Hesedorf (Gyhum)
Hesedorf (plattdeutsch Heesdörp) ist ein niedersächsisches Dorf im Landkreis Rotenburg (Wümme). Der Ort rechnet verwaltungstechnisch zur Gemeinde Gyhum in der Samtgemeinde Zeven.
Hesedorf Gemeinde Gyhum | ||
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Einwohner: | 710 (1. Mrz. 1974) | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 27404 | |
Vorwahl: | 04286 | |
Lage von Hesedorf in Niedersachsen | ||
Lage
Die Ortschaft liegt an der A 1. Von dort ist der Ort über die B 71 und die K 114 zu erreichen.
Geschichte
Das Gründungsdatum des Ortes ist nicht mehr festzustellen. Zwischen 8000 und 6000 v. Chr. siedelten hier Menschen, was der älteste Fund, der in Hesedorf zu Tage kam, eine Flintklinge (Feuersteinmesser), die in der Flur „Asterloh“ gefunden wurde, beweist. An einer nicht genau bezeichneten Stelle fand man ein Teilstück eines Feuersteinbeils, sowie zwei durchbohrte Steinhämmer aus auffällig rauem Felsgestein. Ein Zeichen für das Alter des Dorfes sind auch die alten Grabstätten. Etwa unterhalb des alten Bahnhofs befand sich ein Urnenfriedhof. Davon ca. 1,5 bis 2 km entfernt, an der Grenze zum Borchelsmoor gab es Steingräber. Frühere Bezeichnungen des Ortes waren Hester (Eichen) und die alte Schreibweise Häsedorff.
Erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1384 als Hesedorf bei Gyhum laut Güterregister der Bremer Domkirche den Zehnten (Zehntroggen) an die Bremer Dompropstei entrichtete. Um 1500 bestand Hesedorf aus fünf Bauhöfen (Vollhofen). Im 16. Jh. gehörte Hesedorf zur Börde Gyhum und unterstand der Gerichtsbarkeit derer von Borch (Borgh) aus Bockel. Ab 1740 war Hesedorf der Amtsvogtei Scheeßel zugehörig. Nach einer Bevölkerungserhebung hatte Hesedorf zu jener Zeit 76 Einwohner. 1753 zum Kirchspiel Gyhum zählend, gehörte der Ort 1777 zum Hannoverschen Amt Rotenburg und ist eingepfarrt in Gyhum. Die Schule wurde 1793 gegründet und gehörte zur Parochie Gyhum, getragen vom Landesherrn. Es gibt eine Hauptschule in Gyhum und eine Nebenschule in Hesedorf, wozu Borchelhof und einige Anbauern von Borchelsmoor gehören. Die Lehrstellen an diesen Nebenschulen sind Erbstellen, welche solange aus Mitgliedern der Familie besetzt werden müssen, als solche dazu tauglich sind.
1823 zählte Hesedorf 101 Einwohner. 25 Jahre später 1848 gehörte Hesedorf zur Provinz Verden, Landdrostei Stade, Obrigkeit Amt Rotenburg, Pfarre Gyhum, Postbehörde Rotenburg und verfügte über 159 Einwohner und 29 Wohnungen. Eine Volkszählung von 1871, als der Ort zum Amt Zeven gehörte ergab:
- Wohnplätze: 1; Wohngebäude: 35; Haushalte: 36;
- Einwohner: 197; Einwohner (weibl.): 102;
- davon: Ortgebürtige: 114; Preußen: 196; Nicht-Preußen: 1; unter 10 Jahre: 55;
- Menschen, die lesen und schreiben können: 116; ohne Angaben: 1; Analphabeten: 25;
- Blinde: keine; taubstumm: keine; blöd und irrsinnig: keine; ortsabwesend: 4
1885 gehörte Hesedorf dann zum Kreis Zeven, Amt Zeven, Reg.Bez. Stade, zur alten Provinz Verden, Pfarre Gyhum, Post Rotenburg/Hannover. 1905 wurde die erste Feuerwehr in Hesedorf gegründet (Pflichtfeuerwehr) und das erste Feuerwehrhaus auf dem Gelände der Schule (jetzt Kinderspielkreis) an Böhlings Grenze gebaut. 1906 erfolgte die Einweihung der Bahnstrecke. In der Silvesternacht 1921/22 erstrahlte Hesedorf zum ersten Mal in elektrischem Licht. Hesedorf besaß 1931 dann 360 Einwohner und 1142 Hektar. Bedingt durch die Flüchtlingstrecks aus Bessarabien und Westpreußen zählte Hesedorf 1946/47 schon 600 Einwohner. Am 26. Juni 1958 erfolgte die Einführung des Hesedorfer Wappens. 1966 belegt im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" Hesedorf den 1. Platz.
Am 1. März 1974 hatte die Gemeinde Hesedorf bei Gyhum 710 Einwohner und 190 Haushalte und verlor im Rahmen der Gemeindegebietsreform ihre Eigenständigkeit. Zusammen mit den Orten Bockel, Wehldorf und Nartum entstand die neue Gemeinde Gyhum[1], die der Samtgemeinde Zeven angegliedert wurde.
Vereine
- Hesedorfs Dorfjugend engagiert sich in der Durchführung des alljährlichen Erntefestes, des Osterfeuers und vielem mehr.[2]
- Schützenverein
- Sportverein
- Der Spielmanns- und Fanfarenzug Hesedorf
- Der Heimatverein beschäftigt sich mit der Vergangenheit Hesedorfs.[3]
Literatur
- Dorfchronik Hesedorf
Die "Dorfchronik Hesedorf" ist über den Verein zur Dorf- und Heimatpflege Hesedorf bei Gyhum e.V. zu bekommen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 241.
- [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://dorfjugend-hesedorf.de/ Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: [http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://dorfjugend-hesedorf.de/ Dorfjugend Hesedorf]
- Verein zur Dorf- und Heimatpflege Hesedorf bei Gyhum e.V.