Herz-Jesu-Kirche (Bettrath)
Die römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche steht im Ortsteil Bettrath-Hoven in Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen), Hansastraße 63. Sie wurde unter Nr. H 064 am 8. August 1990 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach[1] eingetragen.
Die Kirche war zunächst Pfarrkirche der Pfarrei Herz Jesu Bettrath, die ab 2004 mit den Pfarreien St. Mariä Himmelfahrt in Neuwerk und St. Pius X. in Uedding eine Gemeinschaft der Gemeinden bildete; 2013 fusionierten die Gemeinden zur Pfarrei Maria von den Aposteln.
Architektur
Die 1890 mit dem Patrozinium des heiligsten Herzens Jesu errichtete Kirche ist eine dreischiffige neogotische Gewölbebasilika mit Querhaus, 5/8-Chorschluss, dreijochigem Langhaus, Kreuzrippengewölbe und Westturm.
Ausstattung
Wandmalerei und Bildfenster
Der Raumeindruck[2] wird wesentlich von den bauzeitlichen Wandmalereien und Bildfenstern bestimmt, die ab 1896 die Glasmalerei Oidtmann aus Linnich schuf und die von Gemeindemitgliedern gestiftet wurden. Die Fenster zeigen im Nazarenerstil Szenen aus dem Leben Jesu – Geburt Jesu, Verrat und Gefangennahme Jesu, Kreuzigung, Himmelfahrt – sowie die Vermählung Mariens und den Tod des heiligen Josef.[3]
Orgel
Die Orgel wurde 1974 von der Orgelbaufirma Gebr. Oberlinger aus Windesheim gebaut. Das Schleifladen-Instrument verfügt über 30 Register verteilt auf zwei Manualwerke und Pedal. Die Spieltraktur ist mechanisch, die Registertraktur ist elektrisch. Das Gehäuse wurde von Wolfgang Oberlinger und Franz Reidt entworfen, die Disposition (aufgestellt von Viktor Scholz und Orgelbau Oberlinger) lautet (II/30):[4]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Spielhilfe: 5 Setzerkombinationen, 2 fr. Kombinationen, 1 fr. Pedalkombination, Tremulanten am Spieltisch einstellbar
Glocken
Für die neuerrichtete Herz-Jesu-Kirche lieferte im Jahr 1892 die renommierte Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen ein dreistimmiges Bronzeglockengeläute mit der Schlagtonreihe: c' – d' – f'. Den Glockenbeschlagnahmen der beiden Weltkriege fiel die große c'-Glocke zum Opfer. Die beiden kleineren Glocken existieren heute. Das Dreiergeläut wurde 1985 durch die Ergänzung einer neuen c'-Glocke durch die Gießer Petit & Gebr. Edelbrock, Geschirr vervollständigt.[5][6]
Literatur
- Paul Clemen: Die Kunstdenkmäler der Städte und Kreise Gladbach und Krefeld (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Dritter Band, Nr. IV). Schwann, Düsseldorf 1893 (Digitalisat [abgerufen am 2. Juni 2012]).
- Gustav Ommer: Neuzeitliche Orgeln am Niederrhein : mit Beispielen historischer Orgeln im Anhang. 1. Aufl. Regensburg: Schnell & Steiner, 1988.
Weblinks
- Homepage der Pfarrei Maria von den Aposteln. In: moenchengladbach.de. Abgerufen am 15. Mai 2018 (234,24 kB).
- Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach. (PDF; 234,24 kB) In: moenchengladbach.de. Stadt Mönchengladbach, 4. Juli 2011, abgerufen am 2. Juni 2012.
- Andrea Caspers: Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach. (PDF; 227,14 kB) In: moenchengladbach.de. 24. April 2012, abgerufen am 23. September 2012.
- Käthe Limburg, Bernd Limburg: Denkmale in der Stadt Mönchengladbach. In: unterwegs & daheim – Homepage von Käthe und Bernd Limburg. 18. Juli 2011, abgerufen am 27. Februar 2014.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach
- Innenaufnahme
- Die Kirche Herz Jesu Bettrath. In: Pfarrei Maria von den Aposteln Mönchengladbach-Neuwerk. Abgerufen am 17. April 2019.
- Gustav K. Ommer: Neuzeitliche Orgeln am Niederrhein. München: Schnell & Steiner 1988, S. 182f.
- Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. S. 506.
- Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. S. 473, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).