Holzschwemmanlage
Eine Holzschwemmanlage, auch Holzschwemmkanal oder kurz Schwemme genannt, befördert geschlagene Holzstämme aus dem Hochwald ins Tal. Sie besteht aus Wasserrinnen (Riesen, Floßgräben, Kanäle) und Abschnitten der Wildflößerei (Trift).
Der Bau der Riesen verbrauchte häufig ein Drittel des gesamten Holzes, das sich auf ihnen befördern ließ. Da der Verschleiß hoch war und die Lebensdauer nur wenige Jahre betrug, wurden großflächige Kahlschläge angelegt.
Im 20. Jahrhundert baute der Förster Viktor Schauberger bis zu 50 km lange innovative Holzschwemmanlagen mit Transportleistungen von mehr als 100 Festmetern Holz pro Stunde, Lage: ca. 2 km nordwestlich von Neuberg an der Mürz und südöstlich von Krampen, Bundesland Steiermark (Österreich-Ungarn) mit eigenem Stausee[1] Weitere Anlagen nach diesem Muster entstanden im Königreich Bulgarien und im Balkan.[2] Durch das Kopieren von Besonderheiten natürlicher, mäanderförmiger Flussläufe erhielten die Wasserriesen ausgezeichnete Transporteigenschaften, eine deutliche längere Lebensdauer und senkten vor allem die Transportkosten um mehr als 90 Prozent. Durch optimale Ausnutzung der Wassertemperatur und gezielte Verwirbelung des Wassers in den Kurven konnten auch schwere nicht flößbare Holzstämme wie Buche und Eiche transportiert werden. Vor Schauberger waren die Transportkanäle geradlinig, um auf kürzestem Weg die größte Steigung und Transportleistung zu erzielen.[3]
Holzschwemmanlagen
- Großraming, Anlage an der Enns in Oberösterreich.
- Klausen-Leopoldsdorf, am Fluss Schwechat bei Wien, Österreich. Beschreibung siehe Triftanlage an der Schwechat.
- Bad Ischl, Anlage führt durch die Rettenbachwildnis in Oberösterreich.
- Mürztal an der Mürz bei Neuberg, Österreich. Diese großen Schwemmanlage wurde nach Plänen von Viktor Schauberger 1928 fertiggestellt und war bis 1951 in Betrieb. Danach war der gesamte Hochwald abgeholzt und der Betrieb wurde eingestellt.
Literatur
- Norbert Harthum: Naturgemäße Technik – Wege für die Forschung nach Viktor Schauberger. Delta Pro Design und Verlag, 1996.
- Fritz Lange: Von Böhmen nach Wien – Der Schwarzenbergische Schwemmkanal. Sutton-Verlag, 2004, ISBN 3-89702-723-2.
- Fritz Lange: Vom Dachstein zur Rax – Auf den Spuren von Georg Hubmer. Sutton-Verlag, 2007, ISBN 978-3-86680-184-4.
- Siegbert Lattacher: Auf den Spuren des legendären Naturforschers. Ennsthaler Verlag, A-4402 Steyr 2003, ISBN 3-85068-544-6.
- Olof Alexandersson: Lebendes Wasser. Ennsthaler Verlag, A-4402 Steyr 2003, ISBN 3-85068-377-X.
- Martina Rodier: Viktor Schauberger – Naturforscher und Erfinder. Zweitausendeins, 1999, ISBN 3-86150-286-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- Schauberger Triftanlage. Abgerufen am 20. März 2020.
- Video „Viktor Schauberger - Die Natur kapieren und kopieren“ (Dokumentarfilm, 2008) ab 5 Min. 54'
- Schaubergers Holzschwemmanlagen: Konstruktionsdetails und Wirkprinzipien (Memento des Originals vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.