Jacob Deutschmann

Jacob Deutschmann a​uch Jakob Deutschmann s​owie Johann Jacob Deutschmann; (* 25. Juni 1795 i​n Wünschendorf i​m Kreis Lauben[1]; † 11. März 1853 i​n Wien), w​ar ein österreichischer Erfinder, Orgel- u​nd Instrumentenbauer, Klavierbauer s​owie Hoforgelbauer. Er verbesserte u​nd erweiterte maßgeblich d​ie Physharmonika i​n der Bespielbarkeit.[2]

Jacob Deutschmanns Grab im Gräberhain des Waldmüllerparks

Leben

Als Sohn d​es Orgelbauers Friedrich Deutschmann (1757–1829), d​er u. a. 1807 d​ie Orgel d​er Lutherischen Stadtkirche i​n Wien ausführte,[3] w​uchs er i​n Wien a​uf und g​ing bei seinem Vater i​n die Lehre.[4] Auf Anregung v​on Carl Georg Lickl u​nd Gustav Freiherr v​on Prandau (1807–1885) w​urde von i​hm die Physharmonika bezüglich Spielbarkeit weiterentwickelt.

Eine zeitweise Zusammenarbeit m​it dem Klavierbauer Matthäus Andreas Stein zwischen 1830 u​nd 1835 belegt e​in Pianoforte i​m Technischen Museum Wien, d​as ein zusätzliches Stimmzungenregister (Physharmonika) hat.[5] Von Bernhard Eschenbach g​ibt es e​in vergleichbares Instrument i​m Musikinstrumenten-Museum Berlin (Kat.-Nr. 5321Querhammerflügel m​it Aeoline, Johann Caspar Schlimbach, Königsofen, u​m 1815“). Nach Jacob Deutschmanns Tod übernahm Peter Titz, e​in ehemaliger Gehilfe, dessen Werkstatt u​nd baute u​nter seinem eigenen Namen Orgeln u​nd Harmoniums[6]

Die Enkelin Anna Karolina Deutschmann (1875–1938) w​ar mit d​em Unternehmer u​nd Politiker Franz Heinrich Stohr (1869–1930) verheiratet.

Arbeiten

Literatur

  • Fischhof, Joseph: Versuch einer Geschichte des Clavierbaues. Mit besonderm Hinblicke auf die Londoner Große Industrie-Ausstellung im Jahre 1851, nebst statistischen darauf bezüglichen Andeutungen sc. Wien: J. B. Wallishausser 1853. Reprint, Frankfurt: Erwin Bochinsky 1998.
  • Allgemeine musikalische Zeitung, Band 41, August 1839
  • Riedel, Friedrich Wilhelm: Zur Geschichte der Physharmonika. Ein Instrument von Jacob Deutschmann im Benediktinerstift Göttweig
  • A. S.: Industrie-Ausstellung der österreichischen Monarchie in musikalischer Beziehung [Wien 1844, J. Hofer, G. B. De Lorenzi, J. Deutschmann], in: Allgemeine Wiener Musik-Zeitung 5/86/1845, S. 342, 5/87/1845, S. 345f.

Bekannte Ausgebildete für den Orgelbau

Einzelnachweise

  1. Eintrag Jacob Deutschmann im genealogischen Online-Portal RambowGenealogie S. 222 (PDF; 279 kB), abgerufen am 12. Juni 2013.
  2. Wilhelm Hebenstreit: Wissenschaftlich-literarische Encyklopädie der Aesthetik. Ein etymologisch-kritisches Wörterbuch der ästhetischen Kunstsprache, Carl Gerold, Wien 1843, S. 560. (Digitalisat)
  3. 225 Jahre Lutherische Stadtkirche (Memento vom 24. Mai 2012 im Internet Archive) (PDF; 5,1 MB), abgerufen am 12. Juni 2013.
  4. Johann Jakob Heinrich Czikann und Franz Gräffer: Österreichische National-Enceycelpodie; …. Sechster Band (W bis Z und Supplement), Wien 1887, S. 420. (Digitalisat, abgerufen am 12. Juni 2013)
  5. Martha Novak Clinkscale: Makers of the Piano / Volume 2 / 1820 - 1860. Oxford University Press 1999, 495 S. ISBN 0-19-816625-7. Jacob Deutschmann & André Stein.
  6. Christian Fastl: Titz, Peter. In: Österreichisches Musiklexikon online. Institut für kunst-und musikhistorische Forschungen, 2002, abgerufen am 23. Oktober 2019.
  7. Die schönsten Orgeln Burgenlands in der OrgelDatenBank von Karl Schütz, abgerufen am 1. Oktober 2019
  8. Die Orgeln der Pfarrkirche St. Augustin in Wien, abgerufen am 12. Juni 2013
  9. Österreichische Orgeldatenbank Karl Schütz, abgerufen am 12. Juni 2013
  10. Österreichische Orgeldatenbank Karl Schütz Arbeiten von 1816, 1822, und 1825, abgerufen am 12. Juni 2013
  11. Historisches Museum der Stadt Regensburg - Kurzinventar der Musikinstrumente, abgerufen am 12. Juni 2013
  12. Karpatendeutsches Biographisches Lexikon, Stuttgart 1988, S. 29
  13. Musikinstrumenten-Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig, abgerufen am 12. Oktober 2013
  14. Abbildung und Beschreibung (PDF; 1,6 MB), abgerufen am 12. Juni 2013
  15. Schloßkonzerte Bad Krozingen (Memento vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive), abgerufen 12. Juni 2013
  16. Die neue Pfarrkirche hl. Ulrich (Memento vom 16. März 2015 im Internet Archive), abgerufen am 12. Juni 2013
  17. Beschreibung der Orgel in St. Michael (Memento vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive), abgerufen am 12. Juni 2013
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.