Jürgen Kasek
Jürgen Kasek (geboren am 11. November 1980 in Markranstädt) ist ein deutscher Politiker und Rechtsanwalt. Von Dezember 2014 bis März 2018 war er Landesvorstandssprecher des sächsischen Landesverbandes von Bündnis 90/Die Grünen.
Leben und Wirken
Kasek wuchs in Leipzig auf. Dort machte er seinen Zivildienst und studierte anschließend Rechtswissenschaften. 2006 legte er das erste, 2008 das zweite Staatsexamen ab. Er praktiziert seit 2009 als selbstständiger Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt und ist Vater zweier Kinder.[1]
Kasek ist derzeit beim Mietenbündnis „Leipzig für Alle“, beim Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und beim BUND Leipzig aktiv.[2]
Kasek engagiert sich im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes, von 2009 bis 2013 war er Vorsitzender des Stadtverbandes Leipzig des BUND. Darüber hinaus setzt er sich gegen Legida, den örtlichen Ableger der Pegida-Bewegung, ein. In diesem Zusammenhang warfen ihm Vertreter und Sympathisanten aus dem Umfeld der Gruppe vor, an einem Überfall auf einen Ordner der Gruppe Anfang Juli 2016 in Böhlen beteiligt gewesen zu sein, und bedrohten ihn massiv.[3] Bei dem Überfall war der Ordner schwer verletzt worden und kam ins Krankenhaus. Kasek bestritt seine Beteiligung und erklärte, er lehne jede Gewalt ab.[4] In der Folge erwirkte Kasek eine einstweilige Verfügung, die die weitere Behauptung, er sei an der Aktion beteiligt gewesen, mit einer Strafe von bis zu 250.000 Euro belegte.[5]
Zu den bundesweiten Demonstrationen gegen TTIP am 17. September 2016 in sieben deutschen Städten erklärte Jürgen Kasek: „Wir unterstützen ausdrücklich den bundesweiten Trägerkreis der Demonstrationen, der sich immer wieder klar gegen rechte Bestrebungen abgegrenzt hat. Teile des lokalen Netzwerkes in Leipzig haben diese klare Abgrenzung insbesondere zu den Akteur*innen des Friedenswinter und der sogenannten Mahnwachen für den Frieden nicht mitgetragen und schaffen damit eine Anschlussfähigkeit für Querfrontbestrebungen.“ Der Landesparteirat von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen empfahl daraufhin seinen Mitgliedern, nicht an der Demonstration in Leipzig teilzunehmen, sondern stattdessen nach Berlin zu fahren.[6]
Parteipolitik
Kasek ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen. Er arbeitete unter anderem für die Bundestagsabgeordnete Monika Lazar. Von 2007 bis 2014 war er Vorstandssprecher des Kreisverbandes Leipzig. Ab Dezember 2014 war Kasek der Vorstandssprecher des Landesverbandes, er bildete in dieser Funktion eine Doppelspitze mit Christin Melcher.[7] Nachdem ihm Kritiker vorgeworfen hatten, sich zu sehr um die Bekämpfung des Rechtsextremismus und zu wenig um andere Themen gekümmert zu haben, unterlag Kasek auf einem Parteitag Ende März 2018 bei einer erneuten Kandidatur für diesen Posten gegen Norman Volger.[8] 2019 verzichtete er auf eine Kandidatur zur sächsischen Landtagswahl.[9]
Weblinks
- Offizieller Blog
- Biographie auf der Website seiner Kanzlei
Einzelnachweise
- Autor juergenkasek: Warum ich nicht für den sächsischen Landtag antrete. In: Erratischer Eskapismus. 12. April 2019, abgerufen am 16. April 2019 (deutsch).
- Jürgen Kasek | herzkampf.de. In: herzkampf.de. (herzkampf.de [abgerufen am 14. August 2018]).
- Nach Überfall auf Legida-Ordner: Grünen-Politiker Kasek wird massiv bedroht. Leipziger Volkszeitung, 5. Juli 2016, abgerufen am 22. Juli 2016
- Neonazis bedrohen Chef der Grünen in Sachsen. Leipziger Volkszeitung, 8. Juli 2016, abgerufen am 2. September 2016
- Eric Hofmann: Gericht verhängt Lügenverbot für LEGIDA. (Memento vom 22. Juli 2016 im Internet Archive) Morgenpost, 16. Juli 2016.
- GRÜNE rufen zum bundesweiten TTIP Aktionstag und mobilisieren nach Berlin. Pressemitteilung des Landesverbandes der Grünen vom 1. September 2016, abgerufen am 17. Februar 2019.
- Landesgeschäftsstelle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Sachsen: Alle Vorstände – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen. In: www.gruene-sachsen.de. Abgerufen am 18. Januar 2017.
- Neuer Chef bei sächsischen Grünen.} Sächsische Zeitung, 25. März 2018, abgerufen am 17. Februar 2019.
- Autor juergenkasek: Warum ich nicht für den sächsischen Landtag antrete. In: Erratischer Eskapismus. 12. April 2019, abgerufen am 16. April 2019 (deutsch).