Hormizd I.
Hormizd I. (persisch هرمز Hormoz [horˈmoz]; † 273) war ein Sohn Schapurs I. und von 270 (oder 272?) bis 273 Großkönig des Sassanidenreichs.
Bei der Eroberung Armeniens, zu dessen König er wohl um 252 erhoben wurde, erwarb er militärischen Ruhm, was mit ein Grund gewesen sein dürfte, dass ihn sein Vater zum Kronprinzen machte, obwohl Hormizd nur dessen drittältester Sohn war. Auch bei den Kriegszügen seines Vaters gegen die Römer machte er sich verdient und befehligte wohl auch eigene Truppenkontingente. Nach dem Tod Schapurs (wohl eher 270 als 272)[1] folgte er ihm als Großkönig nach. Obwohl über seine kurze Regierungszeit faktisch kaum etwas bekannt ist, war er im Bereich der Religionspolitik ein Förderer des Zoroastrismus. So förderte er auch die Karriere Kartirs. Dennoch verhielt er sich gegenüber Mani und dessen Anhängern tolerant.
Literatur
- Josef Wiesehöfer: Das Reich der Sāsāniden. In: Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser. 2 Bde., Akademie Verlag, Berlin 2008, S. 531ff.
- M. Rahim Shayegan: Hormizd I. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. 15. Dezember 2004 (englisch, iranicaonline.org – inkl. Literaturangaben).
Weblinks
Anmerkungen
- In der neueren Forschung wird statt 272 oft 270 als Todesjahr Schapurs angenommen, siehe Josef Wiesehöfer: Das Reich der Sāsāniden. In: Klaus-Peter Johne (Hrsg.): Die Zeit der Soldatenkaiser. Bd. 1 (von 2). Berlin 2008, S. 531ff., hier S. 541.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Schapur I. | König des neupersischen Reichs 270–273 | Bahram I. |