Ichirō Ogimura
Ichirō Ogimura (jap. 荻村 伊智朗, Ogimura Ichirō; * 25. Juni 1932 in Itō; † 5. Dezember 1994 in Tokio) war ein japanischer Tischtennisspieler und Präsident des Weltverbandes ITTF. In den 1950er Jahren wurde er mehrmals Tischtennisweltmeister.
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Andere Quellen geben als Todestag den 4. Dezember 1994 an.[1]
Tischtennisspieler
Ichirō Ogimura begann erst als 16-Jähriger mit dem Tischtennisspielen. 1953 wurde er Japanischer Meister. Zwischen 1954 und 1965 nahm er an allen acht Weltmeisterschaften teil. Dabei wurde er 12-mal Weltmeister, je zweimal im Einzel und Herrendoppel, dreimal im Mixed und fünfmal mit der japanischen Mannschaft:
- WM 1954 in London: Titel im Einzel und mit dem Team, Halbfinale im Doppel (mit Yoshio Tomita)
- WM 1955 in Utrecht: Titel mit dem Team, Halbfinale im Doppel (mit Yoshio Tomita)
- WM 1956 in Tokio: Titel im Einzel, Doppel (mit Yoshio Tomita) und mit dem Team
- WM 1957 in Stockholm: Titel im Mixed (mit Fujie Eguchi) und mit dem Team, Vizeweltmeister im Einzel und Doppel (mit Toshiaki Tanaka)
- WM 1959 in Dortmund: Titel im Doppel (mit Teruo Murakami), Mixed (mit Fujie Eguchi) und mit dem Team, Halbfinale im Einzel
- WM 1961 in Peking: Titel im Mixed (mit Kimiyo Matsuzaki), Vizeweltmeisterschaft mit dem Team
- WM 1963 in Prag: Vizeweltmeisterschaft mit dem Team
- WM 1965 in Ljubljana: Vizeweltmeisterschaft mit dem Team
Ende der 1950er-Jahre wurde er Nationaltrainer von Schweden.[2]
Funktionär
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn baute Ichirō Ogimura eine Import-/Export-Firma auf. Er wurde Vizepräsident des japanischen Tischtennisverbandes.
Beim ITTF-Kongress während der WM 1987 in Neu-Delhi wurde er zum ITTF-Präsidenten gewählt, nachdem er bereits acht Jahre lang Vizepräsident war. Er löste Roy Evans ab und war der dritte ITTF-Präsident. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Ableben 1994 inne.
1997 wurde er in die ITTF Hall of Fame aufgenommen.[3]
Privat
Ichirō Ogimuras Mutter betrieb eine Tischtennis-Schule in Japan.[4] Ogimura arbeitete in der Textilbranche.[5] Er war seit 1959 verheiratet und hatte drei Kinder. Er starb in einem Krankenhaus von Tokio an Lungenkrebs.
Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank
Verband | Veranstaltung | Jahr | Ort | Land | Einzel | Doppel | Mixed | Team |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
JPN | Asienmeisterschaft TTFA | 1960 | Bombay | IND | Gold | Gold | Gold | 1 |
JPN | Asienmeisterschaft TTFA | 1953 | Tokio | JPN | letzte 16 | 1 | ||
JPN | Asienspiele | 1962 | Jakarta | INA | Silber | Silber | Gold | 1 |
JPN | Asienspiele | 1958 | Tokio | JPN | Halbfinale | Gold | 2 | |
JPN | Weltmeisterschaft | 1965 | Ljubljana | YUG | letzte 32 | Viertelfinale | letzte 64 | 2 |
JPN | Weltmeisterschaft | 1963 | Prag | TCH | Viertelfinale | letzte 32 | letzte 16 | 2 |
JPN | Weltmeisterschaft | 1961 | Peking | CHN | Viertelfinale | Viertelfinale | Gold | 2 |
JPN | Weltmeisterschaft | 1959 | Dortmund | FRG | Halbfinale | Gold | Gold | 1 |
JPN | Weltmeisterschaft | 1957 | Stockholm | SWE | Silber | Silber | Gold | 1 |
JPN | Weltmeisterschaft | 1956 | Tokio | JPN | Gold | Gold | Viertelfinale | 1 |
JPN | Weltmeisterschaft | 1955 | Utrecht | NED | letzte 16 | Halbfinale | Viertelfinale | 1 |
JPN | Weltmeisterschaft | 1954 | Wembley | ENG | Gold | Halbfinale | letzte 16 | 1 |
Philatelie
Die Post in Cluj-Napoca Rumänien verwendete am 4. Februar 1995 einen Sonderstempel mit dem Bild von Ichirō Ogimura und dem Text "TABLE TENNIS FAMOUS CHAMPION 1932-1994".
Quellen
- Zdenko Uzorinac: ITTF 1926–2001 – Table Tennis legends, ISBN 2-940312-00-1, Seite 135–141; The Visionary
- Tischtennis popularisieren, Zeitschrift DTS, 1988/1 S. 28–29
- Zdenko Uzorinac: Sein Herz schlug für den Sport, Zeitschrift DTS, 1995/4 S. 18
Einzelnachweise
- Zeitschrift DTS, 1994/12 S. 46
- Zeitschrift DTS, 1960/14 Ausgabe West S. 1
- Zeitschrift DTS, 1997/9 S. 15
- Zeitschrift DTS, 1967/23 S. 49
- Zeitschrift DTS, 1959/6 Ausgabe West S. 2
- ITTF-Statistik (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 13. September 2011)