Jacob Pleßner
Jacob Pleßner (geboren 18. August 1871 in Berlin; gestorben 20. Oktober 1936 ebenda) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Pleßner war der Enkel des gelehrten Rabbiners Salomon Plessner (1797–1883). Er erhielt zunächst eine vierjährige Ausbildung in Bauplastik. Als Schüler des Bildhauers Ernst Westphal lernte er das Bildhauerhandwerk. Dann bereitete er sich bei dem Maler Adolph von Menzel für ein Studium vor. Er studierte von 1896 bis 1901 an der Berliner Kunstakademie unter den Professoren Gerhard Janensch, Ernst Herter, Peter Breuer und Tierstudien bei Paul Friedrich Meyerheim.[1] Sein Relief Nach der Arbeit wurde mit dem Rompreis der Berliner Michael-Beer-Stiftung ausgezeichnet. Damit verbundener Aufenthalt von 1901 bis 1903 in der Villa Strohl-Fern in Rom.[2][3]
Jacob Pleßner wurde in Berlin-Weißensee auf dem jüdischen Adass-Jisroel-Friedhof begraben.
In Veröffentlichungen zu Lebzeiten wurde sein Vorname mal mit „c“, mal mit „k“[4] und der Nachname mit „ss“[5] oder mit „ß“ geschrieben. Er selbst unterschrieb einen Brief mit „Jacob Plessner“, ebenso steht es im handschriftlichen Lebenslauf.[6]
Werke (Auswahl)
- 1902: Plastik Bettelweiber von Perugia, Bronze; ausgestellt 1907 auf der Dresdener Ausstellung, Ankauf der Königin Wilhelmina der Niederlande
- 1908: Relief Auf dem Felde (Bauern mit Ochsengespann), Bronze, signiert
- 1913: Gedenktafel Gotthold Ephraim Lessing am Kaufhaus Tietz am Berliner Königsgraben, wo dessen Berliner Wohnhaus stand[7]
- 1929: Büste Moses Mendelssohn, Bronze[8]
- Büste Oscar Tietz, Bronze
- Büste Frau Minister von Studt, Bronze
- Büste des Fabrikant Stadtverordneten Louis Sachs, Bronze
- Relief Rudolf Virchow, Bronze
- Porträt-Statuette des Schauspielers Fritz Richard als alter Bauer, Bronze
- 1929: Ehrentafel Minna Schwarz (1859–1936), schwarze Steintafel, am oder im Minna-Schwarz-Heim, Brunnenstraße 41, Berlin-Mitte (abgegangen)[9]
Literatur
- Pleßner, Jacob. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 151.
- Karl Schwarz: Jacob Plessner. In: Ost und West. Heft 11. Berlin November 1909, Sp. 669–674, (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
- Lebenslauf in Artikel zur Gedenktafel. In: Allgemeine Zeitung des Judentums. 78. Jg., Heft 14, 3. April 1914, S. 160–163 (PDF gedenktafeln-in-berlin.de, abgerufen am 25. Oktober 2015).
- Karl Schwarz: Jacob Plessner. In: Ost und West: illustrierte Monatsschrift für das gesamte Judentum. Heft 11, November 1909, Sp. 669–674, hier Sp. 669 (sammlungen.ub.uni-frankfurt.de, abgerufen am 13. November 2015).
- Erwähnt zum Objekt „Bettelweiber Perugia“ auf der Antik & Restauratorenhomepage Antiantiquitaeten-erfurt Lothar Czambor -Erfurt. (antiquitaeten-erfurt.de, abgerufen am 13. November 2015).
- Hermann Alexander Müller, Hans Wolfgang Singer: Allgemeines Künstler-Lexicon. Band 6. Literarische Anstalt, Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1922, S. 222 (Textarchiv – Internet Archive – Schreibweise: Plessner, Jakob).
- Die Weltbühne. 27. Jahrgang, 2. Halbjahr. Charlottenburg 7. Juli 1931, S. 117 (Textarchiv – Internet Archive – Schreibweise: Jacob Plessner).
- Jacob Plessner, Otto Schneid: Otto Schneid Papers – Correspondence before 1939. Berlin 27. November 1930 (archive.org und archive.org – Handschriftlicher Brief und Fotografien von 17 Werken).
- Gedenktafel Wohnhaus Lessing
- Bronzebüste Mendelssohn (1929)
- Eine Ehrentafel wurde 1929 zu ihrem 70. Geburtstag am oder im Haus angebracht. Die schwarze Steintafel zeigte im oberen gerundet abgeschlossenen Teil eine junge Frau mit einem Säugling im Arm. Sie wurde gestiftet vom Frauenverein der Loge „B’nai B’rith“ und gestaltet von dem Bildhauer Jacob Pleßner (Berlin 1871–Berlin 20. Oktober 1936) gedenktafeln-in-berlin.de