Hugo Rost & Co.

Hugo Rost & Co. GmbH m​it Sitz i​n Kiel i​st ein deutscher Hersteller v​on Röntgen- u​nd Computertomographie (CT)-Anlagen. Das Unternehmen entwickelt, produziert u​nd vermarktet d​iese für Human-, Veterinär- u​nd industrielle Anwendungen.

Hugo Rost & Co. GmbH
Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1946
Sitz Kiel
Leitung Lutz Mordhorst
Branche Medizintechnik
Website www.hugo-rost.de

Unternehmensgeschichte

Die Firma Hugo Rost & Co. GmbH g​ilt als e​iner der Pioniere i​n der deutschen medizinischen Röntgentechnik. Sie w​urde am 17. Mai 1946 v​on dem Röntgentechniker Hugo Rost a​ls Hugo Rost & Co. Röntgentechnik i​n Kiel gegründet. Hugo Rost absolvierte s​eine Lehre a​ls Orthopädietechniker i​n der bekannten Firma v​on Ernst Pohl (1923). Die „Pohlschen Werkstätten“ w​aren zur damaligen Zeit bereits m​it Anwendungen z​ur medizinischen Nutzung d​er Röntgentechnik befasst u​nd Treffpunkt bekannter Erfinder w​ie Gerhard Küntscher u​nd Edmund Nagel.

Die von Hugo Rost gegründete Firma befasste sich folgerichtig ebenfalls mit der Entwicklung und Fertigung röntgentechnischer Geräte. Unter Anderem war Gründer Hugo Rost Mitglied der Röntgengesellschaft. In Zusammenarbeit mit Lothar Diethelm[1] erfolgte die Realisierung des noch heute so genannten „C-Bogens“ für eine gezielte Röntgendiagnostik in der Unfallchirurgie. 1950 entwickelte Hugo Rost zusammen mit Mathilde Krogmann[2][3][4] die ersten Fixierhilfen aus Cellon für Säuglinge und Kleinkinder, die noch heute als BABIX-Hüllen fester Bestandteil der Produktlinie sind. Das Patent dazu wurde am 13. Dezember 1950 erteilt.[5] 1954 wurde ein Röntgendurchleuchtungsgerät mit Bildverstärker für den Operationssaal als Hilfe zur stabilen Osteosynthese entwickelt. Zusammen mit Heinz Grießmann entwickelte die Firma den sogenannten Urologentisch (Grießmann-Tisch), der später auch als Gynäkologentisch verwendet wurde. Nach dem Tod von Hugo Rost wurde seine Firma geteilt. Die Produktion wurde unter dem Namen Hugo Rost Röntgengerätebau weitergeführt und 1969 verkauft. Die Firma Hugo Rost & Co. blieb in Privatbesitz und wurde 1991 in eine GmbH umgewandelt. Seit 2009 fertigt Hugo Rost industrielle 2D-Röntgenanlagen und 3D-CT-Scanner. Als erstes Gerät wurde der kompakte Desktop-Scanner CT50[6] (50 kV Beschleunigungsspannung) entwickelt, der wiederum eine Serie leistungsstärkerer CT-Scanner bis zum CT130 (130 kV Beschleunigungsspannung) einleitete.

C-Bogen Erfindung durch Hugo Rost, 1952

Forschung und Entwicklungen[7]

  • 2014 Ro-Wi-X, Großröntgensystem zur Materialprüfung an Großwindanlagen[8][9]
  • 2014–2016 HybridDentCT, auf Basis des CT-130[10]
  • 2019 Entwicklung des ExtraOral Scanner (EOS). Als optischer 3D-Scanner basiert er auf dem Prinzip des photogrammetrischen Messens. Anwendungsbereiche liegen in der Digitalisierung von Gebissabdrücken, Inlays oder Brücken mit einem Objekt-Durchmesser von bis zu 100 Millimetern.
  • 2020 FaceScan, ein optischer 3D-Scanner, der auf dem Prinzip des photogrammetrischen Messens basiert. Anwendungen liegen im Bereich der Dentalmedizin, Personalisierung von Avataren oder virtual try-on.[11][12]

Zulassungen

Produkte

  • 1948 Kassettenhalter für Nasennebenhöhlen-Aufnahmen
  • Urologentisch/Grießmanntisch
    1952 erster C-Bogen
  • 1954 Urologen-Tisch, eine Spezial-Röntgen-Einrichtung für urologische Untersuchungen (Grießmann-Tisch)
  • 1962 BABIX-Hülle, eine spezielle Aufnahme, in der Säuglinge und Kleinkinder unter Röntgengeräten fixiert und geröntgt werden können
  • 2009 CT 50[13], industrielles Röntgen-Computertomographie-Gerät zur Geometrieprüfung NDT
  • 2016 CT130, industrielles Röntgen-Computertomographie-Gerät zur Materialprüfung NDT

Bekannte Mitarbeiter

  • Hugo Rost (1904–1965) war Gründer der Firma und Pionier in der Entwicklung röntgentechnischer Apparaturen.
CT-130, Computertomograph mit Streifenlicht-Abtastung als Hybrid-Gerät

Einzelnachweise

  1. Kieler Gelehrtenverzeichnis. Abgerufen am 9. April 2021.
  2. Mathilde Krogmann: Kinder kommen zum Röntgen, Ein Beitrag zur modernen Röntgendiagnostik beim Kinde. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1965, S. 3235.
  3. Theodor Laubenberger: Technik der medizinischen Radiologie Diagnostik, Strahlentherapie, Strahlenschutz für Ärzte, Medizinstudenten und MTR ; mit Anleitung zum Strahlenschutz in der Röntgendiagnostik. 5. Auflage. Köln 1990, ISBN 978-3-7691-1094-4, S. 288.
  4. Marianne Zimmer-Brossy, Susanne Bošnjaković-Büscher: Lehrbuch der röntgendiagnostischen Einstelltechnik. 4., neubearb. Auflage. Berlin 1992, ISBN 978-3-540-54544-6, S. 361.
  5. Deutsches Patentamt: Röntgen-Aufnahme und Durchleuchtungsgerät. (PDF) In: Deutsches Patenamt. Abgerufen am 26. April 2021.
  6. CT50. Abgerufen am 9. April 2021.
  7. Mit KI die Medizin revolutionieren. Abgerufen am 9. April 2021.
  8. Hugo Rost & Co. GmbH - IL Innovationslabor GmbH. Abgerufen am 9. April 2021.
  9. RoWIX | EEW-PROTEC GmbH. Abgerufen am 9. April 2021 (deutsch).
  10. KMU-innovativ „Innovationen für die Produktion von morgen“. (PDF) In: https://www.bmbf.de/. Bundesministerium für Forschung und Bildung, 2016, abgerufen am 26. April 2021.
  11. Vorarbeiten - Ki-Sigs. Abgerufen am 9. April 2021.
  12. TeDo Verlag GmbH: Auf den Zahn fühlen. 23. Oktober 2017, abgerufen am 9. April 2021 (deutsch).
  13. シェイク社 卓上型X線CTスキャナ - 製品情報|YKT株式会社. Abgerufen am 9. April 2021.
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