Hubert Feiglstorfer
Hubert Feiglstorfer (* 1967 in Steyr) ist österreichischer Architekt, Hochschullehrer und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Leben
Feiglstorfer legte 1986 in Amstetten die Matura ab, studierte Architektur an der TU Wien und war 1993 Architekturstudent an der McGill University in Montreal (Kanada). Nach dem Diplom in Architektur 1995 an der TU Wien begann er seine Tätigkeit als Architekt, spezialisiert auf Planung und Ausführung von Bauarbeiten und betrieb Feldforschung in mehreren europäischen und asiatischen Ländern.
Seit 2001 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Graz, Institut für Architekturtechnologie (Baukunst), arbeitete er 2002 an der Gebäudeerhebung und Dokumentation des Klosters Tabo im Himalaya mit. An der TU Wien begann er 2003 seine erste Doktorarbeit. Zwischen 2001 und 2003 war er für einen Zeitraum von 18 Monaten auf seiner ersten Langzeit-Expedition in süd- und zentralasiatischen Ländern mit Schwerpunkt Indien zum Zwecke weiterer Feldforschungen.
Seit 2005 ist Feiglstorfer Mitglied des Instituts für vergleichende Architekturforschung (IVA/ICRA) an der TU Wien.[1] Zwischen 2005 und 2006 war er für einen Zeitraum von 18 Monaten auf seiner zweiten Langzeit-Expedition in süd- und zentralasiatischen Ländern mit Schwerpunkt Indien zum Zwecke weiterer Feldforschungen.
An der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) begann er 2009 mit seiner zweiten Doktorarbeit, die er im Juni 2017 fertigstellte.
Seit 2010 ist Hubert Feiglstorfer wissenschaftlicher Mitarbeiter an mehreren Projekten am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Für das FWF-Projekt „Macht und Religion im vormodernen Westtibet“[2] befand er sich auf einer zweimonatigen Expedition in Westtibet und Westchina (Xinxiang).
2011 promovierte er in Architekturgeschichte und Bauforschung an der TU Wien, gründete „AHDF-Architectural Heritage, Development and Future“[3] und unternahm eine zweimonatige Expedition nach Ladakh und Kaschmir.
Seit 2012 lehrt Feiglstorfer am Institut für Baugeschichte und Bauforschung an der TU Wien und befasst sich mit wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich der Architekturgeschichte. 2012 wurde er Mitglied von ICOMOS Austria sowie des International Scientific Committee on Earthen Architectural Heritage (ISCEAH / ICOMOS).[4] Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im FWF-Projekt „Die Hügelgräber von Zentraltibet“ am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[5]
Eine Expedition führte ihn 2014 für einen Monat neuerlich nach Tibet und er hielt Vorlesungen zum Thema „Einführung in die Architektur und Baugeschichte“ an der Masaryk-Universität in Brünn. Als Leiter eines sechsmonatigen Projektes am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Geologie der BOKU Wien befasste er sich mit der Untersuchung von Tonmineralen in Bezug auf Lehmverarbeitungs- und Lehmbautechniken.
Seit 2015 hat Hubert Feiglstorfer einen Lehrauftrag am Institut für Angewandte Geologie der BOKU Wien und seit 2017 am Institut für Hochbau an der TU Wien: „Earth Building Practicum“.
2017 promovierte er am Institut für Angewandte Geologie an der BOKU Wien. Seit 2017 hat Hubert Feiglstorfer einen Lehrauftrag zu vernakulärer (traditioneller) Architektur am Institut für Architekturgeschichte und Bauforschung an der TU Wien. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im FWF-geförderten Projekt „Die Hügelgräber von Zentraltibet-Teil 2“ am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,[6] sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter in „Materialität und materielle Kultur in Tibet“, einem Projekt des Innovationsfonds „Forschung, Wissenschaft und Gesellschaft“ an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.[7] 2017 war er Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft „ARGE Lehmbau BOKU“ am Institut für Angewandte Geologie an der Universität für Bodenkultur mit einem Schwerpunkt in Forschung und Lehre zu historischem Lehmbau in Österreich.[8] Er ist im Rahmen des Citizen-Science-Projektes „Lehmbau im Weinviertel“ in die Dokumentation von historischen Lehmbautechniken eingebunden und seit 2018 ist als ein Forschungsergebnis dieses Projektes eine PPGIS-Computer-Applikation zur GIS-basierten Lehmbau-Datenerfassung öffentlich zugänglich.[9] Seit 2018 ist er als Klarinettist und Saxophonist in der Bigband Mo19 Mitglied.[10]
2019 habilitierte er an der TU Wien im Fach „Vernakuläre Architektur“. 2019 wurde er Mitglied des International Committee for Vernacular Architecture (CIAV / ICOMOS).
Seit 2020 unterreichtet er an der TU Wien in den Fächern "Historischer Lehmbau in Österreich: Erhaltung, Sanierung und Bauen im Bestand" und "Nachhaltiges Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen: Lehmbaupraxis".
Seit 2020 leitet er an der ÖAW das Forschungsprojekt „Crafts and craft traditions in Tibetan architecture“ am Institut für Sozialanthropologie, gefördert vom Innovationsfonds „Forschung, Wissenschaft und Gesellschaft“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaft.
Seit 2021 ist er Kooperationspartner der Sushant University in Delhi/Indien im Projekt “Mud Futures”. Im Rahmen dieses Projekts organisiert er zum Thema “Mud Futures. Scaling Up” eine 2-tätige internationale Konferenz, co-gehostet vom Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 2021 ist er als Vortragender und Ausbildner im EUROVITA Pannonia - Interreg Projekt beteiligt. Als Mitglied von ARGE Lehmbau-BOKU, welche von 2021 bis 2023 Subauftragnehmerin des IBO[11] Forschungsprojektes "Clay to stay[12]" ist forscht er zur Ausweitung der Lehmanwendung im Bausektor durch Aufbau eines Prüfnetzwerks.
Publikationen (Auswahl)
- [PR] = peer reviewed; [R] = reviewed
- 2022. (In Print). Material Aspects of Building and Craft Traditions. Spatial Programme-Building material-Natural environment. A Himalayan Case Study. Vienna: Austrian Academy of Sciences Press. [PR]
- 2022. (In Print). Defining a Centre and the Role of “the Environmental Space” with a focus on Western Himalayan spatial concepts. [PR]
- 2022. Das Bauernhaus Pierreith in Ertl, co-author with Erich Lehner, in: 100 Jahre Gemeinde Ertl. Ein Heimatbuch, ed. Gemeinde Ertl, Ertl: Gemeinde Ertl, 269-284. [R]
- 2022. The impact of clay minerals on the building technology of vernacular earthen architecture, co-author with Franz Ottner, in: Heritage 2022, 378-401. [PR]
- 2021. Traditionelles Bauen im Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf [Building traditions in the open air museum Bad Tatzmannsdorf], in: Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf. Bautraditionen im Südburgenland, eds. Erich Lehner and Hubert Feiglstorfer, 46–58. [R]
- 2021. (Editor) Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf. Bautraditionen im Südburgenland, co-editor with Erich Lehner, Wien: IVA-Verlag. [R]
- 2021. On the Architecture of the Buddhist Temple Complex of Nyarma, in: Early West Tibetan Buddhist Monuments: Architecture, Art, History and Texts, eds. Christian Jahoda and Christiane Kalantari, Vienna: Austrian Academy of Sciences Press. [PR]
- 2021. Material culture in the Western Himalayas: 'Mandalic' settlement patterns and material components of the material space, in: Practising Community in Urban and Rural Eurasia (1000–1600): Comparative and Interdisciplinary Perspectives, eds. Fabian Kümmeler, Judit Majorossy and Erik Hovden, Leiden: Koninklijke Brill NV, 149-182. [PR]
- 2021. Lehmbau: Der Einfluss von Lehm auf die vormoderne Baukultur in Ostösterreich [Earth building: The influence of earth on the premodern building culture in Eastern Austria], co-author with Roland Meingast und Franz Ottner, in: MEMO-Medieval and Early Modern Material Culture Online. [PR]
- 2021. Vom Speichern und Lagern. Speicherbauten im Südburgenland [About storing and lagering. Storage buildings in Southern Burgenland], in: Geschichten von Häusern und Menschen, ed. Museumsverein Oberschützen, Sonderausgabe Oberschützer Museumsblätter, Oberschützen: Museumsverein Oberschützen, 14-19. [R]
- 2021. A Citizen Science Approach to Build a Knowledge Base and Cadastre on Earth Buildings in the Weinviertel Region, Austria, co-author with Thomas Schauppenlehner, Renate Eder, Kim Ressar, Roland Meingast and Franz Ottner, in: Heritage 2021, 4(1), 125-139, doi:10.3390/heritage4010007. [PR]
- 2020. Straw in Clay Bricks and Plasters – Can We Use Its Molecular Decay for Dating Purposes?, co-author with Johannes Tintner, Kimberly Roth, Franz Ottner, Zuzana Syrová-Anýžová, Ivana Žabičková, Karin Wriessnig and Roland Meingast, in: Molecules 2020, 25(6), 1-9, doi:10.3390/molecules25061419. [PR]
- 2020. Lehmbaubestand in Kellergassen, in: Kulturlandschaft der Kellergassen. Erforschung Schutz Erhaltung, ed. Gerold Eßer, Horn, Wien: Verlag Berger, 107–113. [R]
- 2019. Lehm und Lehmbau in Weinviertler Kellergassen, co-author with Roland Meingast and Franz Ottner, in: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 3-4, 2019, Bundesdenkmalamt (ed.), Horn, Wien: Verlag Berger, 153–165. [R]
- 2019. Historischer Baubestand und Klimaschutz, co-author with Roland Meingast, in: Denkmalpflege in Niederösterreich 61/2019, Denkmalpflege und Nachhaltigkeit, 16–20. [R]
- 2019. Mineral Building Traditions in the Himalayas: the Mineralogical Impact on the Use of Clay as Building Material, Berlin, Boston: De Gruyter. [PR]
- 2018. Notes on the architecture of burial mounds in Central Tibet, in: Tibetan Genealogies. Papers in Memory of Tsering Gyalpo. Historical and Philological Studies of China’s Western Regions, eds. Guntram Hazod and Shen Weirong, Renmin University Beijing, 107–151. [PR]
- 2018. History of earth building in Eastern Austria, co-author with Roland Meingast, in: Earth Construction and Tradition, Volume 2, ed. Hubert Feiglstorfer, Vienna: IVA-ICRA Verlag, 21–83. [R]
- 2018. Remarks on Himalayan earth roof constructions, in: Earth Construction and Tradition, Volume 2, ed. Hubert Feiglstorfer, Vienna: IVA-ICRA Verlag, 189–203. [R]
- 2018. (Editor). Earth Construction and Tradition. Volume 2, Vienna: IVA-ICRA Verlag. [R]
- 2017. A reconstruction of the monastery of Khorchag – The Lhakhang Chenmo, in: Interaction in the Himalayas and Central Asia. Proceedings of Transfer, Translation and Transformation in Art, Archaeology, Religion and Polity, Colloque International de la Seechac, Vienna, 25–27 November 2013, eds. Eva Allinger, Frantz Grenet, Christian Jahoda, Maria-Katharina Lang and Anne Vergati, Vienna: Austrian Academy of Sciences Press, 275–306. [PR]
- 2016. (Editor). Earth Construction and Tradition. Volume 1, Vienna: IVA-ICRA Verlag. [R]
- 2016. Making of an arga roof, architectural and social anthropologic documentary film on a traditional Tibetan roof, 24 minutes, online: https://www.youtube.com/watch?v=TwYJmvQO-8U. [R]
- 2015. (Editor). Architecture and Conservation, PIATS 2013: Proceedings of the 13th Seminar of the International Association for Tibetan Studies (IATS), Ulaanbaatar 2013, Panel 2 “Architecture and Conservation”, July 26, 2013, ed. Hubert Feiglstorfer, printed version: JCCS-a. Journal of Comparative Cultural Studies in Architecture, 2015(8), online: http://www.jccs-a.org/issues. [PR]
- 2015. The Burial Mounds of Central Tibet. Layout–Construction–Material, (ISA/ÖAW) Institute for Social Anthropology at the Austrian Academy of Sciences, online: http://www.oeaw.ac.at/ tibetantumulustradition/de/startseite. [R]
- 2014. Revealing traditions in earthen architecture: Analysis of earthen building material and traditional constructions in the Western Himalayas, in: Art and Architecture in Ladakh. Cross-Cultural Transmissions in the Himalayas and Karakorum, eds. Erberto Lo Bue and John Bray, Leiden, Boston: Brill, 364–388. [PR]
- 2013. Comparative study on early Javanese Buddhist architecture in the late 8th/early 9th century AD: Candi Sewu in Central Java – Somapura vihāra at Pāhārpur in East India – Samye monastery in Central Tibet, in: Insular Diversity: Architecture – Culture – Identity in Indonesia, proceedings of the symposium “Insular Diversity: Architecture – Culture – Identity in Indonesia”, eds. Erich Lehner, Irene Doubrawa and Ikaputra, May 2011, University of Technology, Vienna: IVA-ICRA Verlag, 35–56. [R]
- 2012. Architecture and layout of Khorchag monastery, in: འཁོར་ཆགས། / Khorchag / 廓迦寺文史大观. Kuojia Monastery: An Overview of its History and Culture, series: Studies and Materials on Historical Western Tibet, Volume I, eds. Tsering Gyalpo and Christian Jahoda, Lhasa: Bod ljongs bod yig dpe rnying dpe skrun khang [Old Tibetan Books Publishing House], 82–87. [PR]
- 2011. Buddhistische Sakralarchitektur im Westhimalaja. 10tes bis 14tes Jahrhundert. Bebauungsstrukturen, Bautypologien und Proportionssysteme, doctoral thesis, University of Technology, Vienna. [R]
- 2009. On the origin of early Tibetan Buddhist architecture, in: Along the Great Wall. Architecture and Identity in China and Mongolia, proceedings of the symposium “Along the Great Wall. Architecture and Identity in China and Mongolia”, eds. Erich Lehner and Alexandra Harrer, May 2009, University of Technology, Vienna: IVA-ICRA Verlag, 119–136. [R]
- 2008. Die Entwicklung der Buddhistischen Architektur in der Mongolei, in: Traditional Mongolian Culture, Part I, 2008, Budapest, ed. Ágnes Birtalan, published by Szerkesztette, közzéteszi: Birtalan Ágnes, CD publication. [R]
Belege
- Hubert Feiglstorfer auf der Website des Instituts für vergleichende Architekturforschung, abgerufen am 1. November 2018.
- FWF Project Finder – Auswahlmaske. Abgerufen am 2. Dezember 2018.
- Homepage des AHDF, abgerufen am 3. November 2018.
- ICOMOS ISCEAH. Abgerufen am 2. Dezember 2018 (amerikanisches Englisch).
- FWF Project Finder – Auswahlmaske. Abgerufen am 2. Dezember 2018.
- Burial Mounds of Central Tibet: home. Abgerufen am 2. Dezember 2018 (englisch).
- Innovationsfonds Forschung, Wissenschaft und Gesellschaft. Abgerufen am 2. Dezember 2018.
- Lehmbau BOKU – Earthen architectural heritage in Austria. Abgerufen am 2. Dezember 2018.
- Lehmbau im Weinviertel – Citizen Science Projekt zu Lehmbau im Weinviertel. Abgerufen am 2. Dezember 2018.
- Bigband Mo19
- IBO-Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie: Home. Abgerufen am 14. September 2021.
- IBO-Österreichisches Institut für Bauen und Ökologie: Clay to stay. Abgerufen am 14. September 2021.