Jens-Jörg Rieck
Jens-Jörg Rieck (* 23. Januar 1963 in Eberswalde) ist ein deutscher Sportreporter.[1]
Leben
Seit 1991 arbeitet Rieck als Sportreporter für die ARD und dabei speziell für den SWR. Bekannt wurde er als Hörfunkreporter mit seinen Spezialgebieten Fußball, Boxen, Leichtathletik und Skilanglauf. Er zählt zu den bekannten Reportern der Bundesligakonferenz (Radio) und der Sportschau (Fernsehen).
Rieck berichtet von den Olympischen Sommerspielen seit 1992, von den Winterspielen seit 2002 und von den Leichtathletik-Weltmeisterschaften seit 1993. In London wurde er 2017 von der IAAF, dem Leichtathletik-Weltverband, für seine 13. WM-Teilnahme ausgezeichnet.[2] Bei Fußball-Weltmeisterschaften war er seit 1994 im Einsatz. Er ist der einzige deutsche Radioreporter, der zwischen 2002 (Yokohama) und 2016 (Paris) sämtliche Endspiele der Fußball-Welt- und Europameisterschaften kommentiert hat. 2015 zeichnete der Verband Deutscher Sportjournalisten Rieck für eine Endspiel-Reportage zum zweiten Mal mit dem Herbert-Zimmermann-Preis aus.
Über einen Zeitraum von 14 Jahren kommentierte er die Hauptkämpfe von Boxen im Ersten.[3]
Im März 2014 berichtete das Magazin Der Spiegel, Rieck sei jahrelang als IM „Jörg Woydt“ für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) tätig gewesen.[4][5] Der Journalist konnte glaubhaft machen, dass er nie einem Menschen geschadet habe; damit konnte er seinen Job retten.[6]
Rieck ist Autor mehrerer Kinderbücher. 2006 erschien sein erstes Buch, 2 : 1 für König Mo. Es folgten Los geht’s Marlon, Ich sehe was, und das bist Du, April und Silvester sowie Viertel-Maus und Tiger. 2005 gewann Rieck den Kurzgeschichtenwettbewerb „Oberrheinischer Rollwagen“, den bundesweit einzigen Literaturwettbewerb, der grenzüberschreitend von drei Ländern (Deutschland, Frankreich, Schweiz) organisiert wird.[7]
Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking sorgte Riecks emotionale Live-Berichterstattung beim Finale des Team-Sprints der Frauen mit dem Sieg des deutschen Duos Katharina Hennig und Victoria Carl für große Beachtung.[8] Die ARD veröffentlichte kurze Zeit nach dem Ereignis ein Video, in dem nicht nur der Zieleinlauf zu sehen war, sondern parallel dazu auch Riecks Reaktionen darauf.[9]
Auszeichnungen
- Großer VDS Preis 1995, Herbert-Zimmermann-Preis, 1. Preis (Reportage vom Boxkampf George Foreman vs. Axel Schulz)[10]
- Albingia-Publizistikpreis, 3. Preis (Feature zur Fußball-WM 1998)
- Großer VDS-Preis 1998, Herbert-Zimmermann-Preis, 2. Preis (Reportage: Nils Schumanns Lauf zur Europameisterschaft über 800-Meter)
- Großer VDS Preis 1999, Fernseh-Wettbewerb, 2. Preis („Old Firm“, Feature über das Glasgower Derby zwischen Celtic und den Rangers)
- Großer VDS Preis 2000, Herbert-Zimmermann-Preis, 1. Preis („Freibier für Deutschland“, Kommentar zur Fußball-Europameisterschaft 2000)[11]
- Herbert-Zimmermann-Hörfunkpreis, 1. Preis (Reportage vom WM-Endspiel 2002, Brasilien – Deutschland)[12]
- VDS-Fernsehpreis 2003, 1. Preis („Portrait des Amateur-Boxers Ahmed Said“)
- DLV-Medienpreis 2008[13]
- Herbert-Zimmermann-Preis für Hörfunk 2010, 3. Preis (Reportage vom WM-Viertelfinale Argentinien – Deutschland)
- Deutscher Radiopreis 2010 (Sonderpreis des Beirats: ARD-Hörfunk-Team bei der Fußball-WM)[14]
- Herbert-Zimmermann-Preis für Hörfunk 2014, Kategorie Live-Reportage, („Deutschland holt den 4. Stern“, Live-Reportage vom WM-Endspiel zwischen Argentinien und Deutschland)[15]
Bücher
- 2 – 1 voor koning mo. Een voetbalverhaal (mit Nicolas d'Aujourd'hui). Verlag De vier Windstreken, 2006, ISBN 90-5579-597-6.
- Los geht’s Marlon (mit Wolfgang Slawski). NordSüd Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-314-01734-6.
- Ich sehe was, und das bist du (mit Myriam Petzold). NordSüd Verlag, Zürich 2011, ISBN 978-3-314-10031-4.
- April und Silvester. Frank P. van Eck Verlagsanstalt, Liechtenstein 2013, ISBN 978-89-93260-86-1.
- Viertel-Maus und Tiger (mit Maria Blazejovski). Verlag Jungbrunnen, Wien 2017, ISBN 978-3-7026-5915-8
Weblinks
- Biografie auf der Internetseite der Sportschau
Einzelnachweise
- Jens Jörg Rieck - Reporter ARD-Team (Memento des Originals vom 8. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf sportschau.ndr.de
- AIPS zeichnet Kolleginnen und Kollegen aus
- Die Höhepunkte aus 14 Jahren Boxen im Ersten (Memento des Originals vom 23. September 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ARD-Sportreporter arbeitete für die Stasi. In: Spiegel Online. 16. März 2014.
- Jens Jörg Rieck vom SWR: Infos unter dem Decknamen Jörg Woydt. In: Stuttgarter Zeitung. 18. März 2014.
- ndr.de (Memento vom 18. Mai 2014 im Internet Archive)ZAPP vom 7. Mai 2014.
- Rollwagen kürt drei Kurzgeschichten. In: Badische Zeitung. 20. April 2005.
- „Ja, hast denn du die Pfanne heiß!“ Wie der ARD-Kommentator beim Langlauf-Coup im Studio eskalierte. In: kicker.de, 17. Februar 2022, abgerufen am 17. Februar 2022.
- „Hast du denn die Pfanne heiß?“ – Riecks Gold-Reportage beim Langlauf. In: sportschau.de, 17. Februar 2022, abgerufen am 17. Februar 2022.
- Verband Deutscher Sportjournalisten: Jubiläumsbuch 1927–2002, S. 278.
- Verband Deutscher Sportjournalisten (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Leute - Jens Jörg Rieck - Sportreporter
- Gewinnerliste DLV-Medienpreis auf www.journalistenpreise.de
- Sonderpreis des Beirats: ARD-Hörfunk-Team bei der Fußball-WM 2010
- Die Preisträger in den VDS-Berufswettbewerben 2014 (Memento des Originals vom 26. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.