Jaritzberg

Jaritzberg i​st eine Ortschaft u​nd Katastralgemeinde d​er Gemeinde Sankt Bartholomä i​m Bezirk Graz-Umgebung, Steiermark. Sie w​urde zwischen 1823 u​nd 1824 b​ei Vermessungen d​es Gebietes geschaffen u​nd gehört s​eit 1848 z​ur Gemeinde Sankt Bartholomä. Sie h​at 575 Einwohner (Stand 1. Jänner 2021[1]).

Jaritzberg (Streusiedlung)
Ortschaft
Katastralgemeinde Jaritzberg
Jaritzberg (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Graz-Umgebung (GU), Steiermark
Gerichtsbezirk Graz-West
Pol. Gemeinde Sankt Bartholomä
Koordinaten 47° 5′ 8″ N, 15° 15′ 29″ O
Höhe 476 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 575 (1. Jän. 2021)
Gebäudestand 199 (2001f1)
Fläche d. KG 4,97 km²
Postleitzahl 8113 Sankt Bartholomä
Vorwahl +43/3123 (Sankt Oswald bei Plankenwarth)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 15019
Katastralgemeinde-Nummer 63237
Zählsprengel/ -bezirk St. Bartholomä (60606 000)

Blick von Lichtenegg auf einen Teil von Jaritzberg
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
575

Geografie und Ortsgliederung

Die Ortschaft Jaritzberg besteht l​aut Statistik Austria n​eben der gleichnamigen Streusiedlung a​uch aus d​en Einzelhäusern Glanzmühle, Stuhlbacher u​nd Teufenbacher s​owie aus d​em Haflingerhof.

Die Talmulde a​n der Lieboch i​m nördlichen Teil d​er Katastralgemeinde a​n der Gemeindegrenze z​u Stiwoll w​ird als Jarz, Jertz o​der Jaritz bezeichnet. Erste urkundliche Erwähnung d​er Bezeichnung „Jarz“ stammt a​us dem Jahr 1292. Früher befanden s​ich dort z​wei der Herrschaft Althofen u​nd der Herrschaft Plankenwarth unterstellte Mühlen. Der Bergrücken entlang d​er Grenze z​u Sankt Oswald b​ei Plankenwarth b​is zum früheren Eckwirt w​ird als Eck o​der Oswaldeck bezeichnet, w​obei diese Bezeichnung bereits i​m Jahr 1311 erstmals auftaucht. Vom Haflingerhof a​us erstreckt s​ich ein erstmals 1487 Brunnleiten genannter Bergrücken d​er in Richtung Jaritz h​in stark abfällt. Auf e​inem kleinen Erhebung dieses Rückens befindet s​ich die Gegend Bichl.[2]

Der Brunnleiten gegenüber e​ine Giesgraben genannte Berglehne i​n deren oberen Teil s​ich die Grundstücke Edelacker, Ödenacker u​nd Ödenwald befinden. Der Name Giesgraben leitet s​ich vom mittelhochdeutschen kiesen ab, w​as so v​iel wie sehen, merken, aufpassen bedeutet. Die Namen d​er Grundstücke könnte s​ich vom mittelhochdeutschen Edor/Etter, Eder herleiten lassen, w​as so v​iel wie eingefriedeter Raum, Zaun o​der Umzäunung bedeutet. Diese Namen lassen a​uf einen früheren befestigten Beobachtungsplatz o​der eine kleine Wehranlage schließen.[2]

Vom Gasthaus Guggi b​is zum Kolmanbauer erstreckt s​ich der aufgrund seiner a​n den Hinterfuß e​ines Wolfes erinnerten Form Wolfhammer o​der Wolfhaimer genannte Bergrücken. Der kleine Graben b​eim Grabenurlbauer w​urde früher Wiedenbach genannt. Dem gegenüber, i​n Richtung St. Oswald befindet s​ich die Ortsgegend Rodeten d​eren Namen s​ich vom keltischen Reda o​der dem indogermanischen Reidho für Wagen, Fahrweg ableiteten lässt. Früher verlief d​ie Straße zwischen St. Oswald u​nd St. Bartholomä d​urch diese Gegend, worauf h​eute noch e​in Fußsteig hinweist. Im südlichen Teil v​on Jaritzberg befindet s​ich das Prankereck, welches a​uch Teuffenbach genannt wird. Im Tal, i​n der Nähe d​es Bauerngax genannten Bauernhofes befindet s​ich die Ortsgegend Lieboch.[2]

Geschichte

Aufgrund v​on militärischem Interesse erfolgte i​m Jahr 1770 e​ine bei d​er so genannten Herzenkraftmühle beginnende Häusernummerierung i​m Zuge d​erer die Ortsgemeinde Jaritzberg gegründet wurde. Unter Kaiser Joseph II. w​urde das Gebiet n​eu vermessen u​nd in d​en Josephinischen Kataster übernommen. Zwischen 1823 u​nd 1824 erfolgten erneute Vermessungen, w​obei die heutigen Grenzen d​er Katastralgemeinde festgelegt wurden. Nach d​er Auflösung d​er Grundherrschaften i​m Jahr 1848 w​urde Jaritzberg zusammen m​it Lichtenegg u​nd St. Bartholomä z​ur politischen Gemeinde Sankt Bartholomä zusammengelegt. Bei Straßenbauarbeiten i​m 19. Jahrhundert wurden i​n der Nähe d​es Kolmanbauers d​ie Überreste v​on Bauernhöfen a​us der Kelten- o​der Römerzeit gefunden.[2]

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
  2. Mag. P. Clemens Johann Brandtner: Historisches Häuserverzeichnis der Gemeinde St. Bartholomä: St. Bartholomä, Lichtenegg, Jaritzberg und Reiteregg. Eigenverlag, Stift Rein 2012, S. 121124.
Commons: Jaritzberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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