Jella Haase
Jella Haase (* 27. Oktober 1992[1][2] in Berlin-Kreuzberg) ist eine deutsche Schauspielerin. 2011 wurde sie mit dem Bayerischen Filmpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet. Der Durchbruch gelang ihr 2013 als Chantal in Fack ju Göhte.
Leben und Werdegang
Jella Haase begann schon als Kind mit dem Theaterspiel.[3] 2009 stand sie für ihren ersten Kurzfilm vor der Kamera, ihre erste Hauptrolle spielte sie im Fernsehfilm Mama kommt! Es folgten weitere Fernsehproduktionen, darunter zwei Auftritte in Polizeiruf 110. 2010 war sie in sechs Folgen des transmedialen Projekts Alpha 0.7 – Der Feind in dir des SWR zu sehen.
2011 war sie in Männerherzen … und die ganz ganz große Liebe zum ersten Mal im Kino zu sehen. Im selben Jahr übernahm sie eine tragende Rolle in David Wnendts Neonazi-Milieustudie Kriegerin. Für diese Darstellung und ihre Rolle im ebenfalls 2011 veröffentlichten Lollipop Monster erhielt sie beim Bayerischen Filmpreis 2011 den Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin.[4] Anfang 2013 wurde der Tatort Puppenspieler ausgestrahlt, in dem sie eine minderjährige Prostituierte darstellt, die sich beim Sex mit einem Richter filmen lässt und diesen dann mit dem Video erpressen will. Sie erhielt dafür im Juni 2013 den Günter-Strack-Fernsehpreis als beste Schauspielerin.[5]
In der Kinokomödie Fack ju Göhte, dem besucherstärksten deutschen Film des Jahres 2014, war Haase als Schülerin Chantal zu sehen. Für diese Leistung wurde sie für den Deutschen Filmpreis für die Beste weibliche Nebenrolle nominiert. Den Part der Chantal übernahm sie ebenso in den Fortsetzungen Fack ju Göhte 2 (2015) und Fack ju Göhte 3 (2017). Für den zweiten Teil gewann sie gemeinsam mit Lena Klenke und Gizem Emre den Bayerischen Filmpreis sowie den Filmpreis Jupiter. Darüber hinaus wurde Haase bei der Berlinale 2016 als deutscher Shooting Star geehrt.[6] Im selben Jahr übernahm sie im Tatort Auf einen Schlag (2016) die Rolle der Polizeianwärterin Maria Mohr.[7]
Für ihre Darstellung der Edelprostituierten Mieze in Burhan Qurbanis Spielfilm Berlin Alexanderplatz erhielt Haase 2020 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis für die Beste weibliche Nebenrolle. 2020 spielte sie die Hauptrolle in dem Kinderfilm Paule und das Krippenspiel von Karola Hattop.[8] Bei der Berlinale 2021 wurde sie in die internationale Kinder- und Jugendfilmjury der Sektion Generation berufen.[9]
Filmografie (Auswahl)
Kinofilme
- 2011: Lollipop Monster
- 2011: Kriegerin
- 2011: Männerherzen … und die ganz ganz große Liebe
- 2012: Ruhm
- 2013: Puppe
- 2013: König von Deutschland
- 2013: Fack ju Göhte
- 2014: Die junge Sophie Bell
- 2015: Fack ju Göhte 2
- 2015: 4 Könige
- 2015: Heidi
- 2016: Looping
- 2016: Nirgendwo
- 2017: Fack ju Göhte 3
- 2018: Vielmachglas
- 2018: 25 km/h
- 2019: Die Goldfische
- 2019: Kidnapping Stella
- 2019: Get Lucky – Sex verändert alles
- 2019: Das perfekte Geheimnis
- 2020: Kokon
- 2020: Berlin Alexanderplatz
- 2020: Bis wir tot sind oder frei
- 2021: Lieber Thomas
Kurzfilme
- 2009: Der letzte Rest
- 2010: Orpheus
- 2011: Licht
- 2020: Paule und das Krippenspiel
Fernsehfilme
- 2009: Mama kommt!
- 2009: Liebe in anderen Umständen
- 2009: Polizeiruf 110: Tod im Atelier
- 2010: Polizeiruf 110: Einer von uns
- 2010: Meine Familie bringt mich um
- 2011: Hannah Mangold & Lucy Palm
- 2013: Tatort: Puppenspieler
- 2013: Hannah Mangold & Lucy Palm – Tot im Wald
- 2013: Eine verhängnisvolle Nacht
- 2013: Die goldene Gans
- 2014: Helen Dorn – Unter Kontrolle
- 2015: Die Klasse – Berlin ’61
- 2016: Tatort: Auf einen Schlag
- 2017: Das Leben danach
Fernsehserien
- 2010: Alpha 0.7 – Der Feind in dir (sechs Folgen)
- 2010: Die Draufgänger – Mein Land
- 2012: Kommissar Stolberg – Trance
- 2014: Der Kriminalist – Checker Kreuzkölln
- 2015: The Team (acht Folgen)
Synchronisation
- 2016: Jenny Slate als Gidget in Pets
- 2017: als Burgfräulein Bö in Ritter Rost 2: Das Schrottkomplott
Hörspiele
- 2013: Tamta Melaschwili: Abzählen – Bearbeitung und Regie: Elisabeth Weilenmann (Hörspiel des Monats November 2013 – NDR/ORF)
- 2014: Philip Stegers: Die Siedlung – Regie: Benjamin Quabeck (Kriminalhörspiel – WDR)
Auszeichnungen
- 2011: Bayerischer Filmpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin (Kriegerin und Lollipop Monster)
- 2013: Günter-Strack-Fernsehpreis als Beste Schauspielerin (Tatort: Puppenspieler)
- 2014: Askania Award (Shooting-Star-Award)
Weblinks
- Jella Haase in der Internet Movie Database (englisch)
- Jella Haase bei filmportal.de
- Jella Haase bei crew united, abgerufen am 29. März 2014.
- Jella Haase bei castupload.com
- Agenturprofil bei der Agentur La Strada.Doells, abgerufen am 17. Mai 2021
- „Manchmal wäre ich gern so selbstüberzeugt wie Chantal“. In: bento, 10. Dezember 2015
- „Was guckst du so, Jella Haase?“ In: Süddeutsche Zeitung, 8. April 2013
- „Ich wünsche mir, immer wieder an meine Grenzen zu kommen“. In: Die Zeit, 25. August 2011
Einzelnachweise
- Jella Haase - Steckbrief, News, Bilder. In: gala.de. Abgerufen am 12. Juni 2016.
- Eintrag „Haase, Jella“ in Munzinger Online/Personen – Internationales Biographisches Archiv (abgerufen am 27. Oktober 2017)
- Jella Haase bei alpha07.de (Memento vom 4. Januar 2015 im Internet Archive)
- Ministerpräsident Horst Seehofer verleiht 33. Bayerischen Filmpreis (Memento vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive) Pressemitteilung auf bayern.de, 20. Januar 2012.
- Nachwuchspreis für „Fliehkraft“. (Memento vom 3. Juli 2014 im Internet Archive) In: n-joy.de, 5. Juni 2013
- Jella Haase ist der deutsche Shooting Star 2016. In: mediabiz.de. Blickpunkt:Film, 15. Dezember 2015, abgerufen am 15. Dezember 2015.
- Tatort „Drei Engel für Dresden“ wird 2016 gesendet
- KiKA sendet Krippenspiel-Film an Heiligabend. Abgerufen am 20. Juli 2021.
- Internationale Kurzfilmjury. In: berlinale.de (abgerufen am 19. Februar 2021).