JetDirect
JetDirect ist die Bezeichnung für ein Industriestandard gewordenes Netzwerkprotokoll, um Drucker auf technisch simpelste Weise ans Netzwerk anzubinden (s. u.), sowie für die historische Druckerserver-Adapter-Serie von HP.
JetDirect bindet Drucker in ein Rechnernetz ein und ermöglicht so die gemeinsame Benutzung eines Druckers von mehreren Rechnern/Arbeitsplätzen aus. JetDirects gab es mit den LAN-Schnittstellen LocalTalk, Token Ring und Ethernet (10BASE2 und 10BASE-T) und wird heute zumeist per TP-Fast Ethernet oder WLAN angebunden.
Das Direct im Namen steht dafür, dass die ersten Modelle als Steckkarte für einen dedizierten Steckplatz, direkt im Drucker ausgeführt waren. Trotzdem besaßen die Karten lokalen Arbeitsspeicher und Prozessor für die Protokollabarbeitung.
Für ältere oder sehr billige Drucker existiert eine Vielzahl von externen JetDirect-„Printservern“. Der Name wurde aus marketingtechnischen Gesichtspunkten übernommen, obwohl die Anbindung an den Drucker nicht mehr so „direkt“ erfolgt. Stattdessen sind heute USB oder auch die ältere Parallelschnittstelle verbreitet. Externe JetDirect-Printserver benötigen eine separate Spannungsversorgung, meist durch ein Steckernetzteil.
Teilweise unterstützen JetDirect Server nicht nur TCP/IP, sondern auch AppleTalk, IPX und weitere Netzwerkprotokolle.
Funktionsweise
JetDirect ist so einfach wie möglich ausgelegt; prinzipiell ist es einfach nur ein Netzwerkstream (heutzutage TCP/IP) zu LPT (software nicht hardwareseitig) „socketadapter“. Die Daten werden einfach eins zu eins an die Druckeinheit weitergereicht. Bessere JetDirect-Implementierungen können noch cachen, aber üblicherweise wird einfach bei bestehender Verbindung eine weitere abgelehnt. Daher ist die Bezeichnung „Druckserver“ eher eine Übertreibung.
Moderne JetDirect-Schnittstellen bieten weitaus mehr Funktionen als reine Druckerserver. Mit passender Software sind auch die Funktionen von Multifunktionsgeräten wie Scannen und Faxen im LAN nutzbar, und sie unterstützen Techniken zur einfachen Integration in Betriebssysteme wie Rendezvous/Zeroconf.
Auf TCP/IP-Ebene können JetDirect-Schnittstellen mit den unterschiedlichsten Diensten angesprochen werden. Darunter z. B. HTTP, FTP, SNMP, Telnet, CUPS usw. JetDirect verwendet meist den TCP-Port 9100 als native Möglichkeit, Daten an das Endgerät zu versenden.
Netzwerkadministratoren können viele Betriebsparameter der JetDirect-Schnittstellen per SNMP abfragen; z. B. die Anzahl der gedruckten Seiten oder den Status der Toner-Leer-Benachrichtigung. Teilweise können auch Parameter gesetzt werden, die sonst nur über das Konfigurationsprogramm HP JetAdmin zugänglich sind.