Israel Meir Lau
Israel Meir Lau (hebräisch ישראל מאיר לאו; * 1. Juni 1937 in Piotrków Trybunalski, Polen) ist der gegenwärtige Oberrabbiner der Stadt Tel Aviv in Israel. Von 1993 bis 2003 war er aschkenasischer Oberrabbiner des Staates Israel.
Leben
Lau's Vater Moshe Chaim Lau war Rabbiner von Piotrków. Als Sechsjähriger wurde Meir Lau ins KZ Buchenwald verschleppt.[1] Er und sein Bruder Naphtali überlebten als einzige ihrer Familie die Shoa. Beide emigrierten 1945 nach Palästina.
Nach dem Talmudstudium in Jerusalem (an der Jeschiwa Kol Torah), in Zichron Ja’akow und Bnei Brak wurde Meir Lau 1971 zum Rabbiner ordiniert und wirkte in Tel Aviv und Netania. Von 1988 bis 1993 war er Oberrabbiner und Oberhaupt des Beth Din von Tel Aviv/Jaffa. Anschließend bekleidete er das Amt des aschkenasischen Oberrabbiners von Israel und wurde nach dem Ende seiner Amtszeit 2003 wieder Oberrabbiner von Tel Aviv.
2005 erhielt Lau den Israel-Preis für sein Lebenswerk. Im selben Jahr verlieh ihm die Bar-Ilan-Universität die Ehrendoktorwürde.[2] 2008 wurde er nach dem Tod von Josef Lapid zum neuen Vorsitzenden des Beirats der Gedenkstätte Yad Vashem ernannt.[3]
Lau ist Autor eines Sachbuches, dessen deutsche Übersetzung „Wie Juden leben“ in mehreren Auflagen erschien.
Er ist Vater von drei Söhnen und fünf Töchtern. Sein Sohn David Lau amtiert seit 2013 als aschkenasischer Oberrabbiner von Israel.
Weblinks
- zeit.de 13. September 2012: Lau 2012 zur Diskussion in Deutschland um die religiös motivierte Beschneidung von minderjährigen Jungen
Einzelnachweise
- Daniela Segenreich: Aus dem Abgrund empor. Israel Meir Lau – Zeitzeuge des Holocaust und Oberrabbiner in Israel. In: Neue Zürcher Zeitung, 4. November 2015, S. 43.
- Honorary Doctorate Recipients, Internetseite der Bar-Ilan-Universität
- Rabbi Israel Meir Lau Appointed Chairman of the Yad Vashem Council, 9. November 2008