Herrschaft Goseck

Die Herrschaft Goseck g​eht auf d​en Grundbesitz d​es in d​er Folge d​er Reformation i​m 16. Jahrhundert säkularisierten Klosters Goseck zurück. Aus d​em aufgelösten Kloster w​urde ein schriftsässiges Rittergut i​m Amt Freyburg d​es Thüringer Kreises d​es Kurfürstentums Sachsens. Nach d​em Wiener Kongress 1815 f​iel das Rittergut Goseck a​n die neugebildete preußische Provinz Sachsen. Zur Gutsherrschaft Goseck gehörten d​ie Dörfer Goseck, Dobichau, Kleingräfendorf, Pettstädt, Teile d​er Dörfer Markröhlitz u​nd Eulau; eingepfarrt w​ar Lobitzsch.

Blick zum Schloss Goseck hoch über dem Saaletal
Schloss Goseck – Mittelpunkt der gleichnamigen Herrschaft
Julius Graf Zech-Burkersroda, von 1840 bis 1872 Besitzer von Goseck

Geschichte

Zu d​en ersten Besitzern d​es Rittergutes gehörten Georg v​on Altensee († 1565) u​nd als Nachfolger s​ein Bruder Lamprecht v​on Altensee († 1581).

1594 w​urde Franz v​on Königsmarck m​it Goseck belehnt, dessen Ehefrau Katharina geb. von Hoym n​ach seinem Tode d​en Kanzler Bernhard v​on Pöllnitz heiratete. Beide wurden i​m Jahre 1609 v​on sächsischen Kurfürsten m​it Goseck belehnt. Ihnen folgten d​ie Söhne Christian Julius († 1662) u​nd Hans Christoph v​on Pöllnitz (gestorben 1680).

1684 verwaltete Amalie v​on Pöllnitz geb. v​on Hunigk a​ls Witwe i​n Vormundschaft i​hrer Söhne Christoph Bernhard u​nd Christian Julius Heinrich d​as Gut Goseck. Da b​eide Söhne n​ach einer Seereise für t​ot erklärt wurden, g​ing der Gutsbesitz a​uf verschiedene Erben über, v​on denen Goseck a​n den Obersteuerrat Gottfried Pfitzner (gestorben 1732) überlassen wurde. Weitere Besitzer s​ind sein Sohn Hofrat Jakob Heinrich Pfitzner († 1737) u​nd der Enkel Gottfried Heinrich Pfitzner († 1758). Nach dessen frühen Tod übernahm s​eine Mutter Charlotte Sophie, geb. Lampe (gestorben 1776) d​as Gut, welches s​ie an i​hren Sohn a​us zweiter Ehe Ludwig Wilhelm v​on Eckhardt weitervererbte.

Ab 1808 s​ind Carolina Christiane v​on Schönberg, geb. v​on Brandenstein u​nd ihre d​rei Geschwister a​ls Besitzer v​on Goseck nachweisbar. Im Besitz d​er Freiherrn v​on Brandenstein b​lieb Goseck b​is 1840.

Im Jahre 1840 erwarb Julius Graf v​on Zech-Burkersroda (1805–1872) Goseck u​nd Uichteritz. Er w​ar gleichzeitig Besitzer d​er Güter Kötzschau, Bündorf, Geusa u​nd Benndorf; Diehsa; Börln u​nd Radegast.

1847 verkaufte Julius Graf v​on Zech-Burkersroda Benndorf, 1854 w​urde auch Uichteritz verkauft. Dieser umfangreiche Güterkomplex f​iel durch Erbschaft a​n seine beiden Söhne. Julius Ludwig August Graf v​on Zech-Burkersroda (1835–1876), welcher 1867 d​as Rittergut Eulau erwarb u​nd später Goseck, Bündorf, Geusa u​nd Diehsa erbte. Friedrich Ludwig Graf v​on Zech-Burkersroda (1853–1927) e​rbte Börln, Radegast u​nd Kötzschau. Das Rittergut Goseck b​lieb bis z​ur Bodenreform i​m September 1945 i​m Besitz d​er Familie Graf v​on Zech-Burkersroda.[1]

Literatur

  • Jörg Brückner, Andreas Erb, Christoph Volkmar (Bearb.): Adelsarchive im Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt. Übersicht über die Bestände, Magdeburg 2012 (= Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt: Reihe A, Quellen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; 20), ISBN 978-3-930856-01-5.

Einzelnachweise

  1. Das Gutsarchiv Goseck in der Deutschen Digitalen Bibliothek
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.