Idiom (Bündnerromanisch)
Ein Idiom der im Schweizer Kanton Graubünden gesprochenen bündnerromanischen (rätoromanischen) Sprache ist eine als Schriftsprache genormte Sprachvarietät, die für je eine regional zusammenhängende Gruppe der von Gemeinde zu Gemeinde variierenden gesprochenen Dialekte eine genormte Rechtschreibung darstellt.[1]
Begriffsabgrenzung
Somit sind hier die Begriffe «Idiom» für eine Schriftsprache und «Dialekt» für die gesprochene Sprache gegenübergestellt. Ausserdem kontrastiert der so verwendete Begriff «Idiom» mit dem Begriff «Rumantsch Grischun», der eine erst 1982 geschaffene einheitliche Schriftsprache für den gesamten bündnerromanischen Sprachbereich in Graubünden bezeichnet, die seit 1996 eine der vier Amtssprachen der Schweiz darstellt. Das Rumantsch Grischun sollte die Idiome als Alphabetisierungs- und als lokale Behördensprache ablösen, jedoch wurde dies nicht allgemein akzeptiert,[2] sodass seit 2012 die Idiome wieder im Schulunterricht und auch wieder vermehrt im öffentlichen Bereich (Informationstafeln usw.) verwendet werden.
Idiome der Rumantschia
Es gibt folgende fünf Idiome der Rumantschia:[3]
- Surselvisch (Sursilvan)
- Sutselvisch (Sutsilvan)
- Surmeirisch (Surmiran)
- Oberengadinisch (Puter, Putèr)
- Unterengadinisch (Vallader)
Literatur
- siehe bei Kuno Widmer im Abschnitt Einzelnachweise
Einzelnachweise
- Kuno Widmer: Entstehung der romanischen Idiome Graubündens. (PDF; 74 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Institut dal Dicziunari Rumantsch Grischun (DRG), Chur, 7. März 2008, archiviert vom Original am 10. Oktober 2017; abgerufen am 23. April 2018 (mit Literaturliste zur Entstehung der romanischen Idiome Graubündens bzw. zu den bündnerromanischen Dialekten und Idiomen).
- Deutsche Fassung der Forderungen von PRO IDIOMS. (Verein) Pro Idioms, 2013, abgerufen am 11. Mai 2014 (Unterseiten überwiegend 2011).
- Facts & Figures zur romanischen Sprache. Wie viele Menschen sprechen eigentlich Rätoromanisch? Und was genau ist ein Idiom? Die Fakten zum Thema. Schweizer Radio und Fernsehen. 16. Juni 2013. Abgerufen am 28. April 2014. (Quelle: Lia Rumantscha).