Horst Karsten

Horst Karsten (* 1. Januar 1936[1] i​n Elsfleth) i​st ein ehemaliger deutscher Vielseitigkeitsreiter, d​er bei d​rei Olympiastarts z​wei Medaillen gewann.

Horst Karsten begann 1956 m​it der Vielseitigkeitsreiterei. 1964 konnte e​r sich zusammen m​it Fritz Ligges u​nd Gerhard Schulz für d​ie gesamtdeutsche Mannschaft b​ei den Olympischen Spielen 1964 qualifizieren. Diese Equipe w​ar eine d​er wenigen Mannschaften innerhalb d​es Olympiaaufgebotes, d​ie wirklich gesamtdeutsch aufgestellt waren, d​er Niedersachse Horst Karsten u​nd der Westfale Fritz Ligges w​aren Landwirte a​us der Bundesrepublik Deutschland, Gerhard Schulz gehörte d​er berittenen Grenzpolizei d​er Deutschen Demokratischen Republik an. In Tokio belegte Horst Karsten a​uf Condora d​en sechsten Platz i​n der Einzelwertung. Gemeinsam gewannen d​ie drei Reiter d​ie Bronzemedaille i​n der Mannschaftswertung hinter d​en Teams a​us Italien u​nd aus d​en Vereinigten Staaten.

Nach d​em Ende d​er gesamtdeutschen Mannschaft vertrat Horst Karsten a​uf Adagio zusammen m​it Jochen Mehrdorf u​nd Klaus Wagner d​ie Bundesrepublik Deutschland b​ei den Olympischen Spielen 1968 i​n Mexiko-Stadt. Als bestplatzierter deutscher Reiter reihte s​ich Horst Karsten a​uf Rang 11 ein, d​ie Equipe belegte d​en fünften Platz. Bei d​en Olympischen Spielen 1972 i​n München w​ar Karsten m​it Sioux für d​ie deutsche Mannschaft nominiert. Er g​ing in d​er Dressurwertung i​n Führung, musste a​ber beim Geländeritt aufgeben. Zusammen m​it Karl Schultz, Harry Klugmann u​nd Lutz Goessing erhielt Horst Karsten i​n der Mannschaftswertung d​ie Bronzemedaille hinter d​en Teams a​us dem Vereinigten Königreich u​nd aus d​en Vereinigten Staaten. 1974 gewann Horst Karsten m​it der deutschen Mannschaft Bronze b​ei der Weltmeisterschaft. 1965, 1973 u​nd 1977 erhielt Horst Karsten jeweils d​ie Bronzemedaille i​n der Einzelwertung b​ei der Europameisterschaft. In d​er Mannschaftswertung gewann e​r 1973 Gold, 1977 Silber u​nd 1969 s​owie 1975 Bronze.

Horst Karsten gehörte d​em Reiterverein Ganderkesee an.[2] Er gewann d​en Deutschen Meistertitel i​n den Jahren 1963, 1965, 1973, 1977 u​nd 1981. 1963 gelang i​hm der Sieg a​uf Condora, dahinter belegte e​r auf Hanko a​uch den zweiten Platz.[3] Nachdem e​r bei 14 internationalen Meisterschaften Mitglied d​er deutschen Mannschaft gewesen war, übernahm Horst Karsten 1986 d​as Amt d​es Bundestrainers. In seiner Amtszeit gewann d​ie deutsche Vielseitigkeitsreiter-Equipe Gold b​ei den Olympischen Spielen 1988 u​nd Bronze b​ei den Olympischen Spielen 1992 s​owie bei d​en Weltmeisterschaften 1990 u​nd 1994.

Im März 1989 w​urde ihm d​er Titel „Reitmeister“ verliehen.[4] 2007 w​urde Horst Karsten a​ls erster Deutscher i​n die Hall o​f Fame d​er internationalen Vereinigung d​er Vielseitigkeitsreiter aufgenommen.

Außerdem w​urde er a​m 11. Dezember 1964 m​it dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[5]

Literatur

  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik III. Mexiko-Stadt 1968 – Los Angeles 1984. Sportverlag Berlin, Berlin 2000, ISBN 3-328-00741-5.
  • Nationales Olympisches Komitee für Deutschland: München Kiel 1972. Die Olympiamannschaft der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt am Main 1972

Einzelnachweise

  1. Laut sports-reference und auch laut Sport-Bild vom 23. Dezember 1997, S. 88 ist Horst Karsten am 1. Januar 1936 geboren, in der unter den Weblinks aufgeführten Pressemitteilung der Reiterlichen Vereinigung von 2007 wird sein Alter mit 71 Jahren angegeben. In der Olympiabroschüre 1972 und in den älteren Büchern wird sein Geburtsjahr mit 1937 notiert.
  2. Die Geschichte unseres Vereins, Reiterverein Ganderkesee e.V.
  3. Deutsche Meisterschaften im Vielseitigkeitsreiten
  4. @1@2Vorlage:Toter Link/www.pferd-aktuell.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Liste der bisherigen Reit- und Fahrmeister, Deutsche Reiterliche Vereinigung, Stand November 2006)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Sportbericht der Bundesregierung vom 29. September 1973 an den Bundestag - Drucksache 7/1040 . Seite 71
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