Hoher Fraßen
Der Hohe Fraßen (auch Hoher Frassen, früher auch Pfannenknecht[1]) ist ein 1979 m ü. A. hoher Berg im Lechquellengebirge im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Er ist der westlichste eigenständige Berg des Gebirges.
Hoher Fraßen | ||
---|---|---|
Der Hohe Fraßen aus der Sicht von Nüziders | ||
Höhe | 1979 m ü. A. | |
Lage | Vorarlberg, Österreich | |
Gebirge | Lechquellengebirge | |
Dominanz | 2,6 km → Breithorn | |
Schartenhöhe | 417 m ↓ Tiefenseesattel | |
Koordinaten | 47° 11′ 32″ N, 9° 50′ 2″ O | |
| ||
Normalweg | Wanderweg vom Muttersberg über die Fraßenhütte |
Er sendet zwei ausgeprägte, lange Grate aus: Nach Osten die Klesiwand (1929 m ü. A.) zum Tiefenseesattel, und nach Südwesten hinunter zum Hangenden Stein zwischen Ludesch und Nüziders. An seinem Westhang befindet sich die Parzelle Ludescherberg in aussichtsreicher Lage.
Zu erreichen ist er unter anderem von der Bergstation der Muttersberg-Seilbahn in etwa 2 Stunden.
- mit Rundweg über Fraßenhütte (1725 m ü. A.; Hütte der Sektion Vorarlberg des ÖAV) und gleicher Route als Rückweg: 3½ Stunden
- über Rappaschrofaweg und Tiefenseesattel (1562 m ü. A.): 4 Stunden
Von Raggal ist der Gipfel auf einem steileren Weg über die Klesialpe in 2¾ Stunden erreichbar, auch von Marul führt ein Weg über die Tiefenseealpe und weiter über die Klesialpe oder über den Tiefenseesattel und den Rappaschrofen zum Gipfel.
Von dort bietet sich ein umfassender Ausblick auf den Rätikon (z. B. Sulzfluh, Zimba, Schesaplana und Panüeler), in die Silvretta z. B. mit dem Piz Buin und auf die Schweizer Berge jenseits des Rheins.
1972 wütete der damals größte Waldbrand Österreichs in den Südosthängen des Berges, nachdem ein von spielenden Kindern am Muttersberg entfachter Rasenbrand außer Kontrolle geriet, auf den Bewuchs am darüber steil aufragenden, schwer zugänglichen Frassenhang übergriff und 100 ha, nach anderen Angaben 55 ha Waldfläche vernichtete.[2]
Wortbedeutung
Der Name Fraßen bzw. Frassen stehe im Zusammenhang mit den heute noch gebräuchlichen Worten Fressen bzw. Essen und soll sich auf die Beweidung der Hänge bzw. das Mähen beziehen.[1] Adelung nennt als verwandte Worte zu „fressen“ in seinem Grammatisch-kritischen Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart[3] auch „fretzen“, „frexen“, „atzen“. Eine ähnliche Bedeutung besteht beim Berg Hoher Freschen.
Eine weitere Herleitung des Bergnamens entstamme dem rätoromanischen "frasume", was "offene Gegend" bedeutet.[4]
Einzelnachweise
- Josef Zösmair, Die Bergnamen Vorarlbergs, UT: möglichst auf urkundlicher Grundlage erklärt, Verlag der Vorarlberger Buchdruckerei-Gesellschaft m.b.H., Dornbirn 1923, S. 24.
- Dr. Robert Seeberger und Ing. Werner Köhldorfer: Die größten Brandkatastrophen Vorarlbergs der letzten 1000 Jahre, Seite 3, am 8. Februar 2022 unter https://cdn1.vol.at/2005/08/Brandkatastrophen_in_Vorarlberg.pdf gelesen.
- Suche im Faksimile und mit Volltext in der Ausgabe Wien 1811.
- https://www.alpenverein.at/vorarlberg_wAssets/docs/Artikel-Stefan-Probst-30-Jahren-Frassenhuette.pdf