Ingrid de Oliveira
Ingrid de Oliveira (* 7. Mai 1996 in Rio de Janeiro) ist eine brasilianische Wasserspringerin.
Ingrid de Oliveira | |||||||
Ingrid de Oliveira (2016) | |||||||
Persönliche Informationen | |||||||
Nationalität: | Brasilien | ||||||
Disziplin(en): | Turm-/Synchronspringen | ||||||
Verein: | Fluminense | ||||||
Geburtstag: | 7. Mai 1996 | ||||||
Geburtsort: | Rio de Janeiro, Brasilien | ||||||
Größe: | 160 cm | ||||||
Gewicht: | 58 kg | ||||||
Medaillenspiegel | |||||||
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Medaillen
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Leben und Karriere
Ingrid de Oliveira wurde am 7. Mai 1996 als Tochter von Dona Nice und Oscar Pereira in Rio de Janeiro geboren, wo sie unter bescheidenen Verhältnissen im Stadtviertel Vista Alegre aufwuchs.[1] Nachdem sie anfangs als Turnerin in der Turnabteilung von Fluminense aktiv war, wechselte sie schon bald zu den Wasserspringerinnen, denen auch ihre ältere Schwester Erica angehörte.[1] Durch ihre Leistungen wurde sie noch in jungen Jahren in den brasilianischen Nationalkader der Wasserspringerinnen berufen.[2] Nachdem sie sechs Monate lang mit ihrem Team in China trainiert hatte und nur für eine Woche in die Heimat zurückkehrte, ehe es zum Training nach Kolumbien ging, erkrankte ihre Mutter in der Zwischenzeit an einem Nierenleiden.[1] Dies wurde der Athletin während ihrer Abwesenheit jedoch nicht mitgeteilt.[1] Erst bei ihrer Rückkehr von Kolumbien, als sich der Gesundheitszustand ihrer Mutter stark verschlechtert hatte und diese in ein Koma gefallen war, erfuhr sie davon und konnte ihre Mutter noch im Krankenhaus besuchen.[1] Einen Tag später starb sie.[1]
Nachdem sie nach dem Tod ihrer Mutter für einige Zeit in Niterói gelebt hatte, kehrte sie dann wieder direkt in die Hauptstadt zurück und wurde bald darauf in die brasilianische Juniorenauswahl geholt.[1] In nächster Zeit trat sie des Öfteren bei diversen Stationen des FINA Diving Grand Prix an den Start, wo ihre Partnerin zum damaligen Zeitpunkt noch Giovana Almeida war, mit der sie auch Medaillen gewann.[3] Nach erfolgreicher Qualifikation[4] nahm sie im August 2014 an den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2014 in Nanjing in China teil, wo sie jedoch medaillenlos blieb.[5] Danach folgten diverse weitere Einsätze bei internationalen Turnieren und dem FINA Diving Grand Prix. So auch im Jahre 2015, wo sie unter anderem mit ihrer neuen Synchronpartnerin Giovanna Pedroso beim Synchronspringen vom 10-Meter-Turm in der zentralmexikanischen Stadt León die Bronzemedaille erreichte.[6] Des Weiteren gewann sie zusammen mit Luiz Outerelo Gold im gemischten Synchronspringen vom 10-Meter-Turm beim Grand Prix in San Juan in Puerto Rico, wo sie auch die Silbermedaille im Synchronspringen vom 10-Meter-Turm (zusammen mit Pedroso) und die Bronzemedaille im Einzelspringen vom 10-Meter-Turm gewann.[7]
Neben weiteren Turnier- und Grand-Prix-Einsätzen repräsentierte sie ihr Heimatland bei den Panamerikanischen Spielen 2015 in Toronto, Kanada. Zusammen mit Giovanna Pedroso gewann sie dabei die Silbermedaille im Synchronspringen vom 10-Meter-Turm hinter den Lokalmatadorinnen Meaghan Benfeito und Roseline Filion.[8] Beim Einzelspringen vom 10-Meter-Turm erreichte sie lediglich den sechsten von acht Plätzen im Finaldurchgang.[8] Bereits kurz davor nahm sie an den Schwimmweltmeisterschaften 2015 in Kasan in Russland teil, wo sie jedoch ohne Medaillen blieb. Im 10-Meter-Synchronspringen belegten die beiden lediglich Rang 15 von 16 und auch beim 10-Meter-Einzelspringen reichte es für de Oliveira lediglich für den 27. von 37 Plätzen. Beim gemischten Synchronspringen vom 10-Meter-Turm schaffte sie es mit ihrem männlichen Sprungpartner Outerelo lediglich auf den zwölften von 15 Plätzen.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in ihrer Heimatstadt fiel sie kaum durch sportliche Leistungen auf, sondern vielmehr durch einen Sex-Skandal im olympischen Dorf von Rio de Janeiro.[9] Dabei sperrte sie eine Nacht vor den Wettkämpfen ihre Sprungpartnerin Giovanna Pedroso aus dem gemeinsamen Zimmer im olympischen Dorf, um sich mit dem brasilianischen Kanuten Pedro „Pepe“ Henrique Gonçalves da Silva zu vergnügen.[10][11] Bei den tags darauf stattfindenden Wettkämpfen belegten de Oliveira und Pedroso daraufhin den letzten Platz, woraufhin es zur Auflösung des Duos kam.[12] Danach trat de Oliveira bei offiziellen Bewerben hauptsächlich in Einzelspringen von 3 und 10 Metern an, wo sie mitunter auch einige weitere Medaillen gewann.
Weblinks
- Ingrid de Oliveira auf der offiziellen Webpräsenz der Olympischen Spiele (englisch)
- Ingrid de Oliveira auf der offiziellen Webpräsenz des Comitê Olímpico Brasileiro (portugiesisch)
- Ingrid de Oliveira auf der offiziellen Webpräsenz der Confederação Brasileira de Desportos Aquáticos (portugiesisch)
Einzelnachweise
- Perda da mãe, distância do pai, briga com irmã: a Ingrid como você não viu (portugiesisch), abgerufen am 5. September 2017
- Tucson 2010 – Girls 1M (englisch), abgerufen am 6. September 2017
- Diving Grand Prix 2014: China clinches 6 out of 8 titles in Gatineau (CAN) (englisch), abgerufen am 6. September 2017
- YOG DV Qual Event, Day 1: China and Mexico dominate in Guadalajara (englisch), abgerufen am 6. September 2017
- YOG Nanjing 2014: China's Wu Shengping scoops 10m platform gold (englisch), abgerufen am 6. September 2017
- China and Mexico share gold medals in Leon (MEX) (pdf; englisch), abgerufen am 6. September 2017
- China Tops Gold Medal Count at FINA Diving Grand Prix in Puerto Rico (englisch), abgerufen am 6. September 2017
- Ingrid de Oliveira auf der offiziellen Webpräsenz der Panamerikanischen Spiele 2015 (englisch), abgerufen am 6. September 2017
- Sex-Streit im Dorf Brasilianerinnen kriegen sich wegen Schäferstündchen in die Haare, abgerufen am 6. September 2017
- Brazilian diver falls out with team mate by bringing canoeist back to shared Olympic Village room for 'marathon sex session' (englisch), abgerufen am 6. September 2017
- Pivô de confusão com Ingrid é atleta da canoagem e considerado "galã" (portugiesisch), abgerufen am 6. September 2017
- Ingrid Oliveira, dos saltos ornamentais, desabafa em redes sociais (portugiesisch), abgerufen am 6. September 2017