Jüdischer Friedhof (Roth)
Der Jüdische Friedhof Roth ist ein jüdischer Friedhof in Roth, einem Ortsteil der Gemeinde Weimar im Landkreis Marburg-Biedenkopf in Hessen. Der Friedhof ist ein geschütztes Kulturdenkmal und befindet sich südlich des Ortes auf dem Geiersberg.
Geschichte
Der jüdische Friedhof in Roth wird bereits auf einer Karte von 1766/1769 erwähnt. Die jüdische Gemeinde Fronhausen bestattete ihre Toten ebenfalls auf dem Friedhof, bis sie 1873 eine eigene Begräbnisstätte anlegte. Der Friedhof in Roth wurde 1939 geschlossen. Er hatte eine Fläche von 25 Ar, von denen 1942 unbelegte 16 Ar an zwei Anlieger verkauft wurden.
Heute befinden sich auf dem Friedhof noch 43 Grabsteine (Mazewot).
Der jüdische Friedhof wurde Anfang 2012 geschändet. Die Tat hat einen eindeutigen faschistischen und antisemitischen Hintergrund. Die Täter warfen vier Grabsteine um, besprühten 16 Steine mit lila Farbe und hinterließen auf einem davon ein Hakenkreuz.[1]
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 3: Ochtrup – Zwittau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08079-6 (Online-Version).
- Barbara Wagner, Dieter Bertram, Friedrich Damrath, Friedemann Wagner: Die jüdischen Friedhöfe und Familien in Fronhausen, Lohra, Roth. Marburg 2009. [nicht ausgewertet]
- Herbert Kosog: Die Juden von Roth. Leicht gekürzte und um eine Nachbemerkung von Dietmar Haubfleisch erweiterte Fassung des zuerst in: Heimatwelt. Aus Vergangenheit und Gegenwart. Hrsg. von der Gemeindeverwaltung Weimar, 5. Heft, Weimar 1979, S. 11–21 erschienenen Aufsatzes: Marburg 1998: http://archiv.ub.uni-marburg.de/sonst/1998/0012.html
Weblinks
Einzelnachweise
- Mahnwache anlässlich der Schändung des Jüdischen Friedhofs in Weimar-Roth, myheimat, 15. Januar 2012. Abgerufen am 25. Juni 2021.