Humboldttempel
Der Humboldttempel, auch bekannt als Synagoge Humboldtgasse, war eine Vereinssynagoge des Israelitischen Tempel- und Schulvereins für den 10. Bezirk im Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Das Gebäude in der Humboldtgasse 27 direkt am Humboldtplatz wurde 1895/1896 nach Plänen von Jakob Gartner errichtet und 1938 während des Novemberpogroms zerstört.[1]
Geschichte
Der Israelitische Tempel- und Schulverein für den 10. Bezirk oder Tempelverein Favoriten wurde 1876 gegründet. Obmann war Benjamin Seher, als Rabbiner ordinierten David Löwy, Aron Levi Mandel und Albert Weiner. Die feierliche Schlusssteinlegung der Synagoge fand am 10. Mai 1898 statt.[2]
Gebäude
Die Synagoge war ein mit neuromanischen Stilelementen und mehreren Zwiebeltürmen versehener zentraler Kuppelbau. Im Parterre standen 428 und auf den Galerien 277 Sitze zur Verfügung.
Siehe auch
Literatur
- Max Fleischer: Synagogen, griechische und russische Kirchen. In: Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Band 2. Gerlach & Wiedling, Wien 1906.
- Pierre Genée: Wiener Synagogen 1825–1938. Löcker, Wien 1987, ISBN 3-85409-113-3.
- Bob Martens, Herbert Peter: Die zerstörten Synagogen Wiens. Virtuelle Stadtspaziergänge. Mandelbaum Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-85476-313-0.
Einzelnachweise
- "10:20 ist die Synagoge Humboldtplatz in Wien X gesprengt." Aus den Amtsprotokollen, zit. nach Eine Nacht und ein Tag in Wien. Tabellarischer Zeitablauf des 9./10. November 1938 Online auf der Website der IKG Wien (Memento des Originals vom 21. Februar 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Die Schlußsteinlegung des zur Feier des fünfzigjährigen Regierungsjubiläums neuerbauten Tempels im X. Bezirke. In: Die Neuzeit, 13. Mai 1898, S. 203 (online bei ANNO).
Weblinks
- Pierre Geneé, Bob Martens und Barbara Schedl: Jüdische Andachtsstätten in Wien vor dem Jahre 1938 Kulturzeitschrift David Nr. 59, Dezember 2003