Iwan Fjodorowitsch Kodazki

Iwan Fjodorowitsch Kodazki (russisch Иван Фёдорович Кодацкий; * 19. Junijul. / 1. Juli 1893greg. i​n Nikolajew, Gouvernement Cherson; † 30. Oktober 1937 i​n Moskau) w​ar ein sowjetischer Staatsmann u​nd Funktionär d​er KPdSU.

Iwan Fjodorowitsch Kodazki um 1936

Leben

Der Arbeitersohn Iwan w​urde nach d​em Besuch e​iner Pfarrschule Lehrling i​n einer Druckerei, schloss d​ie Handelsschule a​b und arbeitete danach a​uf der Nikolajewer Werft a​ls Dreher. Er g​ing 1914 n​ach Petrograd, arbeitete d​ort in d​en Maschinenbaufabriken Nowy Lessner (russisch Новый Лесснер), Nobel[1] s​owie Phönix[2], beteiligte s​ich an Streiks u​nd erledigte Parteiarbeit für d​ie SDAPR. Seit 1915 gehörte Iwan Kodazki d​em Wyborger Bezirkskomitee d​er SDAPR an. Anfang 1917 saß e​r einen Monat i​m Gefängnis u​nd wurde n​ach der Februarrevolution i​n den Petrograder Sowjet u​nd in d​ie Wyborger Bezirks-Duma gewählt. Iwan Kodazki beteiligte s​ich an d​er Vorbereitung d​er Oktoberrevolution u​nd wurde darauf e​iner der Funktionäre d​er Sowjetmacht: 1917–1918 w​ar er Sekretär i​m Arbeitsministerium d​er RSFSR. 1922–1928 leitete Iwan Kodazki d​ie Parteiorganisationen einiger Petrograder Stadtbezirke. 1928 w​urde er Vorsitzender d​es Leningrader Volkswirtschaftsrates. Seit 1930 w​ar Iwan Kodazki e​iner der engsten Vertrauten Kirows.

1937 w​ar er Leiter d​er Abteilung Leichtmaschinenbau i​m Volkskommissariat Schwerindustrie.

Iwan Kodazki w​urde am 28. Juni 1937 verhaftet, a​m 29. Oktober 1937 z​um Tode verurteilt u​nd am darauffolgenden Tag hingerichtet.[A 1]

Am 14. März 1956 – während Chruschtschows Tauwetter – w​urde Iwan Kodazki postum rehabilitiert.

Präsenz in den Gremien der Sowjetmacht

  • 10. Januar 1930 bis 14. Dezember 1931: Vorsitzender des Leningrader Gebietskomitees der KPdSU,
  • seit April 1930 Vorsitzender des Leningrader Stadtsowjets,
  • Delegierter des 6., 12., 13. und 15. bis 17. Parteitages des KPdSU,
  • seit dem 15. Parteitag Kandidat des ZK der KPdSU und seit dem 16. Parteitag Mitglied des ZK,
  • Mitglied des Präsidiums des Allrussischen Zentralen Exekutivkomitees,
  • Mitglied des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR[3].

Ehrungen

  • 1987–1993 war in Sankt Petersburger Stadtbezirk Newski eine Straße nach Iwan Kodazki benannt.[4]

Literatur

Anmerkung

  1. Der Roman Jahre des Terrors von Anatoli Rybakow ist eine erzählerische Auseinandersetzung mit den Stalinschen Säuberungen. Dem 16. Kapitel des Romans fügt der Autor einen dokumentarischen Schluss bei. Rybakow schreibt: „Alle Kampfgenossen von Kirow... wurden liquidiert...: Tschudow, Kodazki, Alexejew, Smorodin, Posern, Ugarow und Struppe...“ (Rybakow, S. 208, 10. Z.v.o.)

Einzelnachweise

  1. Biografie auf encyc.mir-x.ru (russ.) (Memento des Originals vom 17. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/encyc.mir-x.ru
  2. russ. Phönix Petrograd
  3. russ. Центральный исполнительный комитет СССР
  4. russ. Прибрежная улица (Санкт-Петербург)
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