Jejunostoma
Ein Jejunostoma (lateinisch ieiunum/jejunum „Leerdarm“ und altgriechisch στόμα stoma „Mund“) oder eine Jejunostomie bezeichnet eine durch ärztliche Maßnahme angelegte Verbindung zwischen der Bauchdecke und dem oberen Dünndarm (Jejunum). Durch diese Öffnung hinein wird eine Darmsonde zur enteralen Ernährung gelegt.
Ein Jejunostoma kann chirurgisch mittels einer offenen oder laparoskopischen Operation oder interventionell-endoskopisch mittels einer erweiterten Jejunoskopie angelegt werden. Im letzteren Fall wird von einer Perkutanen endoskopischen Jejunostomie (PEJ) gesprochen.
Davon abzugrenzen ist die JET-PEG („Jejunal Sond through PEG“), eine Sonde, die durch eine PEG in den Dünndarm vorgeschoben wird und häufig ebenfalls als PEJ bezeichnet wird.
Indikation
Die Anlage eines Jejunostomas wird erforderlich, wenn zum einen die Indikation zur Sondenernährung gegeben ist (siehe PEG), aber der Übertritt der Sondenkost aus dem Magen in den Dünndarm nicht möglich ist. Dies kann der Fall sein bei einer Magenausgangsstenose, wie sie beim inoperablen Magenkarzinom (Magenkrebs) oder Vernarbung durch chronische Ulkuskrankheit (Magen- bzw. Zwölffingerdarmgeschwüre) vorkommt. In anderen Fällen kommt es bei der Ernährung über die PEG zu einem hochgradigen gastroösophagealen Reflux bis hin zur lebensbedrohlichen retrograden Aspiration von Mageninhalt; in diesen Fällen kann mit einer Jejunostomie Abhilfe geschaffen werden, da ein Speisereflux aus dem Dünndarm in den Magen aufgrund der lebhaften Dünndarmperistaltik in der Regel nicht stattfindet.
Weblinks
- Jürgen Stein (Hrsg.): Praxishandbuch klinische Ernährung und Infusionstherapie: mit 480 Tabellen ; [mit Leitlinien der Gesellschaften]. Springer, 2003, ISBN 3-540-41925-X, S. 306 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).