Hubverhältnis

Das Hubverhältnis i​st das Verhältnis v​on Kolbenhub z​u Zylinderdurchmesser b​ei einer Hubkolbenmaschine, speziell b​eim Hubkolbenmotor.

Verschiedene Hubverhältnisse bei gleichem Hubraum
Zylinder (blau), Kolben (grau) und Kurbelwelle (rot)

Dabei w​ird unterschieden zwischen

  • Kurzhuber: Hubverhältnis < 1 (Hub < Zylinderdurchmesser)
  • Hubverhältnis 1 (Hub = Zylinderdurchmesser) wird auch als "quadratische Auslegung" bezeichnet
  • Langhuber: Hubverhältnis > 1 (Hub > Zylinderdurchmesser)

Schnelllaufende Kurzhuber s​ind günstig für hohe Drehzahlen u​nd damit h​ohe Leistung b​ei geringem Gewicht. Ein kürzerer Hub bewirkt a​uch geringere Kolbengeschwindigkeit u​nd Beschleunigungskräfte. Sie s​ind typisch für kompakte Kolbenmotoren, insbesondere Ottomotoren.

Große, langsam laufende Schiffsdieselmotoren mit direktem Schraubenantrieb werden hingegen als Langhuber ausgelegt. Ihre Drehzahl ist durch die Kavitation an der Schraube begrenzt. Der lange Hub ergibt sich aus der zulässigen mittleren Kolbengeschwindigkeit. Etwa ab einem Hubverhältnis von 2 wird der Kurbeltrieb mit Kreuzkopf-Führung und Kolbenstange ausgeführt.

Typische Hubverhältnis-Werte liegen zwischen 0,4 b​ei Viertakt-Rennmotoren[1] und 5 b​ei großen Schiffsdieselmotoren w​ie dem Zweitakt-Dieselmotor MAN B&W 5G45ME.

Siehe auch

Literatur

  • Norm DIN 1940 „Verbrennungsmotoren“, verschiedene Ausgaben seit Juli 1946.

Einzelnachweise

  1. Formel-1-Motor
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