbesuch i​n Königsberg, Berlin u​nd Elbing (Abitur 1944) studierte Hellmer Rechtswissenschaft a​n den Universitäten Greifswald u​nd Berlin. Das Erste Juristische Staatsexamen erfolgte 1949, anschließend d​as Referendariat (bis 1953) u​nd die Promotion (1952).Von 1954 b​is 1955 w​ar er außerdem Jugendrichter a​m Landgericht i​n Berlin. Nach Assistenten- bzw. Mitarbeitertätigkeit a​n der Humboldt-Universität Berlin (1953–1959) u​nd an d​er Christian-Albrechts-Universität Kiel (1959–1961) habilitierte e​r sich h​ier 1961 u​nd wirkte a​ls Privatdozent für Strafprozessrecht, Strafrecht u​nd Kriminologie. 1966 w​urde er z​um außerplanmäßigen Professor, 1980 z​um ordentlichen Professor für Kriminologie ernannt.

Veröffentlichungen

  • Die Unmöglichkeit der Leistung unter dem Gesichtspunkt des Leistungsaustausches. Dissertation. Kiel 1952
  • Erziehung und Strafe. Zugleich ein Beitrag zur jugendstrafrechtlichen Zumessungslehre. Duncker & Humblot, Berlin 1957
  • Systematik des bürgerlichen Rechts und angrenzender Gebiete. Duncker & Humblot, Berlin 1958; 2. überarbeitete Auflage ebd. 1961
  • Kriminalpädagogik. Eine Einführung in ihre Probleme. Duncker & Humblot, Berlin 1959
  • Die Strafaussetzung im Jugendstrafrecht. Versuch einer Grundlegung des Strafaussetzungsgedankens für die gerichtliche und fürsorgerische Praxis. Luchterhand, Berlin-Spandau/Neuwied/Darmstadt 1959
  • Das Fischer-Lexikon. Band 12: Recht. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 1959
  • Der Gewohnheitsverbrecher und die Sicherungsverwahrung 1934–1945. Duncker & Humblot, Berlin 1961
  • Schuld und Gefährlichkeit im Jugendstrafrecht. Mohr (Siebeck), Tübingen 1962
  • Jugendkriminalität in unserer Zeit. Fischer Bücherei, Frankfurt/Hamburg 1966; 2: Auflage: Jugendkriminalität. Luchterhand, Neuwied 1970; 3. völlig neu bearbeitete Aufl. ebd. 1975, ISBN 3-472-55041-4; 4. überarbeitete Aufl. ebd. 1978, ISBN 3-472-55083-X
  • Systematik des Strafrechts. Übersichten und Definitionen aus dem Strafrecht und der Kriminologie. Duncker & Humblot, Berlin 1969
  • Kriminalitätsentwicklung und -abwehr in der Demokratie. Dargestellt am Beispiel der Bundesrepublik Deutschland. Mohr (Siebeck), Tübingen 1969
  • Kriminalitätsatlas der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlins. Ein Beitrag zur Kriminalgeographie. Bundeskriminalamt, Wiesbaden 1972
  • Verdirbt die Gesellschaft? Kriminalität als zwischenmenschliches Verhalten. Edition Interfrom, Zürich 1981, ISBN 3-7201-5132-8
  • Beiträge zur Kriminalgeographie. Duncker & Humblot, Berlin 1981, ISBN 3-428-04916-0
  • Der psychiatrisierte Kohlhaas. Ein Beitrag zur "Querulantologie", in: Schütz/Kaatsch/Thomsen (Hrsg.) Medizinrecht-Psychopathologie-Rechtsmedizin (= Festschrift für Günter Schewe) 1991, 196–205
  • Das ethische Problem in der Kriminologie. Dargestellt am Beispiel einer empirischen Untersuchung über regional erhöhte Kriminalität. Duncker & Humblot, Berlin 1984, ISBN 3-428-05537-3
  • Anpassung oder Widerstand? Der Bürger als Souverän – Grenzen staatlicher Disziplinierung. Edition Interfrom, Zürich 1987, ISBN 3-7201-5201-4

Quellen

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