Isidor Kiefer
Isidor Kiefer (26. Mai 1871 in Worms – 27. Januar 1962 in New York) war ein jüdischer Werkzeugmaschinenfabrikant und der letzte Vorsitzende einer jüdischen Gemeinde (Kehillah) in Worms.[1]
Leben
Kiefer wurde am 26. Mai 1871 in Worms geboren. Unter Kiefers Führung entwickelte die israelitische Gemeinde 1924 in der Synagoge eine unter seiner Planung entstandene Museumsausstellung, deren Exponate und Judaica bis ins Jahr 1914 zurückreichten. Kiefers Wirken in Worms trug dazu bei, dass sich die jüdische Gemeinde in Worms integrieren und etablieren konnte, was auch darin Ausdruck fand, dass an der Weihe des Denkmals der im Ersten Weltkrieg gefallen Soldaten alle drei etablierten Konfessionen teilgenommen hatten.[2]
Infolge der Pogromnacht am 10. November 1938 wurde die Wormser Synagoge niedergebrannt; fast vollständig zerstört wurde dabei auch der Bestand der Ausstellung, die Kiefer errichtet hatte. Kiefer gelang es allerdings, kurz bevor er 1933 in die USA emigrierte, zumindest ein Inventar der Bestände anzufertigen.[3]
Kiefer engagierte sich am Wiederaufbau der niedergebrannten Wormser Synagoge, der 1956 beschlossen wurde und am 3. Dezember 1961 unter internationaler Beachtung erfolgreich abgeschlossen wurde.
Die zu seinen Lebzeiten erfolgten Tätigkeiten wirken weit über Kiefers Tod hinaus. So erfolgte beispielsweise 2002 in der Aschkenas ein eigenständiger Band, in dem die von Kiefer erfassten Museumsbestände der vernichteten Synagoge wiedergegeben werden.[4]
Isidor Kiefer starb am 27. Januar 1962 in New York City.[1]
Einzelnachweise
- Guide to the Papers of Isidor Kiefer (1871-1962). In: findingaids.cjh.org. Abgerufen am 30. September 2016 (englisch).
- Fritz Reuter: Geschichte der Stadt Worms. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8, S. 574.
- Fritz Reuter: Geschichte der Stadt Worms. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8, S. 600.
- Fritz Reuter: Geschichte der Stadt Worms. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8, S. 690.