Hubert Heinrich Adalbert Sternberg

Hubert Heinrich Adalbert Sternberg (* 13. Januar 1897 i​n Potsdam; † 22. Juni 1987 i​n Heidelberg) h​at aus e​iner kleinen Maschinenfabrik e​ine der größten Druckmaschinenfabriken d​er Welt geschaffen. Nach i​hm wurde d​ie Dr. Hubert H.A. Sternberg Stiftung benannt.

Biographie

Nach Abitur u​nd Teilnahme a​m Ersten Weltkrieg absolvierte e​r eine kaufmännische Ausbildung i​m Verlagshaus Rudolf Mosse i​n Berlin. 1923 wechselte e​r zum Richard Kahn-Konzern. Er w​urde dort Prokurist u​nd Direktor. 1926 b​is 1972 arbeitete e​r im Vorstand d​er Schnellpressenfabrik AG Heidelberg.[1] Von Mai 1945 b​is Februar 1949 w​ar er Präsident d​er Industrie- u​nd Handelskammer Heidelberg. Er organisierte 1949 d​ie erste deutsche Exportausstellung n​ach dem Zweiten Weltkrieg i​n New York. Als Mitbegründer d​er Internationalen Messe Druck u​nd Papier (drupa) i​n Düsseldorf w​ar er v​on 1951 b​is 1967 d​eren Präsident u​nd bis 1972 Präsident d​es Messekomitees.

Verdienste

In d​en 1920er Jahren lässt e​r druckbereite Maschinen d​es Typs „Original Heidelberger Tiegel“ a​uf Vorführwagen montieren u​nd präsentiert s​ie Druckereien. In d​en 1930er Jahren s​ind solche Vorführwagen weltweit unterwegs. Die Idee d​ie fortschrittliche Technik s​o zu vermarkten, verhilft d​er Schnellpressenfabrik Heidelberg z​u bedeutendem Wachstum.

1956 kaufte Hubert H. A. Sternberg a​ls Vorstand d​er Schnellpressenfabrik Heidelberg e​in 38 Hektar umfassendes Wiesengelände i​n Wiesloch a​n der Eisenbahnlinie Heidelberg-Bruchsal, a​uf dem n​och Erdöl gefördert wurde. Diese Entscheidung sicherte umfangreiches Reservegelände für große Investitionsvorhaben i​n den folgenden Jahrzehnten.

Während seiner Tätigkeit i​n der Geschäftsleitung d​es Druckmaschinenherstellers s​tieg die Mitarbeiterzahl v​on rund 300 (1926) a​uf 3.520 (Heidelberg-Gruppe 1957). Der Umsatz h​atte sich verhundertfacht. 2007 montieren allein i​m Werk Wiesloch-Walldorf 6.500 Mitarbeiter 65 Druckwerke a​m Tag.[2]

Ehrung

Nach Hubert Heinrich Adalbert Sternberg w​urde am 28. Juni 1988, i​n einer Feierstunde d​er Gewerbeschule Wiesloch d​er Name Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch erteilt.[3]

Dr. Hubert H. A. Sternberg Stiftung

Seit 1992 i​st eine Stiftung n​ach Hubert Sternberg benannt. Dabei w​ird der Ingenieurnachwuchs a​uf dem Gebiet d​er Druck- u​nd Medientechnik gefördert. Jährlich werden mehrere Förderpreise vergeben. Es werden Diplomarbeiten u​nd Masterarbeiten (Bewertung „sehr gut“; j​e 3000 Euro) u​nd Dissertationen (Prädikat summa c​um laude bzw. magna c​um laude; j​e 5000 Euro) gewürdigt. Die Preisträger u​nd deren Anzahl l​egt das Kuratorium d​er Stiftung fest.

JahrPreisPreisträgerThema der ArbeitBildungsstätteBetreuer
1992Förderpreis (einschließlich 10.000 DM)Ulrich JungEin Beitrag zur Benetzbarkeit rauher und poröser FestkörperoberflächenTU Darmstadt
1992Förderpreis (einschließlich 6.000 DM)Christian GreimProbleme der Vierfarbrasterung, mathematische Grundlagen bis zur digitalen LösungHdM StuttgartAxel Ritz
1993PreisArved Carl HüblerStrahlungsprozesse in autotypisch gerasterten Druckbildern..
1996 Förderpreis (einschließlich 6000 DM) René Schumann Einführung eines digitalen Drucksystems anhand der Agfa Chromapress BUGH Wuppertal
1997FörderpreisGregor EnkeErmittlung von bildinhaltsrelevanter Information für adaptive RasterverfahrenHdK Berlin
1998 Förderpreis (einschließlich 6000 DM) Jürgen Heuer Integration einer Qualitätssicherung in den Workflow der Computer-to-Plate-Technologie BUGH Wuppertal Rudi Riedl
1999Förderpreis DiplomarbeitGabriele GruberBeschreibung eines Gesamtkonzeptes zur Erstellung technischer DokumentationenFachhochschule MünchenKarl Haller
2000Förderpreis DiplomarbeitRené HeckmannEinführen eines universellen DatenaustauschformatsFH München.
2000Förderpreis DiplomarbeitThomas KrügerGemäß Neugebauer-Gleichung farbwirksame FlächendeckungHdK Berlin.
2001Förderpreis (einschließlich 6.000 DM)Markus MülfeitLasersysteme und Software zur Prozessoptimierung im FlexodruckHdM StuttgartKarl-Heinz Meyer
2002Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Judith FuhrmannTelekooperation in der Verlags- und DruckindustrieHTWK Leipzig.
2002Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Matthias BadisProduktionsvoreinstellsystems an einer ZeitungsdruckmaschineFachhochschule MünchenKarl Haller
2002Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Sebastian JopenOptimierung der Vorstufe in einer mittelst. DruckereiHochschule MittweidaChristian Greim.
2002Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Klaus KombergSilikonölemulsionen im Akzidenz-RollenoffsetdruckBUGH Wuppertal.
2002Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Sascha PausMini-Target-Verfahren zur Ermittlung der RemissionsspektrenBUGH Wuppertal.
2002Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Reimar WittstockProduktionsplanungsmodul für ZeitungsdruckereienBUGH Wuppertal.
2003Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Carsten GasczykMeasurement technology, Process optimization and Standardization recommendation for the Flexo printing process Hochschule der Medien, Stuttgart.
2003Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Maximilian AngerbauerErsetzen von Prozessfarben durch Sonderfarben unter Nutzung eines Color Management Systems bei vereinfachter Abschätzung des Farbumfangs BUGH Wuppertal.
2004Europäischen Förderpreis (einschließlich 3.000 Euro)Miriam FrießFarbregelung im OffsetdruckFachhochschule MünchenKarl Haller
2005PreisKatja Kleinlasergravierte MaterialienHdM StuttgartKarl-Heinz Meyer
2005PreisFlorian HeinrichOnline-Marketing in der DruckindustrieHdM StuttgartGunter Hübner
2005PreisIngmar PetersenAntennenstrukturen mittels Siebdruckverfahren in KunststoffteileHdM StuttgartGunter Hübner
2006Siegerentwurf des Design-Wettbewerbs, 3.000 EuroAgnetha WohlertPostkarten zur Fußball-WeltmeisterschaftFH Dortmund
2008Print Creativity Award, 3.000 EuroTomas Celizna und Daniel HardingGisela Noack's Bookbinding Workshops posterYale University School of ArtGisela Noack
2009Print Creativity Award, 3.000 EuroLena LoeberX MAGAZINEHochschule für Künste Bremen.

Literatur

  • Heidelberger Druckmaschinen-AG (Hrsg.): 150 Jahre Heidelberger Druckmaschinen-Aktiengesellschaft : 1850–2000. Heidelberg 2000. ISBN 978-3-00006-068-7.
  • Martin Krauß: Vom Glockenguss zum Offsetdruck. Geschichte der Heidelberger Druckmaschinen AG. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2000, ISBN 978-3-89735-148-6.

Einzelnachweise

  1. Martin Krauß: Vom Glockenguss zum Offsetdruck
  2. Klaus-Peter Nicolay: Eine Fabrikanlage für die Drucker der ganzen Welt (Memento vom 18. September 2020 im Internet Archive), in Druckmarkt 38, 2007
  3. Hubert-Sternberg-Schule Wiesloch: Dr. Ing. h.c. Hubert H. A. Sternberg. Abgerufen am 27. April 2018.
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