Historisches Museum Thurgau
Das Historische Museum Thurgau ist das Geschichtsmuseum des Schweizer Kantons Thurgau. Es betreut eine Sammlung von über 40'000 Objekten, realisiert regelmässig Ausstellungen, leistet Forschungsarbeit und vermittelt Kantonsgeschichte an ein breites Publikum. Es umfasst mit dem Schloss Frauenfeld, dem Kornhaus St. Katharinental und dem Alten Zeughaus Frauenfeld drei Standorte.
Geschichte
Als der Kanton Thurgau 1848 die Klöster aufhob, nahm er einen Teil ihrer bedeutenden Kunstwerke an sich, um sie für ein künftiges historisches Museum aufzubewahren. 1859 wurde der Historische Verein des Kantons Thurgau gegründet, der weitere Altertümer aus dem Mittelalter und der Neuzeit sowie urgeschichtliche Funde sammelte. Mit der Gründung der Thurgauischen Museums-Gesellschaft 1917 wurde der Grundstein für das spätere Museum gelegt. Die Gesellschaft eröffnete 1924 ein Museum an der Freien Strasse 24 in Frauenfeld, das über eine historische, naturwissenschaftliche, urgeschichtliche und ethnographische Abteilung verfügte. 1958 übernahm der Kanton Thurgau die Bestände mit Ausnahme einiger bedeutsamer Objekte und eröffnete 1960 das Historische Museum Thurgau im Schloss Frauenfeld.
Ab den 1960er-Jahren bis 2015 entsprach das Haus einem klassischen Schlossmuseum mit historischen Zimmern und einer Handvoll Glanzstücken. 2015 wurde die Ausstellung modernisiert und auf den Stand der Zeit gebracht.[1] Seither informieren Stelentexte, Bildschirme und Touchscreens über historische Zusammenhänge. Die drei Etagen befassen sich mit der Gesellschaft, der Religion und den Kriegen im Thurgau des Spätmittelalters. Die gezeigten Exponate stammen hauptsächlich aus den eigenen Museumsbeständen. Die Ausstellung wird seit 2015 von einem vielfältigen Führungs- und Vermittlungsprogramm flankiert.
Standorte
Die Ausstellung im Schloss Frauenfeld thematisiert die Übergangszeit zwischen dem Konzil von Konstanz 1414 und der Reformation 1517, als die Grenzen des heutigen Kantons entstanden. Die Schlossausstellung mit dem ursprünglichen Titel[2] «Zankapfel Thurgau» richtet sich an ein breites Kulturpublikum sowie an Familien.
Im Schaudepot St. Katharinental sind über 10'000 Objekte zur ländlichen Alltagskultur des 18. bis mittleren 20. Jahrhunderts ausgestellt. Das Schaudepot kann nur auf Anmeldung hin besucht werden. Die Sammlung gehört zu den umfangreichsten volkskundlichen Sammlungen in der Schweiz.
Das Alte Zeughaus Frauenfeld ist der provisorische Ausstellungsraum für die Neuzeitausstellungen des Historischen Museums Thurgau. Hier werden seit 2012 im Zweijahresrhythmus Sonderausstellungen zu Spezialthemen mit Fokus auf den Thurgau realisiert.
Sammlung
Das Museum betreut zwei Sammlungen, eine kulturhistorische und eine volkskundliche. In den Depots und Ausstellungen befinden sich über 40'000 Objekte zur Geschichte des Kantons Thurgau.
Literatur
- Christof Widmer: Das Museum hat sich entrümpelt. In: Thurgauer Zeitung. 4. September 2015, S. 19.
Weblinks
Einzelnachweise
- Christof Widmer: Das Museum hat sich entrümpelt. In: Thurgauer Zeitung. 4. September 2015, S. 19.
- Zankapfel Thurgau im 15. Jahrhundert. In: St. Galler Tagblatt. 4. September 2015, abgerufen am 22. Mai 2018.