Jüdische Gemeinde Delme
Eine Jüdische Gemeinde in Delme im Département Moselle in der französischen Region Lothringen entstand bereits im 17. Jahrhundert.
Geschichte
Wie in allen anderen Orten der Region entwickelte sich im 19. Jahrhundert die jüdische Gemeinde sehr dynamisch. 1819 entstand ein erster Betsaal, der aber zu eng und unangemessen wurde. Man kaufte 1880 ein Grundstück und begann die Planung einer Synagoge. Die Hälfte der Baukosten wurde von der jüdischen Gemeinde und die andere Hälfte vom Bezirkspräsidium Lothringen bzw. von der politischen Gemeinde finanziert. Es entstand eine Synagoge mit maurischen Stilelementen, d. h. mit einer Zentralkuppel, die an allen Seiten von Halbkuppeln umgeben war. Relativ kleine Fenster gaben nur wenig Licht dem Innenraum.
Die deutschen Besatzer sprengten diese Synagoge im Zweiten Weltkrieg in die Luft. 1946 wurde die Synagoge in einfacherer Form wieder aufgebaut. Da die Synagoge seit 1981 für den Gottesdienst geschlossen war, wurde sie von der Gemeinde gekauft und renoviert. Heute wird sie für Ausstellungen genutzt. Die jüdische Gemeinde gehörte seit 1808 zum israelitischen Konsistorialbezirk Metz.
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version).
- Henry Schumann: Mémoire des communautés juives de Moselle. Éditions Serpenoise, Metz 1999, ISBN 2-87692-430-7.