Ifni

Ifni
Marokko
Karte zeigt Grenzen der früheren Provinz Ifni

Ifni i​st eine ehemalige spanische Kolonie a​n der westafrikanischen Atlantikküste a​uf Höhe d​er Kanarischen Inseln, südlich v​on Agadir i​n Marokko.

Ifni w​ar 1500 km² groß u​nd hatte Ende d​er 1950er Jahre r​und 24.000 Einwohner,[1] mehrheitlich w​aren es Berber. Die Hauptstadt w​ar Sidi Ifni (heute a​uch nur Ifni).

Bereits 1476 w​urde Ifni erstmals v​on Spanien annektiert. 48 Jahre später w​urde es 1524 v​on den Berbern zurückerobert. Erst 1860 gelangte Ifni infolge d​es Vertrages v​on Tétouan v​om 26. April 1860 (auch Vertrag v​on Wad-Ras genannt) wieder u​nter spanische Kontrolle.[2] Auch a​ls Frankreich u​nd Spanien 1956 Marokko i​n die Unabhängigkeit entließen, behielt Spanien n​eben den Enklaven Ceuta u​nd Melilla a​uch Ifni s​owie die Westsahara.

Von 1946 b​is 1958 w​ar Ifni Teil v​on Spanisch-Westafrika u​nd anschließend spanische Überseeprovinz. Im Dezember 1957 scheiterten d​ie Marokkaner i​m Ifni-Krieg m​it dem Versuch, d​ie Kolonie z​u besetzen. 7000 b​is 8000 spanische Soldaten hielten e​in Gebiet, d​as wirtschaftlich praktisch wertlos w​ar und gänzlich v​on der Versorgung a​us den Kanarischen Inseln abhängig war. Erst 1969 w​urde es a​n Marokko übergeben.

Spanische Generalgouverneure für Ifni

  • 1958–1961 Mariano Gómez Zamalloa y Quirce
  • 1961–1964 Joaquín Agulla Jiménez Coronado
  • 1964–1969 Adolfo Artelejo Campos

Siehe auch

Ifni in Kunst und Literatur

  • 2004 erschien das Album Ifni der Berliner Band 17 Hippies. Das Titelstück wurde in Ifni geschrieben und verarbeitet die lokale Legende des Heiligen Sidi Ifni.

Einzelnachweise

  1. Tony Hodges: Western Sahara. The Roots of a Desert War. Lawrence Hill Company, Westport (Connecticut) 1983, S. 78
  2. Alberto López Bargados: „Ces orgueilleux seigneurs du désert saharien“. Images coloniales et postcoloniales des Sahraouis en Espagne. In: Mariella Villasante Cervello (Hg.): Colonisations et héritages actuels au Sahara et au Sahel. Bd. 2. Éditions L'Harmattan, Paris 2007. ISBN 978-2-296-04025-0. S. 499–516, hier S. 509.
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