Jürgen Weber (Ingenieur)
Jürgen Weber (* 17. Oktober 1941 in Lahr/Schwarzwald)[1] ist ein deutscher Ingenieur und Wirtschaftsmanager.
Leben
Nach dem Abitur am Max-Born Gymnasium in Backnang im Jahre 1961 studierte Weber Luftfahrttechnik an der Technischen Hochschule Stuttgart. Nach Abschluss des Studiums mit dem Diplom im Jahre 1965 arbeitete Weber als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen an der TH Stuttgart. 1967 wechselte er zur Deutschen Lufthansa AG nach Hamburg. 1974 wurde Weber in die Zentrale in Frankfurt am Main als Leiter der Hauptabteilung Wartung berufen. Zurück nach Hamburg ging er 1978, um dort die Hauptabteilung Fluggerät zu leiten. 1980 absolvierte er ein „Senior-Management“-Programm am Massachusetts Institute of Technology (MIT). 1987 machte der Lufthansa-Vorstand ihn zum Generalbevollmächtigten für die Technik. 1989 wurde Weber selbst stellvertretendes Mitglied des Vorstandes. 1990 übernahm er zunächst die Leitung des Bereichs Technik, dann den stellvertretenden Vorstandsvorsitz.
1991 schließlich wurde er Vorsitzender des Vorstands, wurde 2003 abgelöst von Wolfgang Mayrhuber und wechselte als Vorsitzender in den Aufsichtsrat. Im Mai 2013 wurde er wiederum als Aufsichtsratsvorsitzender von Mayrhuber abgelöst.
Jürgen Weber nimmt Aufsichtsratsmandate bei folgenden Unternehmen wahr: Allianz Lebensversicherungs-AG, Bayer AG, Hapag-Lloyd AG, Willy Bogner GmbH & Co., Voith AG sowie Loyalty Partner GmbH und Tetra Laval Group (Schweiz).[2] Er ist Mitglied des Konzernbeirats der Deutschen Bahn.
Mit seiner Frau Sabine hat er zwei Kinder. Weber lebt in Hamburg.
Auszeichnungen und Preise
- 1997: Aerospace Laureate
- 1998: Ehrendoktorwürde der Universität Stuttgart
- 1999: Manager des Jahres („manager magazin“)
- 2002: Deutschlands bester Manager (Wirtschaftswoche)
- 2003: Airline Business Award
- 2003: Bambi
- 2006: Bayreuther Vorbildspreis[3]
Kontroversen und Kritik
2001 ließ Jürgen Weber als Lufthansa-Vorstandsvorsitzender spontan die Bordauflage der Süddeutschen Zeitung um 10.000 Exemplare kürzen, weil ihm deren Berichterstattung über den damaligen Pilotenstreik zu negativ war.[4] Eine Debatte über Wirtschaftsmacht und Pressefreiheit folgte[5], unter anderem aufgearbeitet vom Deutschen Rat für Public Relations.[6]
Weblinks
- Arne Stuhr: Die 50 Mächtigsten: Der Herr der Lüfte. In: Manager Magazin. 12. Dezember 2002 .
Einzelnachweise
- Jürgen Weber im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Vgl. Kurzbiographie bei dieser Veranstaltung der IHK Frankfurt am Main (Memento vom 22. März 2014 im Internet Archive). Abgerufen am 22. Mai 2013.
- Bayreuther Vorbildpreis. In: bayreuther dialoge 2019. Abgerufen am 20. August 2019 (amerikanisches Englisch).
- Lufthansa stops newspaper sale. 21. Mai 2001, abgerufen am 23. Februar 2021 (englisch).
- von Johannes Nitschmann: Über Politiker-Psyche und Unternehmermacht. In: M - Menschen Machen Medien (ver.di). Abgerufen am 23. Februar 2021 (deutsch).
- 01 / 2002 Strafaktionen gegen Presseberichte. In: DRPR. Abgerufen am 23. Februar 2021 (deutsch).