Jüdischer Friedhof Linz
Der Jüdische Friedhof Linz ist ein seit 1863 bestehender jüdischer Friedhof in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Er ist mittlerweile vollständig vom St. Barbara-Friedhof umgeben.
Der seit 15. Oktober 2009 unter Denkmalschutz stehende Friedhof[1] umfasst rund 1000 Gräber auf 5405 m² und wird weiterhin belegt.[2] Er ist nicht öffentlich zugänglich.
Geschichte
Obwohl es bereits Ende des 15. Jahrhunderts Bestrebungen für einen jüdischen Friedhof in Linz gab,[1] dauerte es bis Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu seiner Realisierung. Zuvor wurden Linzer Juden in den Friedhöfen von Rosenberg und Kaladey in Böhmen bestattet.[3]
Im Jahr 1854 ersuchte Markus Sonnenschein (1806–1886) beim Linzer Magistrat um Einrichtung eines „Nothfriedhofes“, trotz einstimmiger Zustimmung im Gemeinderat scheiterte das Vorhaben jedoch vorerst am erbitterten Widerstand der katholischen Kirche. Erst am 19. Dezember 1862 genehmigte der Gemeinderat endgültig den Plan, ein von der jüdischen Gemeinde angekauftes Grundstück in Lustenau für den Magistrat in das Grundbuch eintragen zu lassen, um es der jüdischen Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Der Friedhof wurde ab 1863 belegt.[3]
Nach dem „Anschluss“ übernahm der Barbara-Gottesacker-Fonds die Pacht auf 99 Jahre, 1945 wurde der Pachtvertrag einvernehmlich wieder aufgelöst.[1]
Im Jahre 2018 wurde der Beschluss gefasst, den Friedhof zu sanieren. Die Kosten dafür trägt der Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich[4]
Gräber
- Hans Claar (1861–1918), Direktor des Landestheaters
- Otto Gerstl (1893–1974), Jurist und Kunstsammler
Weblinks
Einzelnachweise
- Der jüdische Friedhof. In: St. Barbara Friedhof. 14. Mai 2018, abgerufen am 3. August 2021.
- Friedhöfe & Massengräber. In: Israelitische Kultusgemeinde Wien. Abgerufen am 3. August 2021 (deutsch).
- Silvia Rapberger: Die Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Oberösterreich. Wien 2013, S. 44 f. (univie.ac.at – Diplomarbeit).
- Jüdischer Friedhof in Linz wird saniert. In: Oberösterreichische Nachrichten. 19. Oktober 2018, abgerufen am 3. August 2021.