Hugo Damian Erwein von Schönborn-Wiesentheid
Hugo Damian Erwein von Schönborn-Wiesentheid (auch Hugo Damian Friedrich Karl Franz Erwein von Schönborn-Wiesentheid; * 27. Oktober 1738 in Aschaffenburg; † 29. März 1817 in Wien) war von 1772 bis 1806 Graf der Herrschaft Wiesentheid aus der Familie der Grafen von Schönborn. Nach der Auflösung der Grafschaft zog er sich auf seine Besitzungen in Wien zurück.
Leben
Hugo Damian Erwein von Schönborn-Wiesentheid wurde am 27. Oktober 1738 im kurmainzischen Aschaffenburg geboren. Sein Vater, Joseph Franz Bonaventura von Schönborn-Wiesentheid, war hier als Vizedom beschäftigt. Die Mutter des späteren Grafen war Bernhardine, geborene Plettenberg. Hugo Damian Erwein war der erstgeborene Sohn, bis auf seine Schwester Bernhardina starben seine Geschwister allerdings alle vor dem Erreichen des Erwachsenenalters.
Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1772 übernahm Hugo Damian Erwein die Herrschaft über die Herrschaft Wiesentheid. Zuvor hatte er, im Jahr 1763, Maria Anna von Stadion zu Warthausen und Tannhausen geheiratet. Innerhalb der Grafschaft etablierte der Graf mehrere Stiftungen. So geht eine Armenkasse auf den Grafen zurück, auch der Straßenbau in den fränkischen Besitzungen nahm unter Hugo Damian Erwein einen entscheidenden Aufschwung. Im Jahr 1774 wurde ein Übereinkommen mit dem Hochstift Würzburg veranlasst.
Neben den Verpflichtungen in der Grafschaft, nahm Hugo Damian Erwein auch andere Ämter an. Er war kaiserlicher und königlicher Kämmerer in den österreichischen Erblanden. Außerdem war er kaiserlicher Geheimer Rat und Ritter des Kaiserlichen St.-Josefs-Orden. Am 6. August 1806 wurde im Zuge der Napoleonischen Kriege das Heilige Römische Reich aufgelöst. Am 18. September desselben Jahres besetzten bayerische Truppen die Grafschaft. Daraufhin zog sich Hugo Damian Erwein auf seine Besitzungen in Österreich zurück. Er starb am 29. März 1817 in Wien.[1]
Ehe und Nachkommen
Hugo Damian Erwein von Schönborn-Wiesentheid heiratete am 27. Januar 1763 Maria Anna von Stadion zu Warthausen und Tannhausen. Die Hochzeit fand in der Christophkirche in Mainz statt. Mit Maria Anna hatte der Graf acht Kinder, von denen jedoch nur vier das Erwachsenenalter erreichten. Als Nachfolger wurde Franz Damian Erwein Joseph aufgebaut, der allerdings nach 1806 nur noch bayerischer Standesherr war.
- Bernhardine Maria Anna (* 2. Februar 1764; † 1. Februar 1765)
- Emmerich Friedrich Franz Philipp (* 21. März 1767; † 19. April 1772)
- Franz Philipp Joseph (* 15. September 1768 in Mainz; † 18. August 1841 in Obermeidling)
- Maria Johanna (* 24. November 1769; † 7. Januar 1770)
- Bernhard Joseph (* 4. Januar 1771; † 15. Februar 1773)
- Sophie Theresia (* 15. August 1772; † 3. Juli 1810 in Paris)
- Franz Erwein Damian Joseph (* 7. April 1776 in Mainz; † 5. Dezember 1840 in Frankfurt am Main)
- Friedrich Karl Joseph (* 2. August 1781 in Mainz; † 24. März 1849 in Prag)[2]
Literatur
- Max Domarus: Territorium Wiesentheid. Urkunden zur Geschichte der reichsständischen Herrschaft (Grafschaft) 1681-1806. München 1956.
- Sylvia Schraut: Das Haus Schönborn – eine Familienbibliographie. Katholischer Reichsadel 1640–1840. Paderborn 2004.
Weblinks
Einzelnachweise
- Domarus, Max: Territorium Wiesentheid. S. 87.
- Genealogy.de: Stammbaum Schönborn 2, abgerufen am 23. Januar 2016.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Joseph Franz Bonaventura von Schönborn-Wiesentheid | Graf von Wiesentheid 1772–1806 | --- |