Hitlerike
Hitlerike (oder Hitlerine) war ein vom Familiennamen Adolf Hitlers abgeleiteter weiblicher Vorname.
Bevor er nach Hitlers Machtübernahme populär werden konnte, wurde er mit Runderlass des preußischen Ministeriums des Innern vom 3. Juli 1933 als „dem Herrn Reichskanzler unerwünscht“ für unzulässig erklärt.[1] Bereits eingetragene Vornamen mit Bezug zu Hitler wurden rückgängig gemacht.[2]
In Österreich war die standesamtliche Eintragung von Familiennamen als Vornamen bereits im Sommer 1932 mit Hinweis auf Namen wie Hitlerine und Hitler verboten worden.[3]
Literatur
- Beatrice Heiber, Helmut Heiber (Hrsg.): Die Rückseite des Hakenkreuzes. Absonderliches aus den Akten des Dritten Reiches (= dtv Dokumente. 2967). Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1993, ISBN 3-423-02967-6, S. 121, Nr. 151.
- Wilfried Seibicke: Historisches deutsches Vornamenbuch. Band 2: F – K. De Gruyter, Berlin u. a. 1998, ISBN 3-11-016196-6, S. 410.
- Michael Wolffsohn, Thomas Brechenmacher: Die Deutschen und ihre Vornamen. 200 Jahre Politik und öffentliche Meinung. Diana-Verlag, München u. a. 1999, ISBN 3-8284-5018-0, S. 213, 227.
Weblinks
- Susanne Beyer: Stalina und Hitlerike. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1999, S. 284–285 (online – 15. März 1999).
Einzelnachweise
- Zeitschrift für Standesamtswesen (StAZ), Berlin, 13. Jahrgang 1933, S. 230 Preußen. Wahl der Vornamen - RdErl. d. MdJ. v. 3. 7. 1933 - I B 22/80; andere Länder folgten etwas später: Thüringen Allgemeine Verfügung über die Wahl von Vornamen - Vom 17. Juli 1933, S. 253; Sachsen Eintragung von Vornamen - 17. August, S. 284; Anhalt Wahl von Vornamen - 22. September, S. 314 [Name des Reichskanzlers für männliche Neugeborene]. Erneut für das Deutsche Reich: Wahl der Vornamen - RdErl. des RuPrMdJ vom 8.6.1937 - I B 3/228 „der Name des Führers und Reichskanzlers [darf] nicht als Vorname in das Standesregister eingetragen werden“ (StAZ 17. Jg. (24. Juni) 1937, S. 201)
- Zeitschrift für Standesamtswesen, 13. Jg. 1933, S. 392 Oldenburg - Beilegung von Vornamen - 29.11.33 („Die Standesbeamten haben daher die Eintragung des Wortes ‚Hitler‘ als Vornamen abzulehnen. Soweit ein solcher Name schon eingetragen ist, ist Berichtigung des Registers zu veranlassen“).
- Austria to control names of children, in New York Times 14. August 1932, S. E4 („Among those forbidden ist that of Hitler“, „it cannot […] be permitted that existing surnames should be given to children as Christian names“, „to prevent Catholic Austria being overrun by a wave of little Hitler Schmidts, Hitlerine Brauns or Wotan Meiers“).
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