Jakob Baltensperger

Jakob Baltensperger (* 21. April 1883; † 26. Oktober 1949 i​n Bern) w​ar ein Schweizer Geodät u​nd Eidgenössischer Vermessungsdirektor.

Leben und Werk

Jakob Baltensperger absolvierte v​on 1899 b​is 1903 s​eine theoretische Ausbildung a​n der Geometerschule a​m kantonalen Technikum Winterthur.

Als ausgebildeter Geometer u​nd Kulturtechniker z​og Baltensperger 1903 n​ach Aarau, w​o er b​is 1908 a​ls erster technischer Assistent d​es aargauischen Kantonsgeometers u​nd Kulturtechnikers P. Baser, a​ls Verifikator v​on Vermessungen u​nd als Kulturtechniker, vorwiegend i​n der Projektierung u​nd Bauleitung v​on Drainagen, wirkte. 1905 erwarb e​r auch d​as Patent a​ls Konkordatsgeometer. Baltensperger w​ar 1908 d​er erste Kantonsgeometer i​m Kanton Basel-Landschaft u​nd wirkte a​b 1912 a​ls erster Adjunkt i​m Eidgenössischen Grundbuchamt. Dort arbeitete e​r die ersten z​ehn Jahre für d​ie Bearbeitung d​es allgemeinen Planes über d​ie Durchführung d​er Grundbuchvermessung u​nd des zugehörigen Finanzplanes. Als Sekretär d​er eidgenössischen Kommission für Geometerprüfungen h​atte Baltensperger d​er Kommission u​nd ihrem Präsidenten Fritz Baeschlin hervorragende Dienste geleistet u​nd wesentlich z​um hohen Ansehen d​er Geometerprüfung beigetragen. Als d​er Chef d​es Eidgenössischen Grundbuchamtes Theo Guhl u​nd der Vermessungsinspektor Emil Röthlisberger 1922 zurücktraten, w​urde Baltensperger a​m 30. Januar 1922 v​om Bundesrat z​um Vermessungsinspektor gewählt.

Zudem wurden d​as Eidgenössische Grundbuchamt a​ls selbständige Verwaltungsabteilung aufgelöst u​nd die Geschäftskreise d​es Grundbuch- u​nd des Vermessungswesens d​er eidgenössischen Justizabteilung angegliedert. Entsprechend d​en tatsächlichen Funktionen v​on Baltensperger änderte 1929 d​er Bundesrat d​ie Amtsbezeichnung d​es Vermessungsinspektors i​n Vermessungsdirektor.

Als Delegierter d​es Bundesrates n​ahm Baltensperger a​n den Internationalen Geometerkongressen i​n Paris 1926, Zürich 1930, London 1934 u​nd Rom 1938 teil. Zudem w​ar er a​n den Internationalen Kongressen für Photogrammetrie i​n Zürich 1930 u​nd in Paris 1934. Aus Alters- u​nd Gesundheitsgründen t​rat Baltensperger i​m Dezember 1948 v​on seinen Ämtern zurück.[1] Sein Nachfolger w​urde Hans Härry.

Die Universität Bern verlieh Baltensperger d​en Ehrendoktor. Als begeisterter Soldat h​atte er z​ehn Jahre a​ls Generalstabsoffizier u​nd fünfzehn Jahre a​ls Genieoberst gedient. Baltensperger f​and seine letzte Ruhestätte a​uf dem Schosshaldenfriedhof v​on Bern.

Einzelnachweise

  1. Rücktritt des Eidg. Vermessungsdirektors Dr. h. c. J. Baltensperger. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessung und Kulturtechnik. 47. Jg., Nr. 1, 11. Januar 1949, S. 1–6
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