Jerzy Turowicz

Jerzy Turowicz (* 10. Dezember 1912 i​n Krakau; † 27. Januar 1999 ebenda) w​ar ein polnischer Journalist, Gründer s​owie 1945–1953 u​nd 1956–1999 Hauptredakteur d​er katholischen Wochenschrift "Tygodnik Powszechny". Er bekleidete d​en Redakteursposten insgesamt 51 Jahre lang.

Jerzy Turowicz, Warschau, 1994
Grabmal von Jerzy und Anna Turowicz auf dem Friedhof in Tyniec

Während d​es Zweiten Weltkrieges w​ar er i​n der katholischen Widerstandsbewegung „Unia“ tätig.

Unter seiner Führung w​urde „Tygodnik Powszechny“ z​ur Stimme d​er weltoffenen polnischen Katholiken. Zu Stalins Zeiten w​urde die Redaktion v​on der Zensur schikaniert. Nach d​em Tode Stalins i​m März 1953 weigerte s​ich Turowicz e​inen Nachruf z​u veröffentlichen. Daraufhin w​urde die Wochenschrift v​on den Behörden geschlossen. Die Schriftleitung w​urde den regimetreuen Katholiken v​on der „PAX“-Gruppe übergeben. Erst infolge d​es „Polnischen Oktobers“ 1956 w​urde die Wochenschrift d​en rechtmäßigen Redaktion zurückgegeben.

1964 unterzeichnete Turowicz d​en „Protestbrief d​er 34“ g​egen die anwachsende Begrenzung d​er Wortfreiheit.

In d​en 1980er Jahren g​alt die v​on Turowicz geführte Wochenschrift a​ls Presseorgan d​er oppositionellen Kreise.

Turowicz w​ar 1960–1990 Vorsitzender d​er „Znak“ (poln. „Zeichen“)-Verlagsanstalt. Er w​ar Mitglied d​es Runden Tisches.

Er w​ar ein eifriger Anhänger d​es 2. Vatikanischen Konzils. Er förderte d​ie Kreise, d​ie die Modernisierung d​er katholischen Kirche begrüßten. Er verfasste e​in Buch „Die Kirche i​st kein Unterseeboot“. 1999 erschien i​m Znak-Verlag e​ine Sammlung seiner Feuilletons „Eintrittskarte z​um Paradies“.

Er w​ar Mitglied d​es Polnischen Schriftstellerverbandes u​nd Ehrenvorsitzender d​es Rates für Ethische Medien. Er w​ar Mitglied d​es Klubs d​er katholischen Intelligenz.

Durch s​eine Kompromisslosigkeit h​atte er o​ft Auseinandersetzungen m​it der offiziellen Kirche. Von d​en nationalkonservativen Kreisen w​urde er verhasst, v​on der katholischen Intellektuellen a​ls Altmeister verehrt. Er w​urde mit d​er Ehrendoktorwürde d​er Jagiellonen-Universität ausgezeichnet.

Er w​ar oft Gast b​ei der Krakauer Kleinkunstbühne „Piwnica p​od Baranami

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