Janssand
Die Janssand ist ein Mehrzweckschiff für die Schadstoffunfallbekämpfung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Betriebsstelle Norden-Norderney. Zur Öl- und Schadstoffunfallbekämpfung steht es dem Havariekommando zur Verfügung.
2014 im Hafen von Norddeich | ||||||||||||||||
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Geschichte
Die heutige Janssand wurde 1954 als Landungsboot gebaut. Nachdem dieses zunächst militärisch genutzt wurde, steht es seit den 1970er-Jahren dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz zur Verfügung.
1988 wurde das Schiff auf der Lühring-Schiffswerft in Brake um rund vier Meter verlängert. Während des Umbaus wurde auch die Motorenanlage erneuert und ein Ölwehrgerät eingebaut, wodurch das bis dahin ausschließlich für Transportaufgaben genutzte Fahrzeug zum Mehrzweckschiff wurde. Bei einem weiteren Umbau 2003 wurde es mit einem modernen Bürstensystem zur Ölunfallbekämpfung ausgerüstet.
2018 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und über die Vebeg zum Verkauf angeboten.
Technische Daten
Das Schiff wird von zwei Dieselmotoren des Herstellers Klöckner-Humboldt-Deutz (Typ: SA6M816) mit jeweils 165 kW Leistung angetrieben, die über Untersetzungsgetriebe auf zwei Festpropeller wirken. Es erreicht damit eine Geschwindigkeit von bis zu 9 kn. Im Bug des Schiffes befindet sich ein Kegeljet als Querstrahlsteueranlage.
Das Schiff ist mit einem Hydraulikdieselmotor des Herstellers MWM (Typ: D 234-06) mit 140 kW Leistung und einem Generatordieselmotor ebenfalls des Herstellers MWM (Typ: 228-4) mit 31 kW Leistung ausgerüstet.
Das Arbeits- und Ladungsdeck ist 95 Quadratmeter groß. Dieses ist über eine fünf Meter lange und 4,2 Meter breite, hydraulisch betriebene Bugrampe zugänglich. Darüber hinaus ist das Schiff mit zwei Bordkränen ausgerüstet, die jeweils rund 1 t heben können.
Zur Bekämpfung von Ölunfällen ist das Schiff mit einem Bürstensystem zur Ölaufnahme ausgerüstet. Darüber hinaus verfügt es über eine Explosions-Schutzausrüstung und eine Gaswarnanlage sowie weitere Spezialausrüstung für die Öl- und Schadstoffunfallbekämpfung, die sich ständig an Bord befindet.
Das Schiff verfügt über einen Löschmitteltank, in dem 1.000 l Schaumlöschmittel für die Brandbekämpfung mitgeführt werden können.
An Bord befinden sich unter anderem zwei Kammern, eine Kammer mit zwei Kojen und eine Kammer mit vier Kojen, die mit einem Raumteiler in zwei Bereiche mit je zwei Kojen unterteilt ist, und eine Messe mit Pantry.
Einsatz
Die Janssand erfüllt im Alltag überwiegend Transportaufgaben im Insel- und Küstenschutz. Das im unbeladenen Zustand nur 1,30 Meter tiefgehende Schiff ist besonders für flache Gewässer geeignet. Da es trockenfallen kann, kann die Bugrampe auch unabhängig von Hafenanlagen genutzt werden.
Zur Ölbekämpfung können die an Bord installierten Ausleger-Ölsperren mit einer Länge von jeweils 6 Metern auf jeder Seite ausgefahren werden, so dass sich mit der Schiffsbreite eine Aufnahmebreite von rund 19 Metern ergibt. Über die Ölsperren wird auf dem Wasser befindliches Öl einem Bürstensystem zugeführt. Das mit zwei rotierenden Bürstenbändern je Schiffsseite ausgerüstete System nimmt das Öl von der Wasseroberfläche auf. Über Pumpen wird es in die dafür verfügbaren Ladetanks bzw. zusätzlich an Deck installierbare Deckstank befördert. Auf diesem Wege können bis zu 40 Kubikmetern Öl je Stunde und Schiffsseite abgeschöpft werden.
Weblinks
- Mehrzweckschiff „Janssand“ (Memento vom 6. September 2017 im Internet Archive), Faltblatt des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (PDF, 1,1 MB)
- Mehrzweckschiff „Janssand“ (Memento vom 28. Juni 2018 im Internet Archive), Ausschreibung der Vebeg (PDF, 1,6 MB)