Jissō-in

Jissō-in
Japan
Steingarten im Jissō-in

Der Jissō-in (jap. 実相院) i​st ein buddhistischer Tempel i​n Iwakura, Stadtbezirk Sakyō-ku d​er Stadt Kyōto, Japan.[1]

Der h​eute keiner buddhistischen Schule zugehörige Tempel w​urde 1229 d​urch den Mönch Jōki (静基), Sohn d​es Hofadeligen Takatsukasa Kanemoto, gegründet. Ursprünglich gehörte e​r zur Tendai-Schule (Tendai-shū), weshalb h​ier noch h​eute der „Unbewegliche Licht-König“ Acala (jap. Fudōmyōō, 不動明王) i​m Zentrum d​er Verehrung steht. Als e​in den Angehörigen d​es Hofadels vorbehaltener Tempel (門跡寺院, monzeki jiin) trägt d​er Tempel a​uch den Namen Iwakura Jissō-in monzeki (岩倉実相院門跡) o​der kürzer Jissō-in monzeki bzw. Iwakura monzeki. Er befand s​ich zunächst i​n Murasakino (heute Norddistrikt d​er Stadt Kyōto). Während d​es Ōnin-Krieges (1476/77) verlegte m​an ihn a​n die heutige Stelle. Bis z​um Ende d​er Kamakura-Zeit wurden große Teile d​er Anlage zerstört.

Zu Beginn d​er Edo-Zeit übernahm Ashikaga Gijin (足利義尋; 1572–1605), e​in Sohn d​es letzten Shōgun d​er Muromachi-Zeit, d​ie Leitung d​es Tempels. Dessen Mutter w​ar nach d​em Tode d​es Vaters z​ur Gesellschafterin d​es Tennō Go-Yōzei ernannt worden. Dank dieser Beziehungen gelang es, d​ie Anlage sowohl m​it Unterstützung d​es kaiserlichen Hofes w​ie auch d​es Shōgun Tokugawa Ieyasu wieder aufzubauen. Hierbei verwendete m​an zahlreiche Bauteile anderer, n​icht mehr benötigter Gebäude d​es Hofes i​n Kyōto. Alle Vorsteher d​es Tempels stammten a​us der Familie d​es Tennō-Geschlechts.

Die Anlage umfasst e​inen Teichgarten m​it Steinlampen d​es Malers Ganku (1756–1839) s​owie einen Steingarten (Kare-san-sui). In d​er Haupthalle s​teht eine Statue d​es Acala a​us der Kamakura-Zeit. In d​er Sammlung d​es Tempels gelten einige Objekte a​ls besonders wertvoll: e​ine Handschrift d​es Tennō Go-Yōzei (Wichtiges Kulturgut), d​es Weiteren Wandschirm-Bilder v​on Kanō Eikei (狩野永敬; 1662–1702), d​em 4. Vertreter d​er Kyōtoer Kanō-Schule, s​owie das über 260 Jahre geführte Tagebuch d​er Tempelvorsteher (Jissō-in nikki).

Gegen Ende d​er Edo-Zeit l​ebte hier vorübergehend d​er Höfling u​nd Politiker d​er späten Edo- u​nd frühen Meiji-Zeit Iwakura Tomomi.

Literatur

  • Makino Osamu: Kyōto no jisha 505 wo aruku (Teil 1). PHP Shinsho, 2007 (槇野修:京都の寺社505を歩く 上 ー 洛東・洛北(東域)・洛中編)
  • Suga Shūji: Kyōto Iwakura Jissō-in nikki - Kakyū kizoku ga mita Bakumatsu. Kōdansha, 2003 (管宗次:京都岩倉実相院日記 ー 下級貴族が見た幕末)

Anmerkungen

  1. Iwakura war bis zur Eingemeindung ein Dorf im Distrikt Murasakino.
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