Humboldt-Terrasse
Die Humboldt-Terrasse befindet sich auf der Ostseite des Mönchsbergs in Salzburg, oberhalb des Klausentors. Entstanden ist sie im Zuge der Befestigung des Mönchsbergs unter Erzbischof Paris Lodron und war ursprünglich der Klausen- oder auch Frauenkavalier.
Der heutige Name geht auf Alexander von Humboldt zurück, der sich vom 26. Oktober 1797 bis zum 24. April 1798 in Salzburg aufhielt, um sich auf seine Forschungsreise nach Südamerika vorzubereiten. Er benutzte dabei die große naturwissenschaftliche Bibliothek des Salzburger Naturforschers Karl Ehrenbert Freiherr von Moll und er stellte mit dem Physikprofessor Pater Ulrich Schiegg Pol- und Luftmessungen an, auch unternahm er naturkundliche Wanderungen in der Umgebung, im Berchtesgadener Land und im Salzkammergut.
Angeblich hätte Humboldt in einem Brief gegenüber dem Salzburger Bergrat Mielichhofer einst geäußert: „Die Gegenden von Salzburg, Neapel und Konstantinopel halte ich für die schönsten der Erde.“ Das Zitat scheint zuerst in der zweiten (!) Auflage eines Salzburgführers über Salzburg von Heinrich Dieter im Jahr 1870 auf. Vorher war dieses Zitat unbekannt. Dieses Zitat übernahm bald darauf Bankier Karl Leitner, damals Besitzer von Schloss Mönchstein. Auf ihn geht auch die Bezeichnung Humboldt-Terrasse zurück, er ließ 1896 den Klausenkavalier öffnen und brachte dort hundert Jahre nach dem Besuch Humboldts in Salzburg 1897 diesen Lobspruch an. Allerdings ist ein solcher Brief an Mielichhofer bis heute unauffindbar, außer Heinrich Dieter hat diesen Brief bzw. dieses Zitat niemand gesehen und Humboldt war außerdem niemals in Konstantinopel. Von Humboldt sind übrigens ähnliche Zitate für andere Städte bekannt. Das Zitat ist sehr wahrscheinlich im Wahrheit eine geringfügige Weiterentwicklung eines Satzes von Alois Weißenbacher, den dieser über den Aigner Park im Jahr 1816 wiedergibt.
Der Rundblick über die Salzburger Altstadt wird als eindrucksvoll beschrieben.[1]
- Klausentor (von Mülln kommend) mit Humboldt-Terrasse
- Klausentor (vom Ursulinenplatz aus) mit Humboldt-Terrasse
- Abstieg zur Humboldt-Terrasse.jpg
- Inschriftentafel auf der Humboldt-Terrasse
Literatur
- Clemens M. Hutter: Verewigt in Salzburg. Steinerne Zeugen an Häusern und Plätzen., S. 68–69. Verlag Anton Pustet, Salzburg 2010. ISBN 978-3-7025-0618-6.
- Reinhard Medicus: Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit, Anton Pustet Verlag, Salzburg, 2021
Weblinks
Einzelnachweise
- Aussichtspunkte in Salzburg. Die Stadt von oben betrachtet. Abgerufen am 7. Januar 2022.