Japanische Aukube

Die Japanische Aukube (Aucuba japonica), oder Japanische Goldorange genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Pflanzengattung Aukuben (Aucuba) in der Familie Garryaceae aus der Ordnung der Garryales gehört. Der deutsche Trivialname Goldorange bezieht sich auf die den Orangenbäumen ähnlichen Blätter und nicht auf die Früchte.

Japanische Aukube

Japanische Aukube (Aucuba japonica cv. 'Variegata')

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Garryales
Familie: Garryaceae
Gattung: Aukuben (Aucuba)
Art: Japanische Aukube
Wissenschaftlicher Name
Aucuba japonica
Thunb.
Aucuba japonica

Beschreibung

Die Japanische Aukube ist eine immergrüne, verholzende Pflanze; die Sträucher erreichen Wuchshöhen von 1 bis 2 (bis 3) m. Sie verzweigen sich dichotom. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach, elliptisch, ledrig, breit und etwa 20 cm lang. Der Blattrand ist gewellt und manchmal unregelmäßig gezähnt.

Die Japanische Aukube ist zweihäusig (diözisch). Die Blüten sind von Deckblättern umgeben. Die eingeschlechtigen, radiärsymmetrischen, relativ kleinen Blüten sind vierzählig. Die Kelchblätter sind reduziert. Die vier freien, rötlich braunen bis purpurfarbenen Blütenhüllblätter sind oval mit einer schmalen Spitze. Die männlichen Blüten besitzen vier Staubblätter. Der Fruchtknoten ist unterständig.

Sie bilden leuchtendrote bis purpurfarbene Beeren, die eine Länge von etwa 2 cm, einen Durchmesser von 5 bis 7 mm aufweisen und meist nur einen Samen enthalten. Die Blüten erscheinen im Frühjahr und sie fruchtet im Herbst.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16 oder 32.[1]

Verbreitung und Kultur

Die Heimat der Japanischen Aukube ist Japan, Korea, Taiwan und der südliche Teil der chinesischen Provinz Zhejiang.

Die Japanische Aukube wurde in China und Japan schon lange Zeit kultiviert, bevor sie von den Europäern „entdeckt“ wurde. Sie wurde 1856 von Philipp Franz von Siebold in Europa eingeführt. Seit dieser Zeit sind mehrere Sorten gezüchtet worden. Es hängt vom örtlichen Klima ab, welche Sorten in Mitteleuropa ausreichend winterhart sind, meist werden sie in Mitteleuropa als Kübelpflanze gepflegt, mit einer frostfreien Überwinterung. Sie eignet sich auch für kühle Räume (Wintergärten) als Zimmerpflanze.

In Deutschland, wie z. B. im Ruhrgebiet, tritt die Japanische Aukube mittlerweile auch verwildert in ortsnahen Wäldern auf, einerseits durch generative Ausbreitung über die Früchte, andererseits auf vegetativem Weg über die Ablagerung von Gartenabfällen im Wald.[2]

Sorten

Von der Art Japanische Aukube (Aucuba japonica) gibt es mehrere Sorten (Auswahl):

  • Aucuba japonica cv. 'Crotonifolia': Sie hat etwas größere Blätter als die Wildform.
  • Aucuba japonica cv. 'Dentata': Die dunkelgrünen Blätter sind am Rand gezahnt, es werden schöne rote Früchte gebildet.
  • Aucuba japonica cv. 'Fukurin': Die Blätter haben einen gelben Rand.
  • Aucuba japonica cv. 'Grandis': Sie hat sehr große, gelbgrüne Blätter.
  • Aucuba japonica cv. 'Hillieri': Sie hat glänzende Blätter und karminrote Früchte.
  • Aucuba japonica cv. 'Longifolia': Sie hat schmale Blätter.
  • Aucuba japonica cv. 'Nana Rotundifolia'
  • Aucuba japonica cv. 'Picturata': Sie hat einen gelben Fleck in der Mitte des Blattes.
  • Aucuba japonica cv. 'Rozannie': Sie bildet viele rote Früchte.
  • Aucuba japonica cv. 'Variegata': Sie hat schöne gelbe Flecken auf den Blättern.

Giftigkeit

Die Aukube enthält in den Blättern etwa 1 %, in den Samen sogar bis zu 3 % Aucubin.

Bilder

Japanische Aukube (Aucuba japonica): Grüne Form mit Früchten:

Japanische Aukube (Aucuba japonica cv. 'Crotonifolia'):

Japanische Aukube (Aucuba japonica cv. 'Variegata'): Panaschierte (buntblättrige) Form:

Quellen

Commons: Japanische Aukube (Aucuba japonica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Aucuba japonica bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  2. Jahrbuch 2009 des Bochumer Botanischen Vereins: Hetzel, I. & Gausmann, P.: Vorkommen von Aucuba japonica Thunb. (Japanische Aukube) in Wäldern des mittleren Ruhrgebiets (PDF; 1,8 MB)
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