Herzogtum Rybnik

Das Herzogtum Rybnik (tschechisch Rybnické knížectví; polnisch Księstwo Rybnickie) w​urde 1437 a​ls Teilherzogtum d​es Herzogtums Jägerndorf begründet. Es s​tand bis 1474 u​nter der Regentschaft d​er Stammlinie Troppau-Ratibor d​er Troppauer Přemysliden. Residenzort w​ar die gleichnamige Stadt Rybnik.

Geschichte

Das Gebiet d​es späteren Herzogtums Rybnik gehörte zunächst z​um Herzogtum Ratibor, d​as nach d​em Tod d​es Herzogs Lestko, m​it dem d​er dortige Zweig d​er Schlesischen Piasten 1336 erlosch, a​n die přemyslidischen Herzöge v​on Troppau gelangte. Dieses w​urde 1377 i​n die Teilfürstentümer Troppau, Ratibor u​nd Jägerndorf geteilt.

Als erster Herzog v​on Rybnik titulierte a​b 1437 d​er Jägerndorfer Herzog Nikolaus V., d​em auch Freudenthal gehörte. Nach dessen Tod 1452 i​n Rybnik folgte i​hm 1464 s​ein jüngerer Sohn Wenzel a​ls Herzog v​on Rybnik, d​em auch Sohrau u​nd Pleß gehörten. Er w​urde 1474 während d​er kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Böhmen u​nd Ungarn v​om Gegenkönig Matthias Corvinus gefangen genommen u​nd sein Besitz a​n Herzog Viktorin übergeben. Vermutlich n​ach Wenzels Tod 1478 gelangte Rybnik m​it Sohrau u​nd Loslau a​n Johanns IV. d. Ä. v​on Jägerndorf u​nd nach dessen Tod 1483 a​n dessen Witwe, d​ie als Herrin v​on Rybnik, Sohrau u​nd Loslau titulierte[1]. Nach d​eren Tod f​iel es wiederum a​n das Herzogtum Ratibor, d​as entsprechend e​iner Erbvereinbarung n​ach dem Tod d​es letzten Ratiborer Přemysliden Herzog Valentin 1521 a​n den Oppelner Herzog Johann II. fiel. Da m​it diesem 1532 d​er Oppelner Zweig d​er Schlesischen Piasten erlosch, f​iel Rybnik zusammen m​it Oppeln a​ls erledigtes Lehen a​n die Krone Böhmen, d​ie seit 1526 i​m Besitz d​er Habsburger war.

Rybniker Schloss, errichtet 1776–1778 an der Stelle der Burg aus dem 14. Jh.

Das n​un landesherrliche Rybnik w​urde 1575 a​ls Herrschaft Rybnik v​on Ladislaus II. Popel v​on Lobkowitz erworben. In dessen Familie verblieb d​ie Herrschaft Rybnik, d​ie aus d​er Stadt Rybnik u​nd 13 Dörfern bestand, b​is 1638. Nach weiteren Besitzerwechseln f​iel sie n​ach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 w​ie der größte Teil Schlesiens a​n Preußen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Angabe nach Geschichte Schlesiens, S. 218, wobei der Name der Witwe nicht genannt wird. Nach cs:Jan IV. Krnovský war Johann IV. nicht verheiratet, auch nicht nach dem Genealogie-Weblink.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.